Baccio dlgniolo. 129
Auch war ein derartiger Fensterschmuek, wenn toskanisehen Säule beibehalten. Auch die Casa
gleich in der Renaissance von d'Agnolo zuerst Serristori auf dem Platze S. Croee (früher Pa-
versucht, doch keineswegs schlechthin neu; er lazzo Cocchi) wird dem iBaceio zugeschrieben,
findet sich schon im Alterthuin an einigen Fen- ein Bau mit Loggien ( die jetzt durch Mauerwerk
Sfßrn des Sonnentempels zu Balbeck. Sobald mit Fenstern geschlossen sind) über den Hallen
einmal die antiken Bauformen zu allgemeiner des unteren Stockwerks, der das System der üo-
Anwendung kßmmon und doch in Folge derneuen rentinischen Halleiihöfe glücklich auf ilie Fagade
ägsenäieldüiifgiiss: dis ihnen zu Grunde liegende überträgt.
er ons
lässt, liegt es wir: 1:312 slgärääclßiltuigäfägiälilggg linder zeichnete sich
Kanon zu einen festiiciieii Scheinarchitektui zu Baccio gleichfalls ausnDie malerische Mannig-
benutzen; sie werden zum "selbständigen Aus_ faltigkeit der Anlage lasst sich noch Jetzt, trotz
ßlfllßk eines scheinbaren 01. Ü, Ehe Soiohe des Umbaus, in dem Landhause erkennen, das
Verwei-thung der Antike ääinlsnlgiz ilm Geistii er in Gualfonda, wieder für Bartolini, errichtete
der Renaissance, und insoferä källll man Baecio (Spääerlvßesitz der. läamiüe SÜQZZL jetzt. Palazzo
als einen ihrer Fortbiidner bezeichnen. Auch OYf-iilll 1). Noch eine andere Villa, auf einem de].
war er dergestalt Eimi der Ersten, die durch schonsten Punkte Florenz ,v_auf dem Hügel
eine Formengebung, welche stärkere Schatten von Benosguardf" lslierllalte." Uetzt E1g(?nthun'
Wirft, das malerische Priiieip der Renaiissanev- (m? Gäste] l amy Rmm borlchteti dass dAgmk
Architektur deutlicher aussprechen, während k) iinufallch nachRonl ggdrungeihuntidortvelu
man ihm andererseits ein feines (iefiilil für arehi- scliiedene auten nach Samen Zelelmungen aus"
tektonischen Rvthnius der Verhältnisse zuer- geführt 56mm so 7h 13' der Palast salviati a"
keimen muss. der dlongara abgebildet. in Letarouilly,
Aiierdings ist jener Versuch Baccids nicht Ethhees de Roiue iiiloilernei Paris 18er: III. Pl.
durchaus geglückt. Die vnrsprmgendeii Säuien _i Hund hier dem Nanni di Baecio Bigio zugc-
und Giebel sind zur Grösse des Hauses etwas Schweben)". Imleäsexi milgtltler Bau mit Wyenlge
schwer gemiheni insbesondere aber hat er es von den eigeiithnmlichen Augen Baceids, und
mit dem Krimzgesinisc verfehlt. Olfenbm hatte m? wvelclfen Gewahrsmann swh Riccfs Angaben
er darin mit (Jronaea wetteifern wollen der den stutzenhlstinlcht angegeben Eine ähnliche Fa"
Palast Strozzi in der wirksamsten Weise voll- gade zeigt der P3111313 Ricci gegen den Platz
endete, indem er ein antikes Gßsimse im Eim Monserrato; sie wird ebenfalls unserem Meister
klang mit dem Bau vergrösserte. Diese Fiiliig- Augeschrlebelm
keit, alle Glieder des Baus in eine lebendige
Uebereinstimnlung zu bringen! fehlte bigwejlnn III. Baccio als Vorsteher das Dombaus und als Erbauer
unserem Meister, wenn er auch sonst die Ver- von Kirchen-
hiiltnisse gut zu treffen wusste. Da er das Muster Auch für das öffentliche Hauweseii war
eines schönen Gesiinsstückes, das er in den Giir- Baccio in Florenz beschäftigt. lii den Urkunden
ten der Colonna zu Rom kopirt hatte, ohne Wei- kommt er als Oberbaumeister des D onis vor von
teres dem Hause aufsetzte, passte es zu diesem, 1506 bis 1529, öfters zusammen mit Oronaca und
"wie der Hut eines Erwachsenen iiiif den Kopf den beiden Sangalli, 1511 und 1529 auch 3,1mm
eines iKnabenn. w Uebriigens liess sich ilAgnolo Unter anderem sollte er das Dockengeliinder um
den 'I adol der ltloreiitiner, nachdem er den er- die Kuppel fortführen, welches Brunelleseo nicht
sten Aergeriiberiviinilei1, wenig anfechten (vear- mehr hatte ausführen können; und da dessen
pere proinptius qiiaiii iinitarin, 'l'adeln istleicliter Zeichnungen verloren gegangen, machte Baccio
aisNachmaclien, liess er mit Bezug auf sie in den eine neue, darnach er denn auch einen Theil des
F "es der Thure melssßlnl- Gelälldßrß (gegen die Strasse der Balestrieri zu)
Doch wurde er seitdem in der Anweudunir der herstellen liess. Allein Michelangelo, der gerade
von Rom entlehnten Formen massiger. Er führte damals von Rom zuriickkehrte, erhob gegen das
Iilln eine _Reihe von Bauten auf, welche jene begonnene Werk den entsehiedensten Wider?
iilitälgg: Mliitte liielten zwischen ilaus und lialast: spruchi Es verdross ihn schon, dass der neue
den Bräckeßiinsiä 31 niii, jßtlit (iorboli, zwischen Baumeister die Verzahnungen, welche Brunel-
die Familie T (1.1 nii aPunL ilclla baiiaia, fui leseo absichtlich zum liortbau gelassenn wegge-
Ginmii a ('81 en alast in denbtrasse de schlagen. Zudem fand er Baccio s Galerie kleiii-
, "Jetzt Palazzo Peeori-Giraldi ge- lieh, der Grösse der Kuppel ganz unangemessen
111mm; für Fierfranceseo Borgherini jenes Haus so dass er es nicht anders als einenrhGrinenl
"n BPrgo 5- APOSWO (jetzt der Familie Ros- käligi nannte und seiner Entrüstung überall lau-
39111 gehörig), dessen innere Einrichtung so ten Ausdruck gab. Er bewirkte denn auch dass
Wohl gelungen WM; letzteres auch noch bemer- die Arbeit eingestellt und die Angelegenheit vor
keiiswerth durch die vortreffliche innere Raiim- dem Kardinal Giulio Medici von Künstlern und
eintheilung und die Treppenanlage. In den Hö- sachkundigen Bürgern der Stadt auf s Neue be-
fen ist die iiorentinisehe Weise mit wirksamer rathen wurde. Aber sie kam nicht zum Austrag-
hinfachheit und meistens mit Aiiiveiidiing der auch sein Modell wurde nicht angenommen uiid
Meyer, Künstler-Lexikon. I. 17 '