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Jan van Aken.
Niederdeutseher, wahrscheinlich aus Lübeck.
Hier finden sich an der Wsthmstrasse vier tüch-
tige, sehr wol erhaltene Giebelhiiuser neben ein-
ander, ganz mit denselben Ornamenten aus ge-
branntem Thon (gedruckten Steinen) ausgestat-
tet, wie sie an den Schlössern zu Wismar und
Schwerin angebracht sind. Gabriel von Akcn
und der von Schwerin nach Lübeck gezogene
Steinbrenner Statius von Düren werden als Er-
bauer jener vier Häiuser anzusehen sein.
s-Meklenbnrger Jahrbiicher, V. 2011
H. Wut. H. Mithoff.
Aken. Jan van Aken, holländischer Zeich-
ner u. Radircr. Bryan (Biogr. and Crit. Dictio-
nary 1816) lässt ihn 1614 geb. sein, ohne dafür
irgend eine Bürgschaft beizubringen. Von Heu-
braken wird er vPaai-deschilder in lt kleine
(Pferdemaler im Kleinen) genannt. Derselbe
führt dann die 6 kleinen Pferderadirungen an
(N0. welche wol den Grund zu seiner obi-
gen Aeussernng gegeben. Seine landschaftlichen
Radirungen scheint er nicht gekannt zu haben.
Bilder von Aken's Hand sind nicht nachzuwei-
sen. Zeichnungen in Feder und Tusche, auch
Kreide und Tusche, kommen hie und da vor.
Hauptsächlich bekannt aber ist er durch seine
in der Art Herrn. Saftlevens leicht und frei be-
handelten Radiriuigen, welche Bartsch und Wei-
gel, der auf die Abdrucksgattungcn näihei- ein-
geht, anführen. Er scheint Saftlevenls Schüler
gewesen zu sein; jedenfalls hat er sich nach ihm
gebildet, wie dies auch seine Kopien nach ihm,
die Rheinansichten (18-21), bcwveisen. Houbra-
ken scheint, in nicht ganz verständlicher Weise,
anzudeuten, dass van Aken die sechs Pferde-
radirungen nach denen des P. van Laer kopirt
habe (er drückt sich folgendermassen aus: Sesl
printjes, met paardetjes, op de grootte van de
kleinste door P. van Laer geätst, gaan 00k door
hem self geetst, in druck uit), ist aber im Irr-
thum. Rost (Handbuch VI. 94) sagt ebenfalls,
ohne Zweifel auf Houbraken fussend, dass van
Aken nach P. van Lacr radirt habe. Heineken
(Dict. I. 65) gibt dagegen an, P. van Laer habe
eine kleine Folge von Pferden nach van Akcn
geätzt, und dieser selbst eine Folge von 6 klei-
nen Landschaften, zum Theil nach seinen, zum
Theil nach Lingelbaclfs oder Saftlevens Zeich-
nungen (er wusste das lllonogramm auf den Nrn.
18-21 nicht richtig zu (leuten) ausgeführt. Dies
alles ist ohne Grund.
a) Von ihm radirt:
l-G)'F01ge von (3 mimerirten llll. mit Pferden,
auf dem 1. Bll.: J. Van Aken feeit. qu. 8.
I. Vor der Adr.
lI. Mit der Adr. des Clement de Jonghe auf
dem 1. B1.
lll. Mit der des J. Bormeester auf dem 1. lll.
Seltener als die Il. Abdr.
IV. Adr. weggenommen oder zugelegt.
V. Auch die Nrn. fehlen.
In Wien sindKupien erschienen, die leicht
erkenntlich sind. Sie sind nicht auf hollümdi-l
scheru Papiere. Die älteren Abdrücke auf Papie
mit dem "Wasserzeichen der Sehellenkappe um
des Amsterdamer Wappens.
1) Das von einem Baume fressende Pferd.
2) Zwei Pferde, auf dem einen ein Mann.
Kopien beider llll. in C. Walkefs: A C01
lectiou of 42 Facsimiles of rare Etchings, by ce
lehrated painters.
3) Das gesattelte Pferd an einen Baumstamn
gebunden.
4) Das stehende Pferd bei dem ruhender
Manne.
5) Zwei Pferde, das eine führt ein Bauer.
G) "Ein stallendes Pferd.
7-16) Folge von 10 numerirten Landschaften
Auf dem 1. Bl. J. van Aken feoit. gr. qn. 8.
I. Mit der Adr. des Glement de Jonghe au
dem 1. Bl.
II. Mit der des Frans Carelse auf dem 1. Bl
Seltener als N0. 1.
7) Die kleine Brücke über den Berg.
S) Der kleine Kahn auf einem See.
9) Das höckerige Land.
10) Der Reiter bei der Baumgrnppe auf den
Hügel.
11) Die Hirschjagd.
12) Die Ruinen.
13) Der Gebirgsweg.
14) Der am Wege ausrnhende Mann.
15) Die felsige Gegend mit einer kleinen Brücke
16) Der Mann zu Plerde im Vordergrund.
17) Gebirgslandschaft am Wasser mit Reisenden ZI
Pferd u. Esel. J. V. Aken inve. et feoit. gr. qu. 4
I. Vor der Sohn, d. h. vor dem Künstlerna-
men, vor der Andeutung-der Luft und de
Einfassnngslinie.
II. Mit dem Namen des Künstlers.
III. Dieser vertilgt, dafür oben links am Hirn
mel P. Pot. u. rechts unten am Itaude No. 4
Sollte w0l dem Paul Potter uutergeschobei
werden, ebenso wie das Bl. von J. v. Noord
(Bartsch I. p. 17), das dem obigen als Ge
genstilek dienen sollte und mit P. Pot. um
No. 3 bez. wurde.
IV. N0. 4 ausgelöscht.
V. Auch nouh P. Pot ausgelöscht. Sehr ge
wöhnliche und schlechte Abdrücke.
Die ersten Abdr. auf Schellenkappenpapiei
die späteren alten auf Papier mit dem Amster
damer Wappen.
18-21) Die Rheinansiohten. Folge von vier nume
rirterl Bll. nach lI. Saftlevon. Auf N0. 1
steht H. S. L. (verschlungen) inventer. Jan v
Aken fecit. Clement de Jonghe excndit. Die an
deren drei haben blos II. S. L. (verschlungen
inventer. J. v. Aken fecit, ohne Adr. k]. qn. F01
I. Vor dem Namen des Radireirs, vor Anden!
tung der Luft, der Einfassuugslinie und der
Nummern.
II. Mit der Adr. von Cl. de Jonghe auf den
1. Bl.
III. Mit der Adr. von Nie. Visscher an de
Stelle der von C1. de Jonghe.
IV. Aufgeätzt. Sehr gewöhnlichen. hart.
DiePlatten existiren noch.
Die ersten Abdr. auf Sehellenkappenpapier
die späteren alten mit dem Amsterdamer Wappen
18) Der Bauer im Gespräch auf einem Hügel
19) Der Mann mit dem Bündel auf den
Rücken.
20) Der Krebsfaug.
21) Die ruhenden Wanderer.