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schiedene bemalte Gefässe. In diesen Ziergefässen ahmte er die Gold-
schmiedswaaren nach.
P. Raymond ist als Künstler und Fabrikant zu betrachten, leider
aber herrschte der letztere vor. In seinen eigenhändigen Werken,
Monochrcmen grau in Grau mit röthlicher Färbung des Nackten, und
mit Goldornamenten, herrscht in Zeichnung und Färbung grosse Schön-
heit, er bezeichnete aber auch die Arbeiten seiner Gehülfen mit P. 3.,
von welchen aber nur die wenigsten jene Vorzüge besitzen, welche
dem Fabrikherrn eigen sind. Der kalte Ton, das schwärzliche Ansehen,
die bräunliche und schmutzige Oarnation, die Härte der Umrisse und
die vielen schwarzen Schrafürnngen, welche den Holzschnitten eigen
sind, beurkunden die Fabrikwaare ohne Originalität und Feinheit.
Als Vorlage zu den Bildern dienten Kupferstiche und Holzschnitte der
Kleinmeister aller Schulen, sowie die Blätter von Holbein und Stephan
de Laune. Graf Leon de Laborde, Notice des Emaux, Paris 1852,
p. 207 6., verzeichnet eine bedeutende Anzahl von Emaillen aus dem
Atelier Raymondbs. Die wenigsten dieser Bilder tragen das Gepräge
der Originalität. Auch im Künstler-Lexicon sind einige Scbmelzarbeiten
unter dem Namen „P. Rexmon" genannt. Für Origiualwerke erklärt
Mr. L. de Laborde nur das Tryptichon mit St. Johannes in der Coll.
Pourtales, eine Schale von 1554 im Musee du Louvre, die Salzgefässe
mit den Arbeiten des Herkules im Louvre in Berlin, dann in den
Sammlungen Soltikoii", Sauvageot, Quedeville dm. Ansser Frankreich
und England findet man RaymontPsche Fabrikate in den Sammlungen
zu Dresden, Weimar, Gotha, München, im Hause der Tucher zu
Nürnberg drc. dzc. Graf Leou de Laborde gibt darüber interessante
Aufschlüsse.
3248- Luca Penni, genannt Romano, Historienmaler, der Bruder
I, R des Gianfrancesco Penni, geb. um 1500, arbeitete in Italien,
A 4 b Fontainebleau und zuletzt in England. Das Zeichen, weiches
INV- durch Penm" Romano zu erklären ist, findet sich auf einem
Kupferstich des N. Beatrizet: Büste des Königs Heinrich II. von Frank-
reich, in Profil, nach links gewendet, in einer mit Genien und andern
Figuren verzierten Einfassung. Unten rechts das Zeichen, links: N. B.
fog. F. 1556.16? ävkz. ßtLä 12-3112 lzl. lgzrtgehiäig. p. 241 N2. e;
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und PennPs Monogramm ganz unterdrückt. g
3249- Georg Philipp Rugendas, bekannter Schlachtenmaler und
ßx KUPfGTStBChGY zu Augsburg, signirte einige Radirungen mit
diesem Zeichen. Dieselben bilden Theile eine: Folge von
8 Blättern, welche Reiter in verschiedenen Haltungen vorstellen, 4.
3250- Franz de Paula von Reichel Kunstliebhaber von Straubing,
der Sohn eines bayerischen fiandrichters. Er liess sich in
' Augsburg nieder, wo er im Anfang unsers Jahrhunderts
starb. Reichel malte nicht ohne Geschick Bildnisse in Miniatur und
hat auch einige Blätter radirt, welche zum Theil mit den Buchstaben
F R signirt sind. Eines trägt nach Brulliot, der über den Verfertiger
selbst noch im Unklaren war, das obige Zeichen. Es stellt ein junges
Mädchen dar, das auf dem rechten Arm ein Kind trägt, welches eine
Birne hältb äiniestück. Unten rechts das Zeichen. H. 2 Z. 2 L.
Br. 1 Z. 1