Agustjnus de Senis. 3.47
Ihren Vorfahren schreibt er denlierühmten Brun-_ Vdern Angaben ist jedenfalls das Datum nicht
1161i Fontebranda, den Dante (Inferno XXX, 78)' richtig. S0 ist die Porta Romane nicht von 1321
als ein schwer zu cntbehrendes Gut anfülirt, undi bis 1326 gebaiict, sondern erst 1327 begonnen,
die Dogana zu. Jener soll 1190, diese 1191 aus-: und in demselben Jahre ist der Bau des grossen
geführtsein. Erstererist aber erst1193 von einem Ratlissaales ausgeführt, den Vasari. erst 1340
Meister Bellamino, über dessen Verwandt- aiisetzt. Als falsch erwiesen ist aberdie Angabe
schaft mit Agostino und Agnolo nichts erhellt, von einer Bildhauerarbcit, welche die beiden
verschönert, und der Bau der Dogana erst 1194 Brüder 1329 in S. Fraiiccsco zu Bologna gemacht
begonnen. (Von dem Briinnenhaiise der Fonte haben sollen. Das grosse Altarwerk mit der Krö-
Branda ist 1502 der obere Tlieil bis auf die drei niing derMaria ist urkundlich erst 1388 bei den
untcrn Bögen abgetragen. Eine Abbildung aber Veneziancrn Jacobcllo und Pietro Paolo dellle
(168 noch Vorhandeneii bei Ramboux [Beitin zur Massegne bestellt (s. den Art. Massegne). Damit
K-Geseh. des Mittelalt. 0:21 zeigt, dass die Bü- fallt auch die Angabe, dass Asostino 11- Agnolo
gen gothisch sind und also einer spätern Er-i bei Gelegenheit ihres Aufenthalts in Bologna die
neuerung angehören). Verwüstungen des P0 reparirt und den Fluss
Weiter erzählt Vasari, Agos ti no hätte sich in eingedämmt hätten.
seinem 15. Jahre bei Giovanni Pisano in die Ferner soll Agnolo in der Untcrkirche von
Lehre begeben, als dieser 1284 auf der Rückreise S. Francesco zu Assisi eine Kapelle mit dem
von Neapel nach Pisa sich in Siena aufhielt, um Grabmal des Franciskaners und Kardinals Giov.
zu der Fassade des Doms die Zeichnung zu ma- Gaetano Orsino ausgeführt haben; dieses Grab-
chen und den Grund zu legen. Er hätte alle seine mal soll sich hinter dem Altar der Kapelle S.
Mitschüler übertroffen, und schon in demselben Giuseppe befinden. Der Kardinal starb zwar
Jahre an dem Hochaltar im Dom zu Arezzo ge- 1339 zu Avignon; doch kann seine Leiche nach
helfen, so dass der Meister ihn für sein rechtes Assisi gebracht, die Kapelle für andere Mitglie-
Aiige Erklärt iläftß. Agllßlß Sei dann, V0I1 Sßi- der der Familie Orsini erbaut sein. Die Gemälde,
nein altern Bruder veranlasst, in dieselbe Lehre. mit denen ihre Wände geschmückt sind, ent-
eingetreten. Als beide darauf in Orvicto einige sprechen Wenigstens dieser Zeit (Crowc et Ca-
Piopiieißn an der Domfassade ausgeführt hätten, valc. Paint. in It. I. 420). Diese Angabe des Va-
Sei Giotto durch die Vortrcfflichkeit dieser Ar- sari könnte also richtig sein.
beit bewogen Wiiiiien, Sie dem Bruder des Gllidü Wenn Vasari in einem Anhange zum Leben
Tiuiiiiii 1 dem Piero 311000116 VOI1 Pietmmßiii, Zili" des Girolaino da Carpi auch noch die Arca di S.
Ausführung seines EIIIWIIITSS des Gliibmais zu Agostino in Pavia, die aus S. Pietro in Cielo
empfehlen. Hiernach wäre Agiisiiiiß nahezu iiii d'Oro in den Dom versetzt ist, als ein Werk der
Jahr alt gewesen, als er diese Arbeit ansführte, Sienesischen Brüder auffiihrt, so verdient das
was kaum denkbar ist (nach Vasari währte die kaum Beachtung, du das Werk urwiesener Mus-
Arbeit 3 Jahre, VQII 1327-1330)- In OiViiiiO sen erst 1362 begonnen wurde und 1397 noch
kommt aber erst 1333 Giiiviiniiii der Sohn imse" nicht vollendet war. Ohne allen Grund ist end-
res Meisters, in Vollmacht seines Vaters (Della lieh eine neuere Behauptung, wonach die angeb-
Vanq Leti" Sam 11' 134i vor) ii- erst 1405 neben liehen Sieneser Brüder das Grabmal der Savelli
einem Agosilino Von Sienß auch ein Aäniiiii Viiii in Sta Maria in Aracoeli zu Rom nach Giottds
(10111 (Dllßmo di OPV- P- 330- 332), der ßis ein Zeichnung ausgeführt haben sollen, während da-
vorziiglicher Meister von Pisa berufen und als rin Mitglieder nun. Fninilin uns den Jnlnun 1255
Oiieimiiisiel" migesieiit WIIPÖC- DuPCh Veigiei" -1306 beigesetzt sind (Orowe et Cavalc. a. a. O.
ehung aber mit dem Grabmal des Tiarlati an der l_ lu2l_
Domfassade zu OTVieiO die Von Agosiiiio und Nachdem sich also der Bericht des Vasarials
Agnolo gearbeiteten Propheten herausfinden zu (lnrcllans unzuverlässig einviesen hat, ist W01
Woiieii: Wiiiie eiii gewagtes Unieineiiiiioii- auch der Aufzählung einer Reihe von Bauinei-
Vßiiends Veiiiiiciliiiä WiYd die ganze Eiziiiliiiiig stern, Bildhauern und besonders Goldschmieden,
des Vasari durch die übrigen erwiesenen Irrthü- Welche Schüler der beiden Sicnescn-gciveßen Sein
mer. Die Angabe, dass Agosiiiiiß zu dem ii-ii der sollen, nicht unbedingt Glauben zu schenken.
Strassc des Malborglictto gelegenen Theile des
Stadthanses, der 1307-1310 erbaut wurde, die m- Ägosiillo iil mßiisiio Gi"i"imi_i'
Zeichnung geliefert habe, findet wenigstens keine Dieser Meister, der unter. den Ailchitekten und
Bestätigung durch archivalische Nachrichten. Bildhauern Namens Agosiiiio iii 5mm iiiii iiel"
Dasselbe gilt von dem Bau der nicht völlig voll- vorragendste ist, War iiiier Wiihrseiieiiiiicii"
ßlideten hintern Domfassade 1317 (eine Restau- keit nach der Agiiiiiiiiiiiii iie Seins; der siciiiiiif
ration derselben nach dem Original-Entwurf im dem Grabmal _des Guido verzeichnet findet:
Ü0marchiv' zu Sicna, von F. Arnold in Erbkams Agosiiiio Veriieiraihuie sich i im mit Lagma di
geiisnliln i: Bnnwnseu VIL 51, B1_ 12 und Nese und st. 1300 (aus einem Dokumente vom
Kugler, Gesch. der Bank. III. 544), des Thores 18. Nov. d. J. erhellt, dass er damals nicht mehr
311a Agata all" Arco oder dei Tiifi 1325, und. der am Leben war)- 111i iiaiiie Viiiziigiißhell Allthßll
Kirche und des Klosters S. Franceseo. Bei an- an dem Bau der sicnesischen Islgsltung Magen, (11