Volltext: Aa - Andreani (Bd. 1)

Michail u. Joann Alexejew  Feod. Jakow. Alexejew. 287 
S. Pasuucu iü, nur. pycelc. umoam nmxuon. B121 
Bau. IIIMn. apxeoaor. 06111,. (Rawinski, 
Gesch. der russ. Schulen der Heiligenmalerei in 
den Mem. der Kais. Archäol. Ges.) St. Peters- 
burg1856. vm, 127.  
M ichail und Joann Alexej ew, Heiligen- 
Jildmaler zu Nowgorod in der ersten Hälfte des 
13. Jahrh. J oann war Diakon der Nikolai- 
Kathedrale. Sein Name ündet sich auf Heiligen- 
Jildern der Nowgoroder Kirche Johannes des 
Päufers aus den Jahren 1726 und 1727. 
S. ApXllMilHApHTb Marcapiü, Apxeon. onuc. 
Herz. Apcßuocrcü B1: Hoßropojds. (Arehiman- 
drit Makari, Arclräol. Beschreib. der kirchl. 
Alterth. in Nowgorod.) Moskau, 1860. II, 25. 
Ed. Dobbert. 
Alexejew. Feodor Jakowlcwitsch 
Älexejew, Architektur- und Perspektiv-Ma- 
er, geb. in St. Petersburg 1753, 1- daselbst 1824. 
Der Sohn eines Dieners der St. Petersburgei- 
Kunstakademie , wurde er in derselben gebildet 
md 1773 als einer der besten Schüler der-Anstalt 
zu seiner Fortbildung in's Ausland geschickt. 
Anfangs malte er mit Erfolg Blumen und 
Früchte; in Venedig aber, wo er 17 74 eintraf, 
widmete er sich ganz der Perspektiv-llrlalcrei. 
Elier erwarb er sich unter dem Dekorationsmalerx 
äiuseppe Moretti eine bedeutende technische 
dertigkeit, während ihm Gaspari in der Perspek- 
ive Anleitung gab. Nach Russland heimgekelirt, 
vurde Alexejew 1779 als Dekorationsmaler (der 
Pheater) angestellt, in welchem Amte er bis 1787 
Yerblieb. 1795 reiste er ins südliche Russland, 
1m manche der von der Kaiserin Katharina II. 
Hlf jener bekannten Reise im J. 1787 besuchten 
iegenden in Gemälden darzustellen. So entstan- 
len die in der St. Pet. Akademie befindlichen 
Xnsiehten der Städte Cherson , Baktschisserai 
lnd Nikolajew. Dieselben sind in der Luft- und 
Jinienperspektive, ebenso in der Architektur 
echt tüchtig; dagegen ist das Laub meist schwer 
lnd unwahr und die Staifage hölzern. 
 Als Kaiser Paul zur Regierung kam, gab es 
ür die russischen Künstler viel zu thun: an der 
nneren Ausschmiickung des Michailowschen 
äalais haben die bedeutendsten damaligen rus- 
Ilschen Maler  und unter ihnen Alexejew, der 
l- A. an den Deckeugemä-lden arbeitete  mitge- 
Virkt. 1800 bestellte der Kaiser bei Alexejew 
Ällsichten aus dem innern Russland und sandte 
hll zu dem Zwecke mit einem Gehalte von 1200 
Rllbel nach Moskau, wo er zwei Jahre verblieb, 
316 Ansichten Moskaus , die wir dieser Reise 
verdanken, erinnern" lebhaft an Bernardo Bei-N 
0110, dessen Darstellungsweise von so entschie-, 
{allem Einiiuss auf Alexejew gewesen ist, dass, 
ßtzterer den Namen des russischen Canaletto 
lrhielt. Eine Sammlung Kopieen nach Canaletto 
{O11 seiner Hand hat Katharina II. ihrem Günst- 
mg Subow geschenkt (Kopie eines Oanaletto- 
Ißhexi Säulenganges in der Akademie der Künste 
11-1 St. Petersburg). Von den Moskauer Ansichtenl 
findet Waagen diejenige in der E r em i tage (N0. 
1597), vwahr aufgefasst und sehr tüchtig ausge- 
führte. Zwei nicht minder gelungene Gemälde: 
Ansicht des Kremlvon der steinernen Brücke und 
Darstellung mehrerer Gebäude innerhalb der 
Kreml-Mauer, befinden sich jetzt im Rumjan- 
z0w'schen Museum in Moskau. In der That 
zeigen die Moskauer Ansichten nichts mehr von 
der auf Eifekt berechneten dekorativen Manier, 
welche den frühern Bildern des Meisters eigen 
ist. Dieser erscheint hier auf dem Höhepunkte 
seiner Kunst. Gleich gute Leistungen sind noch: 
Ansicht des Zwingers in Dresden und Venetiani- 
sehes Schloss gleichfalls im Museum Rumjanzew. 
Ausserdem daselbst noch eine Skizze aus dem 
Kijewschen Höhlenklostcr. 
Im J. 1803 ward Alexejew als Lehrer der Per- 
spektiv-Malerei an der St. Peterburger Akademie 
der Künste mit einem Jahresgehalt von 600 Rbl. 
 angestellt und bildete hier eine Reihe von Schü- 
lern aus: der talentvollste derselben war M. N- 
Worobjow. Der Meister blieb bis in sein spätestes 
Alter in seiner Gattung thätig. Von zwei Ge- 
mälden, die er ungefähr ein Jahr vor seinem 
Tode malte, rühmte ein Berichterstatter, dass sie 
mit derselben Freiheit ausgeführt seien, wie seine 
Jugendwerke. Die Akademie der Künste besitzt 
das von M. J. Terebenew gemalte Bildniss Ale- 
xejews. 
Viele Gemälde des sehr fruchtbaren Meisters 
befinden sich im Privatbesitz : eine vortreffliche 
Ansicht des Kreml wurde nach England ver- 
kauft. Mehrere Petersburger und Moskauer An- 
sichten erhielt 1809 der König von Preussen zum 
Geschenk. Die Fürstin Galizyn erwarb zwei 
grosse Bilder: Das Winterpalais sammt dem Ad- 
miralitätsgebäude von derBörse aus gesehen und 
Ansicht des Kreml. Graf W. Orlow, Fürst J. J. 
Barjatinski , P. P. Swinjin, A. S. Kotsehubei 
brachten ebenfalls Werke von seiner Hand an 
sich. Ausser den bereits erwähnten Gemälden 
besitzt die Akademie der Künste zwei Kopien 
Alexejews nach Hubert Robert. Ferner sind von 
Alexejew bekannt: Ansieht des Michailowschen 
Schlosses von der Peterstatue aus; Ansicht des- 
selben Gebäudes von der Fontanka aus, beide 
Bilder für den Kaiser Paul gemalt. Die kaiser- 
liche Eremitage besitzt eine reiche Sammlung 
Seiner Moskauer Zeichnungen. 
s. A. H. AnAp eeivb , Hiueouuci, H Hiunonncubl 
rviaßrrhüluuxm enponeiienuxm 11111201111. (A. N. 
Andre jew, Malerei und Maler der wichtigsten 
europ. Schulen.) St. Petersb. 1857, p. 496 u. 
497.  Hiypuawb nßnurßblxm ucnycernm, 
naAaßaeMuü B. Fp n 0 p 0 e n P1: ewb (Zeitschrilt 
der schönen Künste, herausgeg. von W. Grigq- 
rowitsch.) St. Petersb. 1823, I, 338.  
Bnuvma. cnesnpb (Plncyklcp. Wörterb.) III, 
214 ff.  Kaprunu pyccneü mußonncu, man. 
nonyb PBAHKIÜBK) H B. Iiy n 0.11 b u n n a (Bilder 
russischer Malerei, herausgeg. unter d. Redak- 
tion N. W. Kukelnikk.) St. Petersb. 1846, 
p. 97.  .W engen, Die Gemiildesammlung der
	        
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