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3199- Philipp Pigouchet, Buchdrucker zu Paris, in den beiden
letzten Decennien des 15. und im Anfang des 16. Jahr-
hunderts thätig, bediente sich des vorstehenden Zeichens,
es steht auf einem an einem Pnlmbaiun hängenden Schild,
links steht ein wilder behanrter hlztnn niit einem Zweige,
n rechts das Weib. Pigonchet druckte für Simon Vostre,
seine "HCMTBS" (Horarien) verdienen wegen ihrer gothi-
sehen Schrift und bildlichen Ausstattung besondere Be-
achtnng der Büchcr- und Knnstfrennde. R. Weigel, Nr. 14,153
und 14,156, beschreibt zwei solcher Horarien, die mit grösseren und
kleineren Holz- oder richtiger Metallschnitten und Bordüren geziert
sind. Die Zeichner und Schneider dieser Illustrationen, die sicher
Eine Person sind, kennen wir nicht, denn die Annahme, dass sie von
Pigouchet selbst seien, ist bis jetzt nicht erwiesen. Pnpillon nennt
einen gewissen J. Jnllnt, der in dieser Richtung gearbeitet haben soll,
da aber Jollnt erst um 1530 blühte, so ist nicht anzunehmen, dass
er der Illustrator der früher fallenden Henres des Simon Vostre ist.
Diese gedruckten Henres waren bestimmt, die geschriebenen, reich
mit Miniaturen geschmückten Bücher (lieser Gattung zu ersetzen, es
waren besonders die Miniatnrmaler aus der Schule des Jenn Fouqnet
von Tours, welche sich dieses Kunstzweiges in Frankreich bemächtigt
hatten.
Peter de Pomis, Maler in Gmz_un1 1590. Seine Lebens-
verhältnisse sind nicht näher bekannt. Im Oratorium des
P Domes in Graz ist der gekrenzigte Heiland mit der Familie
des 1590 rlaselbst begrabeuexl Erzherzogs Gar]. Auf dem
Marien-Seitenaltar ist der engelische Gruss, und das Hochaltnrblatt.
stellt den hl. Anton von Padua vor.
3201. Paul Pilntzing- von Henfenfeld, der ältere des Namens,
IP geb. zu Nürnberg den 29. August 1554, gest. den l. Juli 1599.
Dieser Patrizier bekleidete verschiedene Aemter in seiner Vater-
stadt, und widmete seine freien Stunden dem Studium der Mathematik.
Nach Doppelmayi- (Ilist. Nacliriirlzlen, von den [Vürnberyer Mathe-
maticis und Künstlern S. 82 u. 83) Iiess er das ganze Nürnbergische
Gebiet in Kupfer stechen, und gab überdiess zwei mathematische
Traktate in Folio heraus. Auf eine nähere Anzeige lässt sich der
genannte Schriftsteller nicht ein, und es ist auch zweifelhaft, 0b nach
seiner Aufnahme das ganze Nürubergische 'l'errit0rium in Kupfer ge-
stochen wurde. Müller u. A. gedenken nur dreier Karten. Unter
P. P. V. H. erwähnen wir noch eines andern Blattes.
1) Pllegampt Liechtenmn. PP Inuenlor 15922. 4 Bogen.
2) Dasselbe Ptiegamt, ohne Benennung der Orte. PP. Inuentor
A" 92.
S0 sagt Müller S. S. Börner kennt aber auch einen Abdruck mit
derselben Bezeichnung, in welchem die Orte benannt sind.
3) Das Ampt Herrsprucli sampt den Drey darin liegenden
Empter Reichenevk, Engelihal vnd Hohenslain. PP Inuenlor 1596.
In 6 Bogen.
Die von P. Ptintzing verfassten 'l'raktate waren nach Börnerk:
Versicherung nicht zum Verkaufe bestimmt, indem sie an Freunde
der Messkunst verschenkt wurden. R. Weigel gibt im Kunstkatalog
Nr. 19,424 die vollständigen langen Titel an, nebst den von Börner
bei Gelegenheit eingeschriebenen Notizen.