Aldebert
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s. Merlo, die Meister der altkölnischen Schule. l
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A1de,s.Aldewereld. l
Aldebert. Emile Aldebert, Bildhauer, ge-
Jildet in der Kunstschule zu Marseille, hat da-
selbst seit 1856 Bildwerke ausgestellt, darunter
äine Madonna in Basrelief (1859), eine Büste des
Amor (1866), einen Mandolineuspieler u. s. w.
[hm wurde die Ausführung der Skulpturen an
1er nördlichen Fassade des neuen Gerichts-
gebäudes von Marseille anvertraut, zu dessen
Ausschmiiekung viele andere Bildhauer aus der
Provenee und von Avigncn mitgewirkt haben.
S. Parrocel, Annalcs de 1a peintrlre. Marseille
1862. p. 488.
zllex. Pincltairt.
Aldefeld. Ferdinand Aldefeld, Land-
ichaftsmaler in den zwanziger Jahren dieses
Iahrh. zu Berlin, später in Dresden. Mit seinen
Landschaften nach eigener Auffassung, deren
sich 1826 und 1828 auf den Berliner Ausstellun-
gen befanden, scheint er wenig Erfolg gehabt zu
iaben, da er schon im letzteren Jahre zugleich
Kopien nach früheren u. gleichzeitigen Meistern
ainsehickte.
T T
Aldeg. Aldeg. Diese Buchstaben lasen wir,
zusammen mit der Jahrzahl 1517, auf einem Ge-
mälde, Mariafs Geburt, gehörend zu einer Folge
von zwölf kleinen Bildern, meist aus der Legende
ies hl. Rochus, in der Kirche Samt-Jacques zu
Antwerpen. An Heinrich Aldegrever zu denken,
verbietet das frühe Datum. Der Stil ist alter-
mente fallen auf.
A. WoLt-rruznn.
Aldegrever. Heinrich Aldegrever, Ma-
ler und Knpfersteeher, geb. um 1502,
wie aus der Bezeichnung seiner zwei
G Bildnisse, die er selbst in Kupfer ge-
stochen , hervorgeht (Bartsch 188 und
189, s. Bildnisse des Künstlers 1 und 2). Das
Todesjahr ist ilnbekannt; für das in neueren
Hand- und Naehsehlagebüchern angegebene,
1562, gibt es keinen Anhalt. Die letzte Jnhrzahl
auf seinen Stichen ist 1555.
mecker mochte er von seinem Handwerk heis-
sen, als Verfertiger von Trippen oder hölzernen
Untersehuhen. Auch in der Form vAlde Graven
tritt der Name auf : daher wol das Monogramm,
dessen sich A. in verschiedenen Grössen und mit
einigen Variationen bediente. Von seinem Vater
berichtet die Paderborner Geschichte Folgendes ;
Als im Oktober 1532 sechzehn Bürger von Pa-
derborn, welche zu den entsehiedensten Vor-
käimpfern der evangelischen Partei gehörten,
auf dem Marktplatz hingerichtet werden sollten,
kam Hermann 'I'rippenmacher, schon ein Greis
und an den Fiissen gelähmt, auf seinem Stabe
herbei, drängte sieh durch die Bewaffneten und
rief, er sei ebenso schuldig wie jene, man möge
ihn gleichfalls zu Tode bringen. Er wurde fest-
genommen und später mit hoher Geldstrafe be-
legt.
Auch Heinrich A. war ein entschiedener An-
hänger der Reformation, weshalb er vielleicht
Paderborn mit dem freier gesinnten Soest ver-
ltauschte. Der katholische Pasqnillant G. Ha-
verland aus Soest, welcher als vDaniel von Soestu
die Evangelischen in plattdeutschen Reimereien
sehmäht, macht sich auch mit ihm zu schaffen.
In der Schrift "Ein gemeyn Beieht oder Beken-
nung der Predieanten zu Sösta 1534, kommt
vHinrik de Meier" unter denen vor, welche die
Cohors der Lutherischen zu den Ihrigen zählt,
und im gleichzeitig erschienenen ßDialogonn,
worin Havcrland den Gegnern alle denkbaren
Unziiehtigkeiten aufbürdet, gibt er "Hinrick Trip-
penmecker dem mester grotu Schuld, den Soester
Richter Johann von Holk und seine Buhlerin
vanssgezogen, nackend und blossw neben einan-
der gemalt zu haben. Auch Afs Arbeiten spre-
chen fiir seinen Zusammenhang mit der Refor-
mation. Zweimal (Verz. 180, 181) stach er einen
Mönch und eine Nonne, die im unerlaubten Lie-
besgenuss von einem Bewaffneten überrascht
werden. Unter seinen Stichen kommen die Bild-
nisse von Luther und Melanchthon (Verz. 188.
189) vor, wol nach Gemälden Cranachs, und in
seiner Folge der Tugenden u. Laster (Verz. 117
-130) setzt er der Superbia die päpstliche
'l'iara auf das Haupt.
I. Sein Leben.
Seine Heiinath ist Westfalen. Er wird urkund-
lich Bürger von Soest genannt und bezeichnet
Sieh selbst inschriftlieh als Suzatienns; dennoch
ist wahrscheinlich, dass er ursprünglich aus Pn-
lerborn stammte. Eine Urkunde vom Micllaelis-
tbend (29. Septbr.) 1545 scheint dies anzudeu-i
3911; eine vZuversichth der Stadt Soest an die
von Paderborn, welche ersucht, dem ehrsamen
Nleister HeinrichAldcgrever, eingesessenen Bür-
äer zu Soest, das Erbe seiner zu Paderborn ge-
ltorbenen Eltern, vetliche Armuth an (ield, Klei-
blern, Kleinodien u. s. wß zu verabfolgen. Der
Vater wird vHerman 'I'rippemecker anders Alde-
äreveru genannt, die Mutter Katharina. "Trippe-
als Künstler.
AIs Werke zeigen, dass er sich nach Dürer
gebildet. Wie von den meisten unter Dürefs
Nachfolgern lässt sich auch von ihm nicht be-
weisen, dass er wirklich dessen Schüler gewe-
sen; doch spricht dafür eine Notiz des K. van
lilander, A. habe für eine Kirche zu Nürnberg
zwei Flügel ZIPGiIIGIII Bild von Dürer gemalt.
Dass der grosse lileister sein Vorbild war, zeigen
seine ersten Werke, welche mit dem J. 1527 be-
ginnen. Bartsch erwähnt freilich eine mit 1522
bezeichnete Vignette doch ist diese nur
eine gegenseitige Kopie nach N0. 240 (B. 239),
auf welchem die Bezeichnung 1532 vom Ko-
pisten missverstanden worden. Aus dem J. 1527