Johann Alberti
Ignaz Aligitii;
211
der Caterina de' Medici begonnene bronzene
Reiterstatue Heinrichs II. von Frankreich zu
vollenden; doch ist überhaupt nur das Pferd fer-
tig geworden, darauf, als 1639 Kardinal Richelieu
in Paris sie aufstellen liess, an die Stelle Hein-
rielfs II. die Statue Ludwigs XIII. gesetzt wurde.
Gestochen ist das Bildwerk von Ant. Tempesta,
der das B]. dem Kardinal Karl von Lothringen,
dem Enkel Heinrichs 11., widmete.
s. Vasari, ed. Le Monnier. XII. 94. 101.
Orlandi, Abecedario, unter Michele. ü
In der Kirche S. Maria Transpontina daselbst soll
das Hoehaltarbild mit seinem Namen bezeichnet
isein. Der Künstler ist kein ungeschickter Ma-
nierist; doch ist, bei bräunlicher Karnation, seine
Färbung bunt. Er bildete eine ziemlich zahlreiche
Schule, aus der die beiden Unterberger und P.
'l'r0ger hervorgegangen sind.
s. Tirolisehes Kiinstlerlexikon. Verzeich-
niss seiner Werke im Sa m lnler von Tirol. 111.
Alberti. Johann Alberti, Baumeister im
lö. J ahrh. von Naumburg an der Saale, der be-
sonders im Maschinenfache Ruf hatte. Im J. 1540
berief ihn Nürnberg in seine Dienste, doch st.
er schon im folgenden Jahre.
A. Andresen.
Alberti. G a sp a ro A l b e rt i , Kunsthändlerj
in Rom, gegen Ende des 16. Jahrh., übernahm"
das Verlagsgeschäft des Palumbus. Man hat ihn
zum Kupferstecher machen wollen , ohne aber
genügende Beweise dafür beizubringen. Die als
von ihm gestochen bezeichneten Bll.: das Abend-
mahl nach Livio Agres ti, die Steinigung Ste-
phani nach M. Venusti und die Geisselung
Christi nach Mich e lange l o, sind bloss in sei-
nem Verlage erschienen. Die beiden ersten Bll.
hat C. C ort gestochen. In späteren Abdriicken
erscheint die Adresse Albertfs: Gaspar Alber-
tus successor Palumbi.
W. Schmidt.
Alberti. G i u s ep p e Alb e rti, Historien-
Inaler aus dem südlichen Tirol, geb. zu (Java-
lese 1664, 1- daselbst 1730; einer der namhafteren
Künstler des Landes. Nachdem er zuerst zu Pa-
dua Medizin studirt, wandte er sich zur
Architektur und Malerei und bildete sich in Ve-
nedig unter Liberi und hierauf in Rom aus. Nach
seiner Rückkehr liess er sich 1682 in Trient nie-
der, wo er zunächst im Auftrage des Erzbischofs
die Kruzifix-Kapelle in der Kathedrale erbaute.
In Trient empfing er auch die Priesterweihe.
Seit dieser Zeit ungefähr widmete er sich aus-
Schliesslich der Malerei und malte eine nicht ge-
ringe Anzahl religiöser Bilder. Das bekannteste
darunter ist das llllärtyrerthum des hl. Knaben
Simon von Trient, das im Schlosse daselbst auf-
bewahrt und jährlich am Frohnleichnamstage
zur Schau ausgestellt wurde (jetzt im Ferdinan-
deum zu Innsbruck; ebenda Loth mit seinen
Töchtern). Ausserdem Darstellungen aus der
Passionsgeschichte und der vier Haupttugenden
in jener Domkapelle, verschiedene Bilder, dar-
unter vier Altargemälde, im Kloster Wälsch-
Michael, ein Altarbild in der Pfarrkirche zu Mar-
greid, ein solches zu Dietenheim bei Bruuneck,
und namentlich in Cavalese.
Auch in Italien hat der Künstler gearbeitet;
nach einer handschriftl. Nachricht von A. Rosch-
Illann soll er sich in Rom, als er zum zweiten
Male dort war, bei 20 Jahre aufgehalten haben.
M e yer, Künstler-Lexikon. I.
Alberti. N. N. Alberti (die beiden N. be-
deuten wol nur, dass der Vorname unbekannt),
italienischer Graf, war um 1710 erster Baumei-
ster des kurpfalzischen Hofes zu Düsseldorf.
Er baute das Schloss Bensberg im toskanischen
Stil. Ein Plan von ihm zum DüsseldorferSchlosse
ist nicht ausgeführt worden.
s. J. R. Fiissli, Allgem. Kilnstler-Lex.
i?
Alberti. Antonio Alberti, Bildhauer in
Holz von Reggio, in der ersten Hälfte des
18. Jahrh. Nur in Ferrara. finden sich, unseres
Wissens, Werke von ihm erwähnt: eine kolos-
sale Statue des hl. Hieronymus in der Kirche
S. Girolamo (1770 nicht mehr daselbst), zwei
Standbilder von Heiligen in S. Giuseppe u. zwei
desgleichen in S. Silvestro.
s. Barotti, Pitture e Seolture di Ferrara. pp. 117.
153. 163. W
Alberti. Ignaz Alberti, auch Albrecht,
Zeichner und Kupferstecher zu Wien um 1780
bis 1801, war Schüler des Landschaftsmalers
Brand, wie aus Bartsch (Catalogue raisonne des
dessins originaux du Cabinet de feu le Prince
Ch. de Ligne, Vienne 1794, p. 177) erhellt.
Bartsch, der ihn Albrecht nennt, verzeichnet
eine Ansicht der Abtei Klosterneuburg u. ihrer
Umgebung, welche von A. mit sieben anderen
Schülern des Prof. Brand mit schwarzer Kreide
gezeichnet und von dem Letzteren so übergan-
gen wurde, dass die acht Stücke von Einem
Meister herzuriihren schienen. Alberti hatte spä-
ter eine grosse Oflizin und beschäftigte um 1787
noch zwanzig andere Stecher in derselben, wor-
aus Stiche von Landkarten, botanischen Werken
u. A. hervorgingen. Auf den Titelbll. zu Spa-
larfs Versuch über das Kostüm (Wien bei Schal-
bacher, 17965.) findet man seinen Namen bis
1801 ; von dem dritten Theil an, der1804 erschien,
fehlt er; wahrscheinlich, dass Alberti inzwischen
gest. war, wol 1802, wie wir angegeben finden.
1) Bildniss des Dr. Joh. Alex. von Brambilla,
Leibchirnrg von Joseph II. Gründer und Direk-
tor der josephinischen Akademie 1728-1800.
G. Vinazer del.178S. S.
2) La mere du Sauveur. Maria. mit dem Kind in
einer Glorie. Navli Maulpertsch. 4.
3) Ein Genius. kl. 4.
4) Kindergruppe; zwei nackte Knaben. Nach Ru-
bens. qu. F01.
W. Schmidt.
28