Volltext: Aa - Andreani (Bd. 1)

van Aeken. 
von Herzogenbusch eingeschrieben ist. Er selbst sind noch einige andere Werke von alten Auto- 
findet sich in den Registern der "illustre Lieve- ren erwähnt. So hatte von ihm Karl van Mander 
 von un- zu Amsterdam eine Flucht nach Aegypten ge- 
serer lieben Frau) in jener Stadt vor. Da er sehenzJoseiah fragt im Vordergrund emenBauer 
(lamals bereits 25 Jahre alt gewesen sein muss, nach dem Weg, Maria sitzt mit dem Kinde auf 
lässt sich annehmen, (lass er zwischen 1460 und dem Esel, im Ilintergrund zeigt sich eine Her- 
1401 geb. worden. Jene Register bekunden auch, berge mit viel Volks davor und einigen fremden 
dass er 1404, 1499, 1504, 1500 und 1512 in den Seeleuten, die einen grossen Bären tanzen las- 
Nietlerlanden gewohnt habe (im letzten J  1:312, sen; ferner eine Hölle, daraus die Patriarchen 
erhielt er fiir das Modell zu einem Kreuze 20 erlöst werden, während Judas, der auch heraus 
Stiiber). Endlich geben sie auf folgende Weise möchte, durch allerlei phantastische Teufel fest- 
das Jahr seines Todes an: vObitus fratrum; gehalten wird; endlich noch eine Kreuztragung 
 1510. llierouiiuus Aquön als Bosch, in- in ernsteni Stile. Derselbe Schriftsteller sah bei 
signis Pictorn. Diese Angabe findet sich in dem einem Haarlenfschcn Kunstsammler, Joan Die- 
Namen- und Wappenregister der Mitglieder der- tringh, verschiedene lleiligenbilder, worunter 
selben Bruderschaft bestätigtumter einem leeren ein Mönch mit Ketzern strcitend: da Alle ihre 
Wappcnschilde steht: Hieronymus Aquens alias Büghgl- in's Feiihi- geworfen hatten, Vgl-brannten 
Bosch seer vermacrtl schilder obiit 1516. Aquens die (ioi- Ketzer; das des Heiiigen aber stieg im- 
ist wol abgekürzt für Aquensis; das hißSSß M50, versehrt aus dem Feuer auf. Der Möneh und die 
das Busch von Aachen stanlme. Da 61' M18? in Seinen waren ernst und edel gehalten, die Ketzer 
Hcrzogcnbusch geb, so wäre mithin Sein Vater aber mit lächerlichen und absenden-liehen Ge- 
Von-tmßhcn äewcseni? Denlnach Winde V41" Aeken sichtszügen und Gebärden. Noch nennt van Man- 
SOVM Wiß V09 Aäwhell 119155011, und diese B6" der ein Blirakel, worauf die Köpfe mit Haar und 
zeichnung des Ursprungs wäre hier ebenso zum Bali Sein- nntiii-iicii und in-nit gemalt Waren, Aiißh 
Namen geworden, wie bei dem Maler Johann seine Malereien fiii. die St Jnnnnniskiiche zu 
W11 Aßhenv Herzogenbusch werden von van Mandcr erwähnt; 
Aus den angeführten Daten ergibt sich, dass die nach dem Zengniss von Giiinnye Waren sie noch 
öfters vorgebrachteVerinuthujlg,Iäüßßll Sßiinspa" 1611 daselbst. Sie stellten vor: die Erschaffung 
llifän gewfise", ganz Wlukurhch 1st? Wenlgsmns der Welt, Abigail bei Salomo, die Anbetung der 
musste seinAufenthaltdortschrkurzgedauertlia- Weisen, die Belagerung von Bethniin mit dem 
ben- Ebcnso unbegründet ist (119 andere Bßhilup" Mord von Holofernes und der Flucht von dessen 
tungdlassilerAnblickderKunstwerkeimEskurial Hehl-l Esthei- um] Ahnsvei-nn Bei der Einnninne 
auf die Kllllstwßißß Van Aßkcns und die Gegen" Herzogenbusclfs (lureh (len Statthalter Friedrich 
stände seiner Darstellung von bestimmenden Heinrich, 1629, erhielt die katholische geistlich- 
EiIIÜIISS ßßweßßll- D- 1901590 40 Qucvera, Hol? keit die Erlaubniss, die (iremälde mitzunehmen; 
junker Karls V., macht schon in seinen Kom- seitdem weiss man nicht, was aus ihnen gewor- 
mentaren, die in der Mitte des 16. Jahrlr, noch den ist 
ehe der Bau des Eskurial begonnen hatte, ge- 
schrieben sind, von unserem Meister Meldung H. Nachrichten von Bildern in Italien, Belgien n. Spanien. 
und berichtet, dass seine lllalereien von Staub Seine Wei-lm ihiissen schon frühe in Italien 
und Sßhllllltl bßtleßkt Sßiell- bekannt gewesen sein, da der Anonymus des 
1493 oder 149-1 fertigte van Aeken die Zeich- Morelli auf seinen Reisen (lcren einige antraf; 
nungen für die Glasfenster der Kapelle der Bru- u. A. bei dem Kardinal Grimani eine Hölle mit 
derschaft in der St. Johanniskirche zu Herzo- Ungeheuern, eine phantastische Vorstellung des 
genbusch, die durch die Gldsmdlei-Willeih Loiii- Traumes und eine allegorische der Fortuna, 
bard und Hendrik Backen oder Bueckinck aus- Wvfilllf das Verschlingen des Jonas durch den 
geführt wurden. 1512 zeichnete er für die Bru- WHdlflSGll veranschaulicht war. Noch sollen zwei 
derschaft die Skizze zu einem Kreuz. Vor dem grosse Gemälde von v. A. in dem Rathssaal der 
J. 1504 malte er für (lenHerzogPhiliiJi) den-Schö- Zehnmäiiiiel- zu Venedig gewesen sein. Prinz 
neu; ein Register derRechnungskammei" zu Rys- Wilhelm von Oranien und Jan de Casembront, 
sel (Lille; enthält die Bemerkung: MA Jeronimus Herr von Backcrseel, besassen Jeder ein _B1ld 
van Aeken, dit Bosch, peintre, demouratlt au von ihm, der Letztere eineAnbetuug der Weisen. 
Bois-le-Duc, 1a somme de. XXXVj livres a bon Beide Gemälde nahm Philipn II._ zu Brussel an 
compte sur ce qu'il pourroit estre den sur ung sich, als die Güter der Autstandischen elngezf)" 
graut tableau de paincture, dc IX pieds de hault gen Wurden. Rubens war 1m Besitz von vier 
en Xj pieds de long, oü doit estre le Jugement de Bildern, 0111er Versuchunäl fies hl- f-Äntollllls, 
Dieu, assavoir paradis et enfer, que Monseigneilr zweier halb IebQHSgYOSSGH Kopfe und 911191119911" 
lui avait ordonnc faire pour son tres noble plai- Zeit- Emulch wird 119911 gßllleldet, 11385  Erz- 
siru. Auch Blargarethat von Oesterreich, 1507 zur herZfbE-ZJ Ernst 1494_9a über 100 Gfllden fuf amen 
Regentin der Niederlande berufen, kam in den Chrlßtllß am KYGPZ, _fV01'1ln_tßl' (116 Vürhßlile 1:11 
Besitz eines Gemäldes von Bosch, das die Ver- sehen war: und die Halftc dieser Summe fur ein 
suchung des h]. Antonius schilderte. Ausserdem anderes Bild von Bosch bezahlt hatlt; 
	        
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