Volltext: Aa - Andreani (Bd. 1)

 Leon Battista. Alberti.  197 
wie sie besonders in Venedig angewendetwurde. ausserdem die Statuen der Stifter, des, Sigis- 
sehr anmuthig sind die frei gebildeten Ka- munds und der Isotta, verbildlicht als die hh. 
Pltelle, von jonischer Art, aber durch ihre Sigismund und Michael. Endlich ist in den Bo- 
reichen Formen den korinthischen genähert. Mit gen jeder Kapelle, wie an derFassade, in grossen 
den Halbsäulen ruht der ganze Bau auf einem Charakteren die Inschrift eingemeisselt: SIGIS- 
Basament, dessen oberer Fries mit den Wappen MUNDUS. PANDOLFVS. MALATESTA. PAN. F. (d. h. 
lind den verschlungenen Buchstaben S und J Pandulfi filius) FECIT. ANNO. GRATIAE. MCGCCL. 
d" h- Sigisinnndns nnd Jsoiiie (die Wegen ihrer S0 erscheint die Kirche vielmehr als ein präch- 
Schönheit berühmte Gemahlin Sigismunds) reich tiges Denkmal des Herrschers, denn als ein Got- 
geschmückt ist. Im Fries des Architravs, der teshaus; und in dieser Weise sie zu behandeln, 
nach römischer Weise abgekröpft über den Halb- war ganz nach Albertfs Sinn. 
saulen hinläuft, steht der Name des Sigismund Ob wirklich die Kirche schon im J. 1450 so 
Malatesta und die Jahreszahl 1450. Von dem weit vollendet war, wie wir sie jetzt sehen ist 
Oberen Theil der Fassade, welcher unvollendet keineswegs ausgemacht, Wenn Sie gleich, BbeIISO 
geblieben, gibt uns die Denkmünzg eine Vor- wie der auf Konsolen ruhende Sarkophag der 
stellung, welche bei Eröffnung der Kirche in schönen Isotta in der Kirche selbst, jene Jahres- 
flemseibeh Jahre 1450 geprägt wurm, E,- Sonte zahl trägt. Die Denkmünze, welche ebenfalls 
im Ganzgn eine Gieheifol-m haben, in (im. Mitte aus dem J. 1450 ist, liess Malatesta zur Feier 
Zwischen zwei Pilastern eine der unteren fast des VnniPnPSie ausgeschriebenenJnbiiiinms Prä- 
gieich hohe Nische erhalten, welche ein grosses gen; fiif denselben Zweck mag er die Kirche, 
Fenster gebildet hätte. Eigenthümlich u. etwas S0 Wie Sie W313 haben Öffnen und mit einem Noth- 
Willkürlich ist dann dieser mittlere Bautheil mit dann Versehen lassen Nnnii 1454 niiei fertigte 
den unteren beiden Seitentheilen in Verbindung Aibeiii, Wie ans ZWei neuerdings Vnn Zenobi 
gesetzt; durch iiache Kreissegmente, welche von Bicchierei (s. unten) veröüentlichten, darauf be- 
den beiden Pilastern aus nach den Endpunkten Ziigiiniinn Briefen heYVOYgeht eine neue Zeich- 
der Fassade laufen. Eine Form weiche an S_ nung mit verschiedenen Abänderungen sowie 
Maria Novella in Florenz erinnert. ein neues Modell zur Fassade und schickte die- 
Aus der Denkmünze erhellt auch dass der selben von Rom nach Rimini Sichel- 3,150 h n; 
Plan war, der Kirche eine Kuppelizu geben man damals die Fortführuni des B a g 
Sie wäre derjenigen des Pantheon ganz ähnlich nicht ganz aufgegeben und guvar nochmiiriitnäier 
geworden, wie sich aus dem schon erwähnten Fassade beschäftigt. Bald darauf hat ma f  
Briefe ein den Bauführer ergibt- Alberti wollte lieh die Arbeit liegen lassen als das Glürik riiild 
niehlis wissen von Kuppeln die, höher als breit die Macht der Malatesta zu linde gingen J edlen- 
seien. und konnte sich hierin von dem römischen falls ist jener Brief an den Baufiihi-eii Matteo 
Vorbilde nicht losmachen nachdem schon Bru- Pasti (oder de Bastia) von Verona der mit sei- 
nellesco mit grösserer Genialität seine herrliche nem Sohn Giovanni und einem Meister Luigi das 
KllppelzurnFlorentinerDomentworfenhattc.Die Werk leitete nicht aus dem J 1481 wie eine 
Langseiten der Kirchen werden von sieben Bo- Notiz in einem alten Codex (s Mittarellii Biblioth 
genarkaden (hinter denen die inneren gothischen QQdd_ms5_ monaw S_ Michaeiisvenetia;  
Fenster versteckt sind) auf Pilastern gebildet, Murianum pp. 431 und 663) an 'ht lämpriipe 
zwischen denen Sarkophage zur Aufnahme der dem Anfang der fünfziger Jahr? lilisälqn (i-rI-l Äliä 
angesehensten Gelehrten der Stadt (sieben der- berti überhaupt nicht mehr am Lieben WM 
selben sind dort wirklich bestattet) aufgestellt 1m J 1451 also noch "h   
wurden. Die Pilaster entsprechen den Pfeilern jener Kirche vor sich in vlia rend dm gnibau 
im Inneren, welche die gothischen Gewölbe tra- auch den Neubau de? CäiorggiiiiidudlserT iilisiiir 
geäljepnälniiiilegendzuhihräräiäilcästärkääg. kt d von Sta. Annunziata zu Florenirizr, ziiltiiaiii 
Baus sprach sich auch im Inngriiiaus aSachoiii eiiiä 32211351613:  fniheä vom läomlfnit des E100- 
alte Quelle (Pii Secundi Comm Itoma 1584 war ihm 0 d getgfä .Wa.r' .3 u Ing; .351! 
lib,11_ 92) berichtet darüber_ v b t d    v n em 01ent1ne1 enera- apitan 
edlen Tempel von Rinüni Zu- Eh-ieiä än e öftn Lulgl Gonzegam Marchese von Mantua, gewor- 
lichen (d. h. heiligen) Franziskusl und esstätete  unliädarm drefTrplphaen d? gilläßkllßii beeii- 
ihn der Art mit heidnischen Werken aus dass iäeinKuueäiisbaii zilirtanläeliu der "iiui emelililt 
er nicht sowol ein Tempel für Christen als für eignen isiiärst liniiiiroliiemllt iiiaihiäämlääiandi 
Ellllgläubige, welche Dämonen anbeten: zu sein IÄldobrandini 1471 vergeblich auf die Nachtheii: 
C len". In derThatzai   v"       
     
älnd Fenster gothisch, die aber sonst im Charäk- len und des Chorumganges aufmeiiläganiixgeniiäiilii; 
91' d -        '   
        
Hohe Anzahl von lateinischen und Siiäitphiräeizilcel; 222111222) e 1 (verg. Gaye, Cart. ined. I. 
Ineehriften sowie von Basreliefs undgMedaillons Derselbe Lui   
' , gl Gonzaga hess von Alberti auch
	        
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