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Decennium eorium, quae in Gallia post morlem Francisci II.
contigere. 30 figurae partim aeri, partim ligno incis. earpressae, fol.
Man Findet Radirungen und Holzschnitte mit lateinischen Unter-
schriften, nnd der Titel ist daher ebenfalls lateinisch. Diese Ausgabe
dürfte die erste seyn.
Frenzel zeigt im Catalog Sternberg IV. N0. 18 einen deutschen
Titel an:
Der erste tail Mancherlayen gedenltwurdiger historievz von Krieg,
Mord abconterfeut.
In der Sternbergdschcn Sammlung waren 26 Radirungen und 13 Holz-
schnitte, mit der Bezeichnung: PERISSIM FECIT 1576, TOBTOREL
fecit, gr. qu. fol. Die Titelverzierung ist dieselbe wie in der Ausgabe
mit französischem Text, und es scheint daher für Deutschland eine
eigene Ausgabe veranstaltet worden zu seyii. Es handelt sich dein-
nach nicht um Copieii.
228- Unbekannter Kupfersteeher, welcher in der zweiten Hälfte
[R des 16. Jahrhunderts thatig war. Sein Zeichen findet man auf
einer gegenseitigen Copie des Blattes von A. Dürer, welches
unter dem Namen des kleinen Glückes oder der Fortuna bekannt ist,
B. N0. '78. Die nackte weibliche Figur steht auf der Kugel nach
rechts gewandt. I-I. 4 Z. 5 L. Br. 2 Z. 6 L.
Jakob Peutiuger, Münzmeister der Reichsstadt Augsburg
von 1420-1429, liess auf Münzstempeln sein Monogranim ein-
P graviren. Er ist der Grossvater des berühmten Dr. Conrad
Peutinger.
230. Johann Daniel Eher Portten, KiiFiäi-sietiiär, ist selben in;
zweiten Ban e No.13l4 eiuge ü rt, un wir a eii au
äfa vePujM" das Werk aufmerksam gemacht, in welcIienrBlätter von
seiner Hand vorkommen: Sie bestehen in biblisch-allegorischen Vor-
stellungen nach den Zeichnungen eines Themas Schnops: Das erste
Monogramm steht aui einem Blatte mlthcllüSlillS unteneineni oüenen
Tempel, zu welchem mehrere Stufen fuhren. Unten ist eine Reihe
von Nachfolgern desselben, mit dem Schrifttexte: S1 Qnlzs V_ult Post
Me Venire etc. Das Blatt mit dem zweiten Zeichen enthalt eine Alle-
gorie auf die Erscheinung des hl. Geistes: Ignem vem vnzttere etc.
231. Jakob und Jan Pinas, Maler von Haarlem, werden häufig
v mit einander verwechselt, indem sie in derselben Weise
malten. Sie sind beide als Vorläufer Itembrandfs zu be-
trachten, doch ging letzterer in der Aiiifassung einen andern
Weg, und stimmt nur in der bräunlichen Färbung mit Pinas.
Jakob Pinas wurde gegen 1590 geboren, und malte histo-
rische Darstellungen in Oel. Im Catalog van Hoet wird ein Bild mit
Abraham und_Loth in einer zierlichen Landschaft genannt, und dieses
Bild wurde mit 160 iil. bezahlt. Wir glauben, dass dem Jakob Pinas
auch die Gemäldennd Zeichnungen mit dem gegebenen Monogramine
angehören, obgleich sie gewöhnlich dem Jan Pinas zugeschrieben
werden. Ueber letzteren haben wir unter einem aus P gebildeten
Monogramine III. No.1338 gehandelt. _Beide Künstler zeichneten aber
auch J. Pinas oder Pynas, und daher ist es schwer zu sagen, welcher
gemeint sei. Jakob ist der jüngere Bruder und Schüler des Jan Pinas,
und letzterer muss daher um 1580 geboren seyn. Im Jahre 1605 reiste
Jan Pinas mit Peter Lastman nach Italien, und er kann daher nicht
1597 geboren seyn, wie Bryan und sein Commentator Stanley behaupten.