Volltext: IMM - SH (Bd. 4)

228- 
Decennium eorium, quae in Gallia post morlem Francisci II. 
contigere. 30 figurae partim aeri, partim ligno incis. earpressae, fol. 
Man Findet Radirungen und Holzschnitte mit lateinischen Unter- 
schriften, nnd der Titel ist daher ebenfalls lateinisch. Diese Ausgabe 
dürfte die erste seyn. 
Frenzel zeigt im Catalog Sternberg IV. N0. 18 einen deutschen 
Titel an: 
Der erste tail Mancherlayen gedenltwurdiger historievz von Krieg, 
Mord  abconterfeut. 
In der Sternbergdschcn Sammlung waren 26 Radirungen und 13 Holz- 
schnitte, mit der Bezeichnung: PERISSIM FECIT 1576, TOBTOREL 
fecit, gr. qu. fol. Die Titelverzierung ist dieselbe wie in der Ausgabe 
mit französischem Text, und es scheint daher für Deutschland eine 
eigene Ausgabe veranstaltet worden zu seyii. Es handelt sich dein- 
nach nicht um Copieii. 
228- Unbekannter Kupfersteeher, welcher in der zweiten Hälfte 
[R des 16. Jahrhunderts thatig war. Sein Zeichen findet man auf 
einer gegenseitigen Copie des Blattes von A. Dürer, welches 
unter dem Namen des kleinen Glückes oder der Fortuna bekannt ist, 
B. N0. '78. Die nackte weibliche Figur steht auf der Kugel nach 
rechts gewandt. I-I. 4 Z. 5 L. Br. 2 Z. 6 L. 
 Jakob Peutiuger, Münzmeister der Reichsstadt Augsburg 
 von 1420-1429, liess auf Münzstempeln sein Monogranim ein- 
P graviren. Er ist der Grossvater des berühmten Dr. Conrad 
Peutinger. 
230. Johann Daniel Eher Portten, KiiFiäi-sietiiär, ist selben in; 
zweiten Ban e No.13l4 eiuge ü rt, un wir a eii au 
äfa vePujM" das Werk aufmerksam gemacht, in welcIienrBlätter von 
seiner Hand vorkommen: Sie bestehen in biblisch-allegorischen Vor- 
stellungen nach den Zeichnungen eines Themas Schnops: Das erste 
Monogramm steht aui einem Blatte mlthcllüSlillS unteneineni oüenen 
Tempel, zu welchem mehrere Stufen fuhren. Unten ist eine Reihe 
von Nachfolgern desselben, mit dem Schrifttexte: S1 Qnlzs V_ult Post 
Me Venire etc. Das Blatt mit dem zweiten Zeichen enthalt eine Alle- 
gorie auf die Erscheinung des hl. Geistes: Ignem vem vnzttere etc. 
231. Jakob und Jan Pinas, Maler von Haarlem, werden häufig 
v mit einander verwechselt, indem sie in derselben Weise 
malten. Sie sind beide als Vorläufer Itembrandfs zu be- 
trachten, doch ging letzterer in der Aiiifassung einen andern 
Weg, und stimmt nur in der bräunlichen Färbung mit Pinas. 
Jakob Pinas wurde gegen 1590 geboren, und malte histo- 
rische Darstellungen in Oel. Im Catalog van Hoet wird ein Bild mit 
Abraham und_Loth in einer zierlichen Landschaft genannt, und dieses 
Bild wurde mit 160 iil. bezahlt. Wir glauben, dass dem Jakob Pinas 
auch die Gemäldennd Zeichnungen mit dem gegebenen Monogramine 
angehören, obgleich sie gewöhnlich dem Jan Pinas zugeschrieben 
werden. Ueber letzteren haben wir unter einem aus P gebildeten 
Monogramine III. No.1338 gehandelt. _Beide Künstler zeichneten aber 
auch J. Pinas oder Pynas, und daher ist es schwer zu sagen, welcher 
gemeint sei. Jakob ist der jüngere Bruder und Schüler des Jan Pinas, 
und letzterer muss daher um 1580 geboren seyn. Im Jahre 1605 reiste 
Jan Pinas mit Peter Lastman nach Italien, und er kann daher nicht 
1597 geboren seyn, wie Bryan und sein Commentator Stanley behaupten.
	        
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