241-
243.
sich auch noch einer ganz kleinen Vignette in Renaissanceform. Zwei
aufrecht sitzende Löwen halten einen ausgeschweiften Schild mit der
Lilie und den links und rechts stehenden Buchstaben IP. Ueber dem
Blätterwerk des Baumes ist ein Täfelchen mit: PETIT A PETIT.
H. l Z. 7 L. Br. 1 Z. 1 L. Die grösseren Vignetten sind alle von
der einen und derselben Hand geschnitten, und in der Zeichnung
nicht so vorzüglich, dass man einen geübten Künstler annehmen kann.
Solche Zierstöcke, und dann auch grössere figurirte Buchstaben sind
wohl nicht selten Arbeiten der Buchdrucker, und dieses konnte auch
mit J. Petit der Fall seyn. Die obigen Facsimiles sind den kleineren
Vignetten entnommen.
Von 1540-1557 lebte ein Buchdrucker Jean Petit in Rouen.
SeineAVignette stellt eine nackte weibliche Figur mit einem Gefässe
vor. Auf dem gegen sie geneigten Täfelchen steht der Name. Zu
den Seiten ist in zwei Zeilen eingeschnitten: Pluma, Venus, Venter l
laudem fugienda fequentz".
241. Johannes Penieaud oder Penieault, Emailrnaler von Limoges,
der älteste Künstler dieses Namens, ist im dritten Bande
N0. 1330 bereits eingeführt, da man in Deutschland das
Monogramm auch für H P nehmen kann. Wir verweisen
übrigens nur auf den angezeigten Artikel. Ueber die beiden anderen
Künstler dieses Namens, weiche IP zeichneten, handeln wir unten.
242. Johannes Ofhuys gehört zu den berühmtesten Glasmalern,
welche in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts
. in Belgien lebten. Margaretha von Oesterreich über-
trug ihm 152i die Ausführung eines grossen Fensters
1. mit dem Heilande im Grabe, womit sie die Minoriten
in Brüssel beschenkte. Im Jahre 1527 schloss sie
mit ihm einen Contrakt zur Fertigung eines präch-
tigen Fensters mit der Kreuzigung Christi für die-
1 selbe Kirche. A. Pinchart, Archives des Arts p. 220,
gibt darüber archivalische Nachrichten. Damit ist
aber die Thätigkeit des J. Ofhuys nur für Brüssel
constatirt. Der Träger des gegebenen Zeichens hinterliess in der
Capelle des hl. Blutes zu Brügge Glasmalereien. Der Schild mit IP
oder IOP ist auf einer Scheibe. Wenn 0 eine Bedeutung hat, so
könnte man J. Olhuys Pinwit lesen. Dieser Künstler hat sicher nicht
allein für die Erzherzogin Margaretha gearbeitet. Für Brügge kann
man keinen Glasmaler nachweisen, auf welchen diese Initialen passen,
und wenn das Zeichen dem J. Ofhnys auch nicht angehört, so ist
wenigstens der Schild für eine weitere Forschung gegeben. Herr
E. Harzen hat uns denselben in Facsimile mitgetheilt.
243. Jeronimo Pesari, Maler, war um 1540 in der berühmten
Majolica-Fabrik zu Pesaro thätig, wie G. B. Passen
(Isloria delle Pitture in, Jllajolica [wie in Pesaro.
Bologna 1758) nachweist. In den Sammlungen
findet man schön bemalte Gefässe in_ metnlhschezn
Glanze mit den Initialen I. P. Doch IST? dlßss ä-Qßh
"ßi 33g das Fabrikzeichen von Pesaro. _Ueber derartxge
Fabrikate s. J. Marryat, Collectionä lowaw i Hg-ifäärilelif Pvläslry
und Porcelain. London 18.-50. In iesem er e IYGTG a-
jolica- und Porzellangefässe abgebildet, doch keine; von Pesari. Dieser
Jeronimo Pesari kann mit Jeronimo della Robbxa, dem Sohne des