Volltext: Aa - Andreani (Bd. 1)

1 453 
532'355 
[Agustixltgg de Seniil 
C e an B e r m u de z , Historie de la Pintura. MS.  
VII. (39. 
Zarco del Valle. 
Agustin. Francisco Agustin y Grandef 
I-Iisterienmaler, '17 53 zu Barcelona geh, -1- 1800. 
Er vollendete seine Studien in Rom, wo er sich 
unter Raph. Menge zu einem der glücklichsten 
Nachahmer desselben ausbildete. Nach seiner 
Rückkehr wurde er Direktor der Zeiehenschulel 
zu Cordova. und 1799 Mitglied der Akademie S.  
Fernando in Madrid. Er hat hauptsächlich Kir-ä 
ehenbilder gemalt, von denen sich die meistenl 
in Cordovzi beiinrlen.  
Nach seiner Zeichnung gestochen;  
Das volfMurillo gemalte Hauptaltarbl. der Ka-l 
pnziner zu Sevilla, Maria mit dem Rinde, von] 
B.Ametller. 4.   
s. Ossorio y Bernard, Gal. biogr.  Füss1i„ 
Neue Zusätze p. 26.  
 Fr. "W. (Jnger. 
Agustinus. Agnstinus de Senis und An-' 
gelus de Senis verfertigten laut Inschrift 1330 
das Grabmal des 1327 gesittn-bcndn Bischofs, 
Guido 'l'arlati von Arezzo in der Kapelle 
del Sagramento des (lortigen Du m s.  
I. Die Bildhauer dieses Grabmals. 
Ilasselbe verherrlicht das Leben dieses welli- 
schen Kirchenfiirsten, der als Päll'tkälgitllgl,'ßl' Lud- 
wigs des Bayern sich hervorgethau und das G04 
biet von Arezzo erweitert hatte. Vielleicht hat; 
diese Stellung des Bischofs veranlasst, dass  
die bisher übliche Form der Grabmiiler vcrliess," 
"indem man einerseits demselben eine ungcvröhn? 
liche Höhe gab, anderseits die Aufnahme desl 
dem Pabste feindlichen Bischofs in den Himmel,  
die sonst über dem Sarkophage angebracht 
wurde, Wegliess, und dafiir an dem Sarkophage 
selbst Raum f iir die Darstellung der 'l'hatcn des- 
selben gewvann. Das Architektonische an diesem 
Denkmal ist nicht sehr günstig ausgefallen. Diel 
hohe schmale Nische , in der der Sarkophag, 
gleichsam eingeklemmt ist, bildet ein Portal in; 
einem dem sienesischen verwandten italienisch-Ü 
gothischen Stile, und eine auf eigenthiimliche 
Art von Engeln gehaltene Draperic verbirgt den 
Raum, der sonst für die Apotheosc bestimmt zu: 
sein pflegt. j" 
Desto bemerkenswerthcr- ist die Bildnerarbeit; 
an dem Sarkophage. Ein Relief am Deckel zeigtl 
den Bischof auf einem Ituhebette liegend, üben 
dem zwei Engel den Vorhang aufheben, miti 
Gruppen von Leidtragenden auf beiden Seiten, 
An der Vorderseite des Sarkophags ist in lli Re- 
liefplatten, die in vier Reihen übereinander zwi- 
schen aufsteigende, mit Statuetten von Bischöfen 
und Geistlichen geschmückte Pfeiler cingefiigtl 
sind, das kriegerische Leben des Guido 'I'arlati 
geschildert. In der obersten Reihe der Beginn 
seiner Laufbahn, sein Einzug in die Stadt als 
Bischof und die Hergiinge seiner Erwvähl ung zum 
Siguore von Arezzo; in den anderen Reihen seine 
Thaten, die Befestigung der Stadt, Belagerung 
u. Eroberung von festen Plätzen der Umgeg-end 
Krönung des Kaisers Ludwig, der Tarlati bei- 
wohnte, u. seinTod. 1) Guido als Bischof (1312) 
2) Guido als Herr von Arezzo (1321). 3) Die Ge- 
meinde Arezzo unter dem Bilde eines knieendei 
Greises vor Guido. 4) Die Gemeinde als derselbi 
Greis mit dem Bisehofe auf dem Riehterstuhle 
5) Der Mauerbau von Arczzo. ß) Einnahme de: 
Kastells Lucignano. 7) Einnahme von Chiusi 
S) Einnahme von Fronzole. 9) Einnahme des Ka- 
stells Focognano. 10) Einnahme von Rondina 
11) Einnahme von Bucine. 12) Einnahme V01 
Caprese. 13) Zerstörung von Laterina. 14) Un- 
tergang u. Brand von Monte Sansovino. 15) Krö- 
nung Ludwigs des Bayern. 1G) Tod des Guido 
In diesen Darstellungen zeigt sich der Eintlus: 
des Giovanni Pisano; die Meister suchen wie die- 
ser die Vorgänge ausführlich zu schildern, Sil'l( 
aber dabei der Natur schon näher gerückt, in der 
Bewegungen freier und flüssiger geworden. Da- 
bei ist der Ausdruck der Emplindungen, ohm 
in's Masslose zu fallen, recht lebendig, wie z. B 
bei dem Tode des Bischofs in einer die Arme 
 ausbreitenden Figur. An Giottds Weise erinner 
ibei deutlichen Unterschieden doch noch Man- 
lehcs; so z. B. die allegorische Darstellern; de" 
bedrängten Gemeinde von Arezze, welche in de: 
lGßStäLit eines auf einem 'l'hrone sitzenden llrlane 
nes von mehreren Personen an Bart und Haarei 
lgezaust wird. Die Körperbildung bleibt noch a1 
ldie Weise des Giovanui "Pisano gebunden, wäh- 
rend die malerisch gehaltene Anordnung, na- 
ymentlieh der Hintergründe, sowie die Haltung 
der "Gestalten und die ganze weltliche Art de 
Darstellung schon einen Schritt über jenen Meie 
ster hinausgehen. Hinter den gleichzeitige: 
Werken des Andrea Pisano stehen indessen diesr 
Bildwerke erheblich zurück. Das Denkmal ha 
bald nach seiner Entstehung durch Misshand- 
lung von Seiten feindiicher französischer Solda- 
"ten gelitten. 
 II. Der Agostino und Agnolo des Vasari. 
 Was Vasari von dem Leben und andern Wer! 
lken der beiden Sienesen erzählt, ist zum guter 
"Fheil erweislich unrichtig oder wenigstens durel 
ldie arehivalisehen Nachrichten nicht bestätigt 
'Er scheint von den sienesisehen Bildhauern nu 
 diese gekannt zu haben und hat ihnen daher eim 
Xmögliehst grosse Anzahl von Bildwerken zuge- 
schrieben. Sehon dass er Ago s tine u. Agnola 
von S i ena Brüder aus einer alten Architekten- 
Familie nennt, ist ein Irrthmn. Es Enden sie] 
in den dortigen Urkunden keine Brüder diese; 
Namens. Was er aber von ihren übrigen Arbei- 
ten berichtet, passt zum Theil auf Agostina 
di Giovanni und Angele di Ventura, di1 
(laher jetzt für die Meister des Grabmals i1 
Arezzo gelten. (Neben ihnen kommt noch Ago- 
stino di Rosso vor, den Einige lieber fü 
den Agostino des Vasari gelten lassen wollen)
	        
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