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Macrino dlikylbfqr
G-io. Baut. Albanese.
einem Gemälde des Hochaltars in S. Maria di
Lucedio, Diöcese Oasale, vom J. 1499, den A. Pa-
1col0g0,Marchese di Monferrato, zu den Füssen der
Jungfrau darstellend, bez. mit: Annibal illustris
Ferrati Montis, et ingens Commendatorius no-
bile tecit opus hoc Fiel-i. Pictor Macrinus natus
in Alba. auxilium pinxit contribuentc Deo.
MCCCCXCIX. v. septembris; dann von zwei wei-
teren Bildern in S. Giovanni degli Agostiniani,
wovon das eine das J esuskind mit Jungfrau zwi-
schen Heiligen (illacrinus faciebat 1508) vor-
stellt. Weiter erwähnt er das Bild in S. Fran-
cesco, welches nach Frankfurt gekommen. End-
lich im Rathshause des Stadtpalastes von Alba:
ein grosses Gemälde, Jungfrau mit Kind zwi-
schen Heiligen, unter einem von zwei Engeln
gehaltenen Baldacliin (mit dem Namen des Me-
lers bez.), mit 2-1 (lariiber betindlichen kleinen
Bildchen; weiterhin eine Malerei in Oel, eben-
falls Madonna zwisehen Heiligen, an der Mauer
eines Hauses, im Besitz des Augustinerlilostersi
und von demselben sehr werth gehalten und ge-l
pflegt. Diese verschiedenen Werke, welche allel
des Meisters gute Eigenschaften zeigen, scheinen
noch heute erhalten.
Jene Nachrichten hatte Piacenza von Giuseppe
Vernazza, welcher auch in den Archiven von
Alba gefunden hat, (lass der eigentliche Name
des Künstlers war: Giovanni J acopo (oder Gian-l
giaeomo) diAlladio (Fava Familienname?) und
seine Todeszeit gegen 1528 annahm. Torre (Ri-
tratto di Milano. Mil. 1714. p. 129), der ihn un-
ter den Künstlern der Certosa zu Pavia anführt,
nennt ihn fälschlich lllarino dell' Alba.
s. G. Piacenza in Baldinucci, Opere. Milano
1808-1812. VII. 36- 47. Tiraboschi,
Storia della Letteratura Italiana. Roma 1782-
1785. VII. m. 443. Lanzi, Storia pittoriea;
Ed. V. Fir. 1834. V. 302.
v!
iRom, geb. 1777 , 1858 daselbst. Von diesem
ist besonders bekannt, dass er in seinem langen
Leben ein grosses Vermögen angesammelt, wel-
ches er bei seinem Tode jungen Künstlern als
Preise, Pensionen u. dergl. hinterliess. Von die-
sem Albacini ist Wahrscheinlich die Statue eines
sterbenden Achilles im Besitze des Herzogs von
lDevonshire, auf dessen Sitz Chatsworth in Eng-
lland. An der sonst geschickten Arbeit wird die
Heftigkeit des Ausdrucks und der Bewegung,
welche dem Charakter des Achilles nicht ent-
spreche, getadelt.
s. K unstl-latt, Stuttgart 1825. p. 156. Waa-
g e u , 'l'reasures of Art in Great Britain. III. 367.
i?
Albacini. Carlo Albacini, nalnhafter Bild-
hauer zuRom in der zWeitenHälfte des 18. Jahrh.
Er war viel beschäftigt mit der Herstellung an-
tiker Bildwerke und galt eine Zeitlang fiir einen
der geschicktesten Restauratoren. S0 hatte er
unter Anderem in den achtziger "Jahren die Far-
nesisehen Statuen zu restauriren und erhielt da-
für 1200 Scudi (s. Goethe, Ph. Haekert; Ge-
sammtausgabe in 40 Bänden, XXX. 180). Er
hatte dann 1780 im Auftrage der Kaiserin Ka-N
tharina II. von Russland das Grabdenkmal des
Rafael Memrs für die Peterskirche zu Rom, sowie
dasjenige des Gio. Batt. Piranesi für die Priorats-
kirehe in St. Petersburg auszuführen.
A. war der Testamentsvollstrecker der Ang.
Kaufmann und veranstaltete mit Camuceini, Ca-
nova und anderen Professoren der Akademie
von S. Luea ihre Leiehenfeier in der Weise der
Renaissance.
Mit diesem Meister ist nicht zu verwechseln
der jüngere:
Albaghini. Carlo Al baghini, italienischer
Bildhauer, verfertigte in St. Petersburg zur Zeit
Peters des Grossen eine Büste des Zaren (jetzt
Wim Generalstabe) und eine Marmorgruppe auf
den Frieden Russlands mit Schweden. Letzteres
Werk führte er im J. 1724 im Auftrage des Kai-
sers aus.
s. Ehuruna. Canon. (Encyklop. SVöi-terb.) 1lI. 4.18.
Ed. Dobbert.
Albaue. Albane , Zeichner und Radirer, ar-
beitete zu Lille am Ende des 18. Jahrh. Man
kennt von ihm blos folgende 2 Bll., welche Du-
plessis (Ilist. de la Gravure en Franee 1861.
p. 382) mit Anerkennung erwähnt;
1) Fedäration des departements du Pas-de-Calais
du Nord et de la Somme, qui a eu lien ä Lille,
le 6 juin 1790 entre les Gardes nationales et 1a
troupe de ligne.
2) Banquet civique donne ä Lille, les 27 et 28 Juin
1790, par les Gardes nationales de Lille aux
troupes de la garnison. Gegenstück.
s. Le Blanc, Manual.
W. Schmidt.
Albanese. GiovanxiiBattistaAlbanese,
Architekt und Bildhauer, arbeitete in der ersten
Hälfte des 17. Jahrh. in seiner Vaterstadt Vi-
eenza und in Venedig. Er war unter den Ersten,
'welcl1e vom Stile Palladids ganz abgingen, zur
Zeit, da derselbe durch Scamozzi wol schon ver-
ändert, aber noch nicht entartet war; er vor
Allen verfiel unter seinen Zeitgenossen in die
wildeste u. schwerfzilligste Barock-Architektur:
ein Beispiel davon ist das Pfandhaus (Monte di
Pietät) in Vicenza. Er iiberhäufte seine Gebäude
mit Skulpturen, die er selbst ausführte; bei der
Massenhaftigkeit, womit er sie anbrachte, kam
es ihm auf Üliiehtigkeit der Arbeit gar nicht an,
und so ist denn auch wenig von Werth darunter.
Aehnliche plastische Arbeiten fertigte er in
Vene die ä namentlich T Marmorstatuen an der
Fassade der Benediktinerkirehe S. Giorgio mag-
giore auf der Insel S. Giorgio.
Carlo
Albacini
ebenfalls
Bildhauer
Sein Bruder Gi rolamo, der um 1660 SL, war
nach Zani ein tüchtiger Goldschmied und über-
haupt vielseitiger Künstler; er hinterliess zwei
Söhne, die Bildhauerei trieben. Keine weiteren
Nachrichten.