heben
Von
diesen
Gesichtspunkten
können
wir
hier
die
vornehmsten
heraus-
1. Was zunächst die Biographien der Meister ersten und zweiten
Ranges anlangt, so soll die Darstellung alle 'I'hatsachen, hinsichtlich des Lebens
sowol als der Werke, vollständig mittheilen. Allein diese Züge sollen zugleich in
historischer, wenn auch gedrängter Schilderung verarbeitet sein, um von der künst-
lerischen Individualität, ihrem ganzen Wirken und Schatten , ein volles klares Bild
zu geben. Das setzt (für den eigentlichen Text der Biographie) eine Behandlungs-
weise voraus , Welche Leben und Thatigkeit in Eines verbindet und deren Wechsel-
wirkung aufzeigt; welche zweitens das Verhaltniss darlegt, das die betreffenden
Meister zur Kunst ihres Zeitalters gehabt, wie sie aus ihr hervorgegangen, wie sie
dieselbe fortgebildet haben; Welche drittens die Stellung bezeichnet, die sie in der
Kunst überhaupt einnehmen , und daraus zur Würdigung ihrer künstlerischen Eigen-
thümlichkeit gelangt. Eine derart eingehende Schilderung, bei aller Kürze in der
Fassung, wird bei jenen Meistern, Welche die Gipfelpunkte der Kunst überhaupt
bedeuten, vom Leser erwartet werden; solche Artikel müssen auch in ihrem Zusam-
menhange Werth und Interesse haben. Da sie natürlich von grösserem Umfange
sind, werden sie, zu rascherer Uebersicht, in Absätze mit Aufschriften getheilt sein.
2. Zugleich aber haben wir , ansscr diesem biographischen Text, welcher die
Arbeiten der Meister im Verlauf ihres Lebens betrachtet, eigene vollständige
Verzeichnisse ihrer Werke, ihre rOcuvresc zu geben: mit genauer Prüfung
ihrer Aechthcit und Unächtheit, chronologisch geordnet und nebst Bezeichnung der
Lokale, wo sich die einzelnen Werke, welcher Art sie seien, gegenwärtig befinden.
Da es sich hier nur um hervorragende Meister handelt, wird dieses Verzeichniss auch
die verlorenen und verschollenen Arbeiten derselben umfassen. Endlich soll hier
die Geschichte, welche manche Kunstwerke haben , das Ganze ihrer Wanderungen,
Beschädigungen, Restaurationen u. s. f. kurz erzählt werden.
Hier zeigt sich, wie bei den hervorrzrgenrlen Meistern ein Zusammenwirken
mehrerer Mitarbeiter, je nach ihren besonderen Studien, möglich ist. Oefters wird
das Verzeichniss der Werke von einer andern Hand sein, als der biographische Text.
3. So stellt sich unser Werk die Aufgabe, von allen bedeutenden Meistern
zwar gedrangte, aber so weit gegenwärtig möglich erschöpfende Monographien zu
bringen.
4. Mehr summarisch sind natürlich die untergeordneten Meister zu
behandeln; doch wird auch ihre Charakteristik jede wesentliche, uns sicher über-
lieferte Nachricht bringen, sowie die Hauptwerke aufzählen. Zu diesem Ende werden
auch die ursprünglichen Quellen, die älteren Schriftsteller, welche von ihnen berichtet
haben und die bisher weit weniger benutzt sind , als man glauben sollte, aufs Neue
nachgesehen. Die Kritik ihrer künstlerischen Bedeutung wird sich , indem sie die
bedeutsamen Züge hervorhebt, so kurz als möglich fassen.
5. Schwerer ist es, eine allgemeine Norm für diejenigen Künstler durchzu-
führen, von denen uns keine Werke, sondern nur einige urkundliche Daten
erhalten sind. Bekanntlich haben die archivalisehen Untersuchungen der letzten
Jahrzehnte Hunderte von dergleichen Namen zu Tage gefördert. Solche Meister wollen
wir an ihrer alphabetischen Stelle dann eigens anführen:
a. wenn uns von ihrer Werkthätigkeit ein charakteristischer Zug über-
liefert ist;