Volltext: IMM - SH (Bd. 4)

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an den man zunächst denken möchte, würdeidas aus I S beätehende 
Zeichen nicht passen. Ersterer, Landschaftsmaler von Amsterdam, 
geb. 1641, gest. 1726, hat übrigens nur wenige Bilder hinterlassen, 
da er mit grösserem Erfolg das Geschäft eines Kunstmäklers trieb. 
Die Buchstaben P W sind vielleicht auf Ph. Wouwerman zu be- 
ziehen, der die Stafage gemalt haben könnte.   
3319- Tobias Pock oder Bock soll der Träger dieses Monogrammes 
seyn, welches auf Historiengemälden vorkommt. Podk stammt 
aus Constanz und gehört einer ziemlich zahlreichen Künstler- 
familie an, welche sich in Malerei und Bildhauerkunst hervor- 
gcthan hat. Geburtszeit und Lehrmeister unsers Künstlers 
sind unbekannt. Er kam um 1640 nach Wien, wo er für 
Klöster und Kirchen vielfach beschäftigt wurde, und starb um 1680. 
Die Steinigung des St. Stephan auf dem Hochaltar des Domes in Wien 
ist sein Werk. Ein Martyrium der hl. Dorothea ist im Belvederelund 
andere Altarbilder bewahren die Kirche St. Michael, die Schotten- 
kirche, die Deutschordenskirche. i"   5 
3329- Pieter Molijn der Jüngere, genannt "Tempestinoftoder 
"Cavaliere Tempesta", Maler, geb. in Haarlem um 1637. 
Anfangs malte er Jagden lebensgross mit einem kräftigen 
Pinsel in F. Snyders Manier, dann legte er sich aufrSee- 
v , Stürme und Schiiihrüche, woher er den Namen Cavalliere 
Tempesta erhielt. Er ging nach Italien, ward zum Ritter 
geschlagen, musste aber wegen einer Unthat gegen seine Frau 16 Jahre 
1m Kerker zu Genua büssen. Bei dem Bombardement dieser Stadt 
entkam er aus dem Gefängniss und nahm nun den Namen Pietro Muller 
oder de Muliebris an, unter welchem er besonders in Italien bekannt 
ist. Er starb 1701. Man findet das vorstehende Zeichen, das durch 
Pietro Tempeslino zu erklären ist, auf Gemälden, Landschaften mit 
Thieren und Seestürmen. 
3321. Paul Troger, Historienmaler und Radirer zu Wien, "geb. 
zu Zell bei Brixen 1698i, gest. in Wien 1'777. _Troger_ war zu 
Q seiner Zeit ein hochgeachteter Künstler, der vielfach für Klöster 
und Kirchen beschäftigt wurde. Die Gegenwart-aber kennt ihn- 
weniger aus seinen Bildern als durch seine treiflichen, von Kunst; 
liebhabern geschätzten Radirungen. Unter den Initialen PT kommen 
wir auf solche zu sprechen. Hier handelt es sich nur um ein Studien- 
blatt mit zwölf Köpfen, das ansser dem vorstehenden Zeichen noch 
die verkehrt geschriebene Abbreviatnr A. Gab. trägt. Das Blatt ist 
eine- Badirung des Nürnberger Kupferstechers Ambros Gabler nach 
einer Zeichnung Trogeüs, 4. 
3322. Thomas Patsch, Maler und Kupferstecher von London, 
welcher aber um 1770 in Florenz lebte, wo er die Gemälde 
T, T der alten Florentiner Meister in Kupferstich herausgab. 
Sein treifliches Werk ist das erste, welches die Aufmerksamkeit der 
Künstler und Kunstfreunde atlf diese Meisterwerke der Vergangenheit 
zurückführte. Es enthält drei Abtheilungen, die erste 20 Bl. meist 
Köpfe nach Giotto, die zweite 24 B]. Köpfe und biblische Darstell- 
ungen nach-Fra Bartolomeo, die dritte 12 B1. nach -Giotto's Gemälden 
in der später durch Brand zerstörten Garmeliterkirche. Die obigen 
Zeichen kommen auf Blättern dieses Werkes vor und wechseln mit 
dem Namen.
	        
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