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erschien, welche uns hier allein beschäftiget, gesetzt auch, dass die
beiden. Blätter mit obiger Signatur auch in den späteren Auflagen
vorkommen.
Die erste Auflage des Buches ist höchst wahrscheinlich von 1540,
in welchem Jahr das Privilegium ertheilt wurde. Ob die zweite von
1545 der ersten gleich ist, können wir nicht bestimmen, wahrschein-
lich zählt sie aber bereits mehr Blätter. da in der dritten Ausgabe
von 1547 Holzschnitte mit der Jalirzahl 1540 und 1545 vorkommen.
Die dritte Auflage hat obigen Titel, und was die folgenden Blätter
enthalten, ist bereits ebenfalls bemerkt. Auf Blatt A V B Vjj findet
der Schreibschüler Belehrungen, und alle 'I'afelu sind in Holz ge-
schnitten. Auf Blatt BVjjj beginnen die äghreibvorschriften, oder
die Schriftinuster. und schliessen mit C Vjj. ie Signatur CVjjj trägt
ein Blatt mit Typendrtick: della (sancellarcsca formata. Auf
den' Blättern D---Djjj, dann auf der Rückseite des Blattes Djjjj bis
zu E jjjj retro sind die Schriftmuster iortgesetzt. Auf der Rückseite
E jjjj fangt eine Abhandlung über Geheimschrift (delle ciffre) an.
Sie ist mit Buchdrnckerlettern gegeben, und endigt atrfBl. Fjjj relra.
Auf der Rückseite dieses Blattes und auf der Stirnseite von F jjjj
finden sich Proben chilfrirter Buchstaben im Holzschnitte. Die Rück-
seite des Blattes Fjjjj, und die erste Seite des folgenden hat Angaben,
wie man zu verfahren habe, um die Buchstaben eines Namens in
einander zu stellen, und wie ein Sonett durch Figuren gegeben werden
könne. (Ciffrä quadrate, et Sonette figuruto.) Auf Blatt FV verso
und auf Blatt FVj retro sind durch ineinander gesteckte und geschlun-
gene Buchstaben zwölf verschiedene Proben gegeben. denen auf Blatt
F Vj iverso bis Bl. FVjjj retro das durch Figuren unter Anwendung
möglichst weniger Buchstaben ausgedrückte Sonett folgt. Es ist das
früheste Beispiel von Rebus; wenigstens kommt in dem Schriftbuche
von 1535, welches unter dem Namen des. Hugo da Carpi erschien.
dieser Art Nichts vor. Sowohl die irerschlungenen, Namen ausdrücken-
den Buchstaben, als das Sonett sind in Holz geschnitten. Auf der
Rückseite des Blattes Fiijjj nehmen die in Holz geschnittenen fremden
Alphabete ihren Atnfang (lateinisch, griechisch, hebräisch. chaldaisch,
arabisch, ägyptisch, indisch, Syrisch, illyrisch, cyrillisch), und endigen
auf der Rückseite des Blattes GVjj. Auf Blatt GVjjj gibt Palatino
die Inschrift des in Ara Coeli zu Rom errichteten Denkmals der Kö-
nigin Katharina von Bosnien A0. 1478. Die Kehrseite enthält eine
Zusammenstellung von den nothwendigen Sehreibmaterialien, welche
auf Bl. Hj HVjj besprochen werden. Auf der Stirnseite des
Blattes HVjj endigt das Buch mit der Adresse: In Roma in Campo
di Tibre, per Antonio Blado rlsolano, vfl mcse di genaro. M. D.
XLVII. Auf der Rückseite des Blattes ist ein Holzschnitt abgedruckt,
in welchem ein Lr-tuchter mit bfßilllelldel" Kerze vorgestellt ist, über.
deren Flamme ein Schmetterling schwebt. Im ovalen Rahmen liest
man: ETSI) BEN CH'IO DIETRO A QVEL CHE MKARDE. H.4Z.
4-3 L. Br, 3 Z. 7-8 L. .
Nach der uns durch J A. Börner zu Theil gewordenen Beschrei-
bung dieses sehr seltenen Werkes von 1547 können die späteren,
vielleicht vermehrten oder verstümmelten Auflagen untersucht werden.
Papillon (T-raite I. p. 199, und Add. 510) zeigt Ausgaben von 1540,
1545, 1547,'1548, 1550, 11553, 1556, 1551, 1566 und 1588 an. Breit-
kopf (Versuch, den Ursprung der Spielkarten zu erfahren, II. S. 36)
macht ebenfalls auf dieses Buch aufmerksam, der von ihm ohne Jahr-
zahl angegebene Titel weicht aber von dem obigen ab. Er sagt nur,
das Werk sei 1545 wieder gedruckt worden, und in värmehrter Aus-
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