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Grundlage beruht. Ich finde in- dem Bilde eine
auffallende Uebereinstimmung mit den Jugend-
werken Previtalfs. C. Agfs Namen tragen wol
noch einige Bilder in Venedig, doch ohne dass
dafür ein genügender Grund vorhanden wäre.
Mit offenbarem Unrecht ist derselbe einem vor-
trefflichen Bildchen gegeben, das sich in der
vPinacotec-a Contariniu der dortigen Akademie
befindet (N0. 110) : die Jungfrau mit dem Kinde,
der hl. Katharina und dem hl. J ohanncs; meiner
Ansicht nach ein Jugendwerk Pordenonds.
O. lllündler.
Nach Rosini wäre das von Zanetti erwähnte Bild
vonA. Cordelle Agi, Jungfrau mit dem Kinde, das
sich in der Galerie Zeno befand, in den Besitz
des Berliner Museums übergegangen. Dieses
könnte also das oben angeführte Gemälde der
Vermälung der hl. Katharina sein; allein abge-
sehen davon , dass bei Zanetti nur von einer
Jungfrau mit dem Kinde die Rede ist, trägt das
BerlinerBild die Inschrift nicht, welche an jenem
Werke zu lesen war: "Andreas Oordelle Agi fß
Noch erwähnt Boschini in seinen Ricche Mi-
nerc drei Bilder des nCordellaa zu Venedig: ein
Altarbild in S. Giuliano, ein Bild des Heilands
in der Sacrestia della Salute und ein Bildniss
des Kardinals Bessarione in der Scuola della
Carita. Diese drei Gemälde erwähnt auch Za-
netti, sowie noch ein viertes , eine Madonna mit
Heiligen im Magistrate dell' Estraordinario bei
der Dogana; sämmtlich seien sie im Stile Gio.
Bellinfs ausgeführt. Zanetti meint, dass dieser
Cordella wol der von Vasari genannte Giannettoi
Cordegliaghi sei ; doch habe er in Privatgalerieir
keines der Kabinetbilder finden können, von de-
nen Vasari spreche, ausser das schon oben er-
wähnte, das aber nicht Gianctto, sondern An-
drea bezeichnet ist. Daher läisst sich mit Sicher-
heit bis jetzt nicht entscheiden, ob es zwei Cor-
della oder nur den einen, mit Vornamen Andrea,
gegeben habe. Jenes Bildniss des Kardinals Bes-N
sarione ist nach einer Anmerkung der Ausgabe
des Vasari von Le Monnier in den Dogenpalast
gekommen, und zwar in die Camcra degli Scar-
latti. Die anderen von Bosehini und Zanetti er-
wähnten Bilder scheinen verschollen.
s. Vas ari, ed. Le Monnier. VI. 101, 102.
Mareo Bosehini, Le Ricche Minere etc. Ve-
nezia1674. S. M. p. 112; D.D. p. 29 u. p. 36.
Zanetti, Pittura Veneziana. Ed. II. 1792.
I. 88 u. 89. Anonimo di Morelli, p. 62.
197. Moschini, Nuova Guida per Venezia.
Venezia 1828. Rosini, Storia. d. Pitt. ital.
IV. 155.
J. Aleyer.
Agin. Zeitgenössischer russischer Zeichner,
und Illustrator. Von ihm eine Reihe von Zeich-l
nungen zu einer Ausgabe des alten 'l'estamentcs,
die von K. J Afanassjew gestochen wurden, s.
diesen.
Ed. Dobbert.
Agineourt. Seroux (TAgincourt, s. Se-i
roux.
Aglaophon. Ag la o p h o n , Maler von der In-
sel Thasos und Lehrer seiner berühmteren Söhne
Polygnot u. Aristophon, wesshalb seine 'l'hätig-
keit in den Beginn der Perserkriege, nicht, wie
Plinius xxxv, 60 irrthiimlich angibt, in die 90.
Olympiade fallen muss. Ausser allgemeinen
Lobspriichen (z. B. bei Quintil. XII, 10), wird
von ihm berichtet, dass er zuerst die Nike ge-
flügelt gemalt habe (Schol. Arist. Av. 573), und
ein Pferd ihm besonders gelungen sei (Aelian
hist. an. epilog). Einige andere Nachrichten sind
irrthiimlich von seinem Sohne A r i s t 0 p h 0 n
(s. diesem auf ihn übertragen.
H. Brunn.
Agliati. Luigi Agliati oder Aglietti ,
Bildhauer von Mailand, lllitglied der Akademie
und e]- daselbst1863. Von ihm in Venedig und an-
deren oberitalienischen Städten Grabmonumente
und Büsten. Auf der Mailänder Ausstellung von
1845 befand sich von ihm ein Mädchen in weitem
Gewande, das mit 'l'hränen auf den Wangen den
Rosenkranz abbetet: ein für die Plastik seltsa-
mer Vorwurf.
ü?
Agliaudo. I gna. z i o A gl i a u d 0 , Architekt
und Vedutenzeichner, Spanier von Geburt, lebte
zu Turin um 1737. Heineken nennt ihn fälsch-
licherweise Aglianmlus.
Nach ihm gestochen :
Ansicht des Lustschlosses La Vigna der Königin
von Sardinien bei Turin, nebst der 1737 statt-
gehabten Illumination. Nach den Zeichnungen
der Architekten Agliaudo und Gio. Bernardi. Jo.
Ant. Belmondus so. In dem Werke: La son-
tuosa Illnminazione della cittä. di Torino per
Yaugusto sposalizio di Carlo Emmanuele m: di
Sardegna etc. Torino 1737. F01. Die übrigen
13 Kupfer sind von Prenner, Daudet, Härisset
u. G. Blanco gestochen.
s. Heineken, Dict. I. 53 und II. 290.
Zani, Enciclopedia l. I. 325.
W. Schmidt.
Aglio. Domenico Aglio, Maler, lebte um
1670. Von ihm findet sich nur die Notiz (in den
Büchern der Confraternitä di S. Rocco di Carpi),
dass er die Erlaubniss erhalten, in der Kirche
des S. R-occo zu Carpi den hl. Rochus des Guido
Reni zu kopiren.
s. Campari, Artisti Estensi. Modena 1855.
Ein Dome nieo Aglio, gen. il Gobbo, wird
noch von Zani, Enciclopedia, erwähnt, als Ma-
ler von Vicenza, der um 1'714 arbeitete. Es könnte
das derselbe Meister wie der vorige sein: oder
verweehselte Zani diesen Aglio mit dem Bild-
hauer Aglio (s. folgenden Artikel), der denselben
Beinamen hatte?
ök-
Aglio. Dom e nico Agli 0 genannt il Gobbo,
der Bucklige, lebte zu Ende des 17. und Anfang
des 18. Jahrhunderts als Bildhauer von Ruf mit
lseiner Familie in Verona. Er war in Vicenza,
geb. und dort waren die Brüder Orazio und An-