Volltext: Aa - Andreani (Bd. 1)

Alexander Adrigenssen. 
Adriaenssen. Alexander Adriaenssen, einer Magdalena Zeeldrayers, getauft in der Kae 
Haien, geb. 1587 zu Antwerpen. Sein Vater, thedrale den 1. Dez. 1591. Zeugen der Trauung 
Emanuel Adriaenssen, ebenfalls geb. zu Ant- waren Adriaen Mertens, vielleicht der Maler die- 
Werpen, war ein namhafterKomponist und spielte ses Namens, und Jan Van Hove. Das erste Kind 
vortrefflich die Laute, für die er 1584, 1592 und aus dieser Ehe wurde den 1. Febr. 1615 in der 
"m" Sammlungen von Stücken herausgab. Dcr- Kirche St. J akob getauft; ihm folgten 1617 Pe- 
sclbe hatte sich mit Sibylla Crele oder Crelin ter, unter dessen 'l'aufpztthei1 der Schlachtenma- 
verhcirathct, der Tochter von Paul und Helene 1er Peerei- Smiyei-S wer, dann 1619 Clara, 1620 
Sehyfeli oder Scheifelinck von Nürnberg, der Emanuel, dem die erste Gattin von Rubens, 
Wittwe des Michel Ysebout (Mittheilung des die nsigfiofau Isabella Braut, und Vincenz 
Uhev. L. de Burburc). Aus deuKirchenbiichei-n Adi-iaeiissen, der Bruder des A., zu Gcvatter 
der St. J akobskirche zu Antwerpen geht hervor, Standen, und Jakob, getauft den l. Jan. 1523- 
iiasß die Eile iiuuii Diuiesi-untisßiiem Ritus Viiii" Der Taufakt des Letzteren ergibt, dass damals 
zogen war. Indessen ist schon das erste Kind die Eltern das Wapper bewohnten, in (lcssen 
uns iieiseibßn, unS8l' 3131er Aiex- A- . den Nachbarschaft auch dasHaupt der {lamiimlischen 
17- Jim. 1587 in eben jener Kirche (188 h- Schule, Rubens, wohnte. Das sechste und letzte 
Jakob, also katholisch, getauft werden. Tauf- Kind (iee Adi-iaengeen, getauft den 18. liiärz 1625, 
pathen des Alex. waren: der Kzipitän Pro- empfing den Namen Katharina. 
herein Baßßoßzy (sie; Baeeocchil 11m1 Gin- Bau- A. nahm im J. 1632-1032: in sein Atelier 
Lßßknyn beide VOn Bnlvgna; die Gßviltilnlinnßn einen Schüler Namens Philipp lililcx auf; der 
Maria Steelant und Clara Gabri. Der Taufakt einzige Schüler unseres Meisters, dessen die 
gibt dem Vutßi die Bezßißiluuilg "Sigußi", die Archive (ler Lukasgildc gedenken, und dieser 
damals nicht allzu hiiuiig war. Nach der Geburt eine ist unbekannt geblieben. In demselben J. 
zweier weiterer Söhne, Frans und Emanuel, in liess sich A. in die  der Bercdszunkeitw, 
den J. 1588 und 1589, wurden am 1. Sept. letzte- geir De Violiere (Einrichtung der Lukasgilde, 
ren Jahres die Eheleute in ihrer Pfarrkirche St. s. Lukas Adriaens), aufnehmen, trat (laraus aber 
Jakob nach katholischer Weise eingesegnet; wieder im J. 113233-1634. 
der (larübcr ausgestellte Akt, dessen Zeuge ein Der Künstler war mit Anton Van Dyek be- 
Herrßßnrerd (ohne Angabe des Familiennamens) freundet. Der Letztere malte sein Bildniss, das 
und Mathias Goris waren, bemerkt, dass die dann vom Antwerpener Stecher Anton Van der 
Gatten mit der katholischen Kirche wieder aus- Does in Kupfer gestochen wurde: eine stattliche 
gesiihnt seien. Alexander erhielt dann noch drei Figur mit schönem nachdenklichen Kopfe, in 
(icschivistcr; Helene, geb. 1591 (jung gest.), schwarzer Kleidung. Der Stich trägt die In- 
Vincenz, geb. 1595, und Nicolaes, geb. 1598. Schrift; Alexander Adriaenssen  iiorum avium 
Deren Täuifpathcn haben zum Thcil italienische et piscium pietor exeellens Antverpiae. 
Nmnen; Offenbar stand Emanuel A., der um Dieselnsehriftbezcichnetdie Gattung, darinA. 
1598 Hauptmann der Biirgergarrle war und eine thätig war. Allein er malte nicht blos das Still- 
angesehene Stellung 6111112111111, in guten BGZiß- leben der nßlumeii, Vögel 1111117153119", Sondern 
iiungeu Zu i-ieii iii AuiWeTPuii angesiedelten um auch die Gartcnfriichte, sowie mctallne Geiiisse, 
iißnisßiieu Fuiuiiieu- Yiasen, Krüge, Gläser etc. Alle diese Dinge 
AleXnnßief A- Wuniß in! J- 1597195, 11180 iln malte der Meister mit einem feinen Verständniss 
AiieY Von etWu eii Juiuen, uis Sßiliiiui uns Mn- des llelldunkels, mit sehr leichtem und sicherem 
lers Artus oder Arnold Van Lzicek in das Lig- Pinsel in einem zarten silbernen Ton; doch that 
Kein iieY AuilV9i'P9iiei' iluiiusgiiiie Ciuäeiiciuiei" er sich vor Allem in der Darstellung der Fische 
ben. Als Freimeister wurde er im J. 1610-1611  Die Wirkung seines Kolorits wird noch 
aufgenommen: mit iieYBeZeiC-iiuuug "Wuieisßiiii" irehoben durch eine korrekte und geistreiche 
der" ihiaiei" in Wasserfarben"), Wiiinßnu iiui uns äeichnung. Bcgreitlich, dass von einem solchen 
Rechmmgsbiich der Giidß einiunil iiinißi ilßnnt- Meister Rubens zwei Bilder bcsass: das eine 
JeneSeltsameBezeichnungiiuiietsißiiuuciiiiehiii" Vögel vorstellend, das andere einen Kßrb mit 
kob Jüiiiußns; was indessen nicht ausschloss, Früchten   
dass dieser sowol als Adriaenssen mit der Noch wir wenigen Jahren besaSS uns Museum 
größten Geschißkiißiikeii auch die Oeimu-iuiei von Antwerp en kein Werk des einheimischen 
betriebeii- Meisters; erst 1867 erhielt es ein solches durch 
Es ist kaum wahrscheinlich, dass A. jene die Geeeiiseiiafi nAPtibHS Patriaeu. Es ist ein 
äunln ZWiSCÜCnZCit Vnn 13-"14 Juiiieii i" der besonders bemcrkenswerthes Bild, da es alle die 
Werkstatt von Artus Van Laeck zugebracht; Gattungen in sich vereinigt, (larin A. sich aus- 
nach Vollendung scinerStudien hat er sich wahr- gezeichnet hat. Fische verschiedener Art, Krebse 
scheinlich auf Reisen begeben. Jedenfalls hat (und zwar die in der Maas vorkommende Arten 
er den Einfluss von Rubens erfahren. nMa-askreeftjesw) u. s. f. sind auf einemTisehe aus- 
Der Künstler verheirathete sich den 20. Febr. gebreitet; dabei eineKatzeimBegriffrlarüberher- 
1611 in der Kathedrale seiner Vaterstadt mit zufalleirabernochaufderLauergviexvelriisieeine 
Maria Zeeldrayers, welche wol dieselbe war mit  3115861116111Kiiehengeräthemit
	        
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