Volltext: IMM - SH (Bd. 4)

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 Pieter Nolpe, Maler und Knpferstecher, geb. in Graven- 
(j hage 1601, war Schüler von Cornelis Vlsscher 
Nlglg wg?) und Jones Suyderhoei, und brachte es zu einer 
  I hohen Stufe der Kunst. Seine Blätter sind 
 N  zahlreich, aber meist mit dem Namen versehen. 
 l I Seine frühe Reife beurkundet eine zart radirte 
und gestochene Landschaft im Geschmacke des J. van Goyen mit dem 
Monogramme und der Jahrzahl 1616. Es wäre indessen möglich, dass 
der Künstler gegen die gewöhnliche Annahme vor 160i geboren wurde. 
Seine Landschaften in Oel sind selten, da sich Nolpe die längste Zeit 
mit dem Kupferstiche befasste. Er brachte aber auch auf Gemälden 
das Monogramm PN mit und ohne die Sylhe fe. an. Mit dieser Sylhe 
steht das Zeichen auf einem satyrischen Blatte, welches einen Mann 
vorstellt, wie er auf den Rücken eines Narren mit langen Ohren ein 
Bildniss malt. Unten stehen zehn holländische Verse: Dus opem 
sich de zael van 't oiverdaedig Huis   Das Monogramm ist 
rechts unten im Runde, qu. fol. 
Nach Peter Qnast stach P. Nolpe eine Folge von wenigstens Sechs 
Blättern mit Costnmen höherer Stände. Der Zeichner deutete seinen 
Namen durch P Q J oder Jne. an. Das lllonogramm in Cursiven mit f 
steht auf dem lllntte mit dem lildelmann, iveleher sich mit der linken 
lland auf den Stock stützt. Auf anderen Stichen dieser Folge ist das 
Zeichen mit dem Namen verbunden. Höhe der Blätter 7 Z., Br. 4 Z. 
10-11 L. 
In der Weise von Peter Quast gezeichnet sind radirte Blätter 
mit Bauern in runden lilinfassnngexi unter dem Titel: T7 Beeren  
Leven, door Pieter Nolpe in ll c00per' gemaecltt en uylgegeeen tot 
Amsterdam, 8. Die spätere Ausgabe erschien bei Wilhelm de Broen. 
Von grösserer Bedeutung sind zwei historisch-allegorische Werke. 
das eine nach Zeichnungen von Jan Wildens unter dem Titel: Beschrivinge 
van de Blyde Inlraovnste, Rechten mm Zeegebogen en ander loestel 
0b de Welkomste van Hare lllajesieyl vom (lroot-Britannien  den 
20 Mag 1642 te Amsterdam.  fol. Die sechs Blätter dieses Werkes 
beziehen sich auf die Vermählung des Prinzen von Oranien mit der 
Prinzessin hierin von England. Jenes mit dem hionogramm PNf stellt 
die Gdttheiten des Olympus um ein königliches Paar vor. Unten steht: 
Alius nuscilur Achilles. Dann folgen acht lateinische Verse: 
En Thetis Enzonir?   H. 10 Z. 11 L. Br. 13 Z. 10 L. TJehei- 
dieses Werk haben wir im Artikel des Jan Wildens IV. Nr. 657 ausführ- 
licher gehandelt. Zum zweiten Geschichtswerk fertigten Claes Moyaert, 
Marts de Jonghe und Simon de Vlieger die allegorischen Zeichnungen. 
Die Mehrzahl der 17 Blätter ist von P. Nolpe. der Rest von S. Savary. 
Sie erschienen unter dem Tlitel: Blyde Inkovnsle derKoninginne 
Maria de Medicis tc Amsterdam  lzy J. C. Blaeu 1639. Mit dem 
Portrait des Autors, Caspar van Baerle, fol. Die Ausgabe m-it latei- 
nischer Beschreibung von Caspar Barläus ist früher: Hospes Medicea 
siee descrrplio publicae gratulalion-is, qna  Reginam Mariam de 
Medicis earcepil senalus populusque Amstelodamensis. Typis Johannis 
et Cornelii ßlaeu 1638, fol. 
Ein drittes Geschichtswcrk, nach Zeichnungen von Peter Post, 
hat den Titel: Begraeflenisse van syne hoogheyt Frederick Hendriclt. 
Amsterdam 1651. Mit 30 Blättern, fol. In' den genannten Werken 
kommen nur einzelne Stiche mit dem hionogramme vor. 
P. Nolpe lebte noch 1670. 
59'
	        
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