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anderes, jetzt sehr seltenes Buch: Memoire sur la Vie de Fr. Chau-
veau, Peintre et Graceur, et de ses Fils Eor. Chauceau Peintre,
et Renä Chauoeau Sculpteur. Par J. M. Papillon. Paris 1738, 8.
Im Jahre 1854 wurde zu Paris ein neuer Abdruck veranstaltet, für
den Becueil de Reinpressions d'0puscules rares et curieum relalifs
PHistoire des Beaum-Arts en France. Papillon starb zu Paris 1776.
234. Joseph Parrocel, Maler und Radirer, geb. zu Brignoles
C23 1648, gest. zu Paris 1704, war Schüler von J . Bour-
, fßc guignon, und hinterliess Schlachtgemälde, Landschaften
mit biblischer Stadage und Genrebilder. Ueberdiess findet man radirte
Blätter ähnlichen Inhalts, deren Robert-Dumesnil III. p. 253 beschreibt.
Er bringt das Verzcichniss auf 90 Blätter, und darunter sind solche
mit dem Monogramme, den Cursiven J P, und der Abbreviatur J. Pa.
jn et f, J. Par. jn et f., und J. Parros in et fe. Die Blätter bilden
zwei Folgen Les Mysleres de la wie de Nße Seigneur Jesos Christ,
N0. 16-40, und Les Miracles de la mTe de N18 Seigneur
Jesus Christ, N0. 41-81. H. 5 Z. 9 L. bis 6 Z. 2 L. Br. 6Z.
6-10 L.
235. Joseph Priem, Zeichner und Radirer, geb. zu Illertissen
in Bayern 1776, war Schüler von Moriz Kellerhofen in
München, und starb daselbst als Zeichenmeister am königl.
Lyceum 1822. Das gegebene Monogramm findet man auf
schönen Zeichnungen in Aquarell und in Kreide, welche
historische Scenen und Landschaften vorstellen, und um 1811 erschienen.
Auf radirten Blättern kommen die Buchstaben J P verkehrt vor, so
dass wir unter P J auf diesen Künstler zurückkommen.
236. Unbekannter Kupferstecher, welcher in der zweiten Hälfte
des 18. Jahrhunderts in Stockholm thatig war. Blätter von
g seiner Hand sind in J. Scheßeri de antiquis verisque regni
Sueciae insignibus liber smgularis etc.
237. Jehan du Prö Buchdrucker in Lyon um 1483-1495, ging
wahrscheinlich aus der Kaste der Briefdrucker hervor, und
war somit selbst im Stande, in Holz und Metall zu schneiden.
Unter seiner Presse ging 1491 eines der schönsten Werke
der alt-französischen Literatur hervor: La Mer des Histoires,
fol. In diesem Werke kommen historische Compositionen
' ' in wenig correkten Umrissen vor, und die Ornamente scheinen
nach Sculpturen in gothischen Kirchen gezeichnet zu seyn.
In der Technik steht der Künstler noch weit zurück, und man kann
annehmen, dass der Schnitt der Bilder und der Druck des Textes von
J. du Pre selbst herrühren. Jedenfalls dürfte man ihm die Initialen
zuschreiben, da sie keine andere Druckerei besass. Eine frühere Aus-
gabe von La Mer des Histoires ist jene von Pierre le Rouge in Paris
1488. Dieser Imprimenr du Roi war wohl der erste, welcher Orna-
mente und verzierte Initialen in Druckwerken anbrachte. Er fügte
dem genannten Werke auch historische Compositionen in Umrlssen
bei, welche von grösserer Kunstfertigkeit zeugen, da wahrscheinlich
Miniaturen zu Grunde liegen. Jehan du Pre erscheint als Nachahmer
des P. le Rouge, nicht als Copist. Das genannte Werk WM 1m Mittel-
alter sehr beliebt, und daher kommen auch im 16. Jahrhundert Aus-
gaben vor.
J. du Pre bediente sich eines Signets in Holzschnitt, das obige
Ilacsimile ist aber der grossen Vignette mit dem Namen entnommen.
Ein Löwe und ein Bar halten stehend ein leicht verziertes Quadrat