Juan de Alfaro Alfei. 295
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Alfaro. J uan d e Alfa r o y G 0 m e z phisehcn Nachrichten über Beeerra, Cespedes
(Palomino nennt ihn nur Juan de Alfaro), spa- und Velazquez hinterlassen haben, die nach sei-
niseher Maler, geb. zu Cordova 1640, -l- zu iieni Tode von Palomino benutzt werden. 1677
llIadrid im November 1680. Er empfing von An- fand sich A. wieder in Madrid ein; als aber nun
tonio del Castillo den ersten Kiinstiinterrieht der Admiral in Ungnade fiel, weigerte sich der
und brachte in der Folge einige Zeit zu Madrid Maler ihm in die Verbannung zu folgen, kehrte
in der Schule des Velazqucz zu. I-Iier bildete er nach Cordova zurück und ging dort seine zweite
insbesondere sein Kolorit aus, indem er in den Ehe ein. Während dieses neuen Aufenthaltes
königlichen Zimmern Bildnisse von Tizian, Ru- hatte er das Monument zu malen, das in der hl.
bens und Van Dyck kopirte. In seine Gcbiirts- Woehe im Dome errichtet wird; auch fertigte er
stadt zurückgekehrt wurde der noch junge und das Bildniss des Bischofs Fray Alonso Salizanes.
sehr eitle Alfaro von Verwandten und Freunden Eine Art Hypoehondrie, die ihn nicht lange
über Gebühr gepriesen und kam so zu einer Art darauf beliel, trieb ihn von Cordova wieder fort.
von Ruhm, dem seine Verdienste nicht ent- Im J. 1680 finden wir ihn abermals in Madrid,
sprachen. Man überhäufte ihn mit Aufträgen, aber vergeblich bemüht, die Gunst des wieder
und Castillo, der bis dahin die erste Stelle Gin- zu Gnaden aufgenommenen Admirals auf's Ngue
genommen, sah sich zurüekgcilriingt. Alfaro zu erlangen. Das versßhlimmerte nur seinen
malte zunächst eine Reihe von Szenen aus der leidenden Zustand, und noch in demselben Jahre
Legende des hl. Franziskus in dein Kreuzgange starb er.
des diesem Heiligen geweihten Klosters. Jedes Das Talent Alfards ist eine Mischung von
dieser zeichnete er init der stolzen Inschrift: Al- Leichtigkeit und Schwäche; seine liarbengebung
fariis pinxit. Daher setzte Castillo, den die Hof- hat eine gewisse Anmuth, doch ist seine Zeich-
falirt seines alten Schülers verdross, auf seine nung ungenügend und weiclilich. In seinem un-
Tanfe des hl. Franziskus, welche er für dasselbe steten Wanderleben zwischen Cordova u. Madrid
Kloster zu malen hatte und neben die Bilder des fand der Künstler die Zeit nicht, seine Werke
Aifm-O aufsteute, in gfQSSen Zügen die lnschl-ift; reifen zu lassen; sie sind flüchtig und fahrlässig
Noii pinxit Alfarus. Ein Ausdruck, der dann ausgeführt. Mit der Komposition und Erfindung
lange Zeit unter den spanischen Malern sprücli- gab 61' Sißll illßlit Sßllilßilißll Vißl Milliß; 01' Sßll
wörtlich gewesen. sie öfters alten Kupferstiehen entlehnt haben.
Noch malte A. während dieses ersten Aiifeiit- A111 besten Sind illiil die Bildnisse, namentlich
halteszuCordova eine Darstelliingder Menseh- diejenigen kleinen Maßstßbß, gßlllligßn; einige
wei-diing für das Oratorium der Karmeliter, so- Sßinßr in Oel gemalten Miniaturen zeigen viel
wie nach alten Originalen die Bildnisse des GOiSt und Freiheit, und nicht selten werden sie
Bischofs luan de Alareon und einiger seiner in Spanien dein Velazquez zugeschrieben, den
Vorgänger. Nach seiner Verheiratiing mit Isa- Alfaro übrigens nachzuahmen sich bemüht hat.
bella de Ileredia ging er dann wieder nach llii Niitiolißlmllseul? z" lllatlfld findet Slcll "m
Madrid. Ein Bild des Schutzengels, das in der illlli Ciilß Hlmlllellahrt Man" m"? dem Datum
Kirche S.Isidor el real noch erhalten ist, stammt 1663. Auf der Versteigerung Salamanca zu
aus dieser Zeit. Bald darauf kehrte A. der llla- Paris (1357) ßiielßlltß ßlil V011 illlll gemaltes
lerei plötzlich den Rücken, um Steuereinnehiner Bildniss (ganze Figur) den Preis von G00 Fr.
zu werden, und nahm seine Kunst erst wieder A. hat sich auch als Poet und Schriftsteller ver-
auf, als der Prozess, den die Künstler gegen den sucht (seine Manuskripte s. oben). Als Radirei-
Fiskus angestrengt hatten, weil (lgrgglbg alle war er tüchtig, wie das unten angegebene Blatt
ihre Werke mit einer Auflage (alcabala) belasten bezeugt-
wollte , zu Gunsten der Maler entschieden war. Von ihm radirt:
Damals fand A. in der Person des Iiegi(lül' (1011 Bildniss des Don Heriiando de Alarcoii. Nach
Pedro de Arce einen eifrigen Beschützer; er Ti ziaii.
wohnte in dessen von den hervorragciidsten S- P Rlvmillv, Viilas de 108 Pilitvres (E1 Museo-
Schriftstellern besuchteni Hause und fand so lll) P- 559; Plllll: Via-ES de ESPa"a' XYIL
Gelegenheit, die Bildnisse des Caldefüli de la 5831i Passlm- CM" Bemwd" 3 31,1?
Barca und anderer berühmter Zeitgenossen zu d
malen. Ilieraiif von dem Grossadmiral von Älfarü- NiCOUlO Alfa"), Gescllmhts" ulfd
Kastilien zu dessen Maler ernannt, hatte er ins- Lwndsßlluftßmalßi" ClßY Gegenwart l" Cflllafla
besondere für die Erhaltung der prächtigen Ge- (Pßliilßß), Sßlllllolvml Cifrlos fle Hiwi Vomhm 1m
rnaldegalerie desselben Sorge zu tragen. Witt- Museo Nawal zu Madrid eine Darstellung Voll
wer geworden, wünschte er sich auf's Neue zu NClSQITS Ailglig auf Gamma m? J- 1797-
verniiihlen und kehrte (lesshalb nach Cordova 5' ÜSOYlQ Y Bernmdß Gal" bmgf"
zurück. Dort lernte er Ant. Paloniino (den Bio- 1' T" W" Uwe"
graphen der spanischen Maler) kennen und be- Alfei. Francesco di Bai-tolomec Alfei
stärkte denselben, der sich zuerst der Theologie von Montalcino war Maler in Siena. Er erklärte
gewidniethatte, in seinen künstlerischen Studien. 1488 vor der Obrigkeit, 61' lebe mit seiner Frau,
Auch soll Alfaro selber Manuskripte mit biogra- alt und arm, (lii 61' Sein geringes Vermögen sei-