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2852-2854.
2852. Franqois Philipp Gharpentier, Zeichner nnd Kupfer-
(ä Stecher, der angebliche Erfinder der Lavis-hianier,
ä ß f wurde 1739 in Blois geboren, und arbeitete in dei:
' zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in Paris. Auf
Blättern nach F. Boucher n. A. kommt das lälonogramm vor.
2353. Pierre Gourtois," Emailmuler, welcher um 1550-1563
P C in Limoges thätig war. Er nennt sich aber höchst selten
PC, - Courtois, sondern Covrloys, Covrtevs, Covrleys, Cortoys
P A c und Corleys. Nachrichten über diesen Meister und seine
Werke verdanken wir erst in neuester Zeit den Bemüh-
ringen des Grafen Leon de Laborde, Notice des Emaux. Paris 1852,
p. 242 Hi. Die Familie Courtois zählte bis ins 17. Jahrhundert Künstler.
Im Jahre 1545 arbeiteten Christoph und Mathurin Courtois als Bild-
hauer in Fontainebleau unter Primaticcids Leitung, unser Emailieur
steht aber in Verwandtschaft mit den Glasmalern Pierre und Robert
Courtois. Letzterer malte 1498 für die Kirche in Ln Ferte-läernard
ein Fenster auf der Westseite des hohen Schitfes, welches den Stamm-
baum des Jesse vorstellte, wie Mr. I1. de Lahorde nachgewiesen hat;
Dieser Robert hatte vielleicht mehrere Söhne, worunter unser Emailleur
Pierre und Jean Courtois seyn könnten.
P, Courtois war ein Künstler von Talent, abgesehen von einer
gewissen Rohheit des Ausdruckes der Figuren und der Touche, und
dem etwas düsteren Colorite. In diesem herrscht ein brauner Ton
vor, aber mit violeten, weinnrtigen Nuancirungeu. Dieser Ton sticht
gegen das lebhattl- Blau der Gründe, und das kräftige, etwas kalte
Grün nicht unangenehm sah. Auch die Zeichnung ist sehr lobens-
werth, in jener Weise, wie sie die Schule von Fontainebleau durch
den italienischen Einfluss dnrchgehildet hatte. Sein Vorbild scheint
aber Rafael gewesen zu seyn. Er malte, wie L. Limosin, gerne grau
in Grau'mit bläulicher Schattirting, und wenn- er die Bilder farbig
darstellte, erscheinen sie auf weissem Grunde. Goldverzierungen sind
auch den Werken anderer Meister der Schule von Limoges eigen
P. Courtois Emaillen sind meistens von ungewöhnlicher Grösse, ob-
gleich er auch in kleiner Dimension Vorzügliches leisten konnte. Im
Jahre 1559 malte er zur Ausschmückung des Schlosses von Madrid
neun Figuren fast in Lebensgrösse, so dass er zu jeder vier Kupfey-
platten bedurfte. Die Verbindung war unter den Bracelcts, unter dem
Gürtel. und unter Gewandtheilen verdeckt. Courtois wollte die Email-
malerei der architektonischen Decoration dienstbar machen, wozu sie
aber in solcher Dimension nicht geeignet ist. Vier von diesen colos-
salen Emaillen sind im Museum zu Clugny, und drei andere sollen
nach England gekommen seyn. Mehrere andere Werke des Meisters
beschreibt Mr. L. de Laborde Nr. 315-691. Die meisten stammen
aus der Collcction Durand, und sind jetzt im Mixsee de Ltiuvre,
Mehrere dieser Bilder sind mit den Initialen P. C. bezeichnet.
2354. Peregrini da. Cesena ist unter dem Buchstaben P
Nr. 2728 eingeführt, und wir haben (lort ausführlich über diesen
EG Meister gehandelt. Dnchesne Essai sur les nielles Nr. 394, be-
schreibt ein Blatt," welches zwei Messerhefte mit Arahe-sken vorstellt.
Das eine ist in der Mitte mit dem Weilusexihanpt geziert, und am Ende
sind zwei Sntyrn eingestochen. Auf diesem Blatte kommen die Buch-
staben P C in einem Täfolcheu vor. H. 3 Z. 3 L., Br. 6-8 L. Der
zweite Messergriß stellt einen Triton vor. H. 3 Z 5L , Br, 1 Z. 9L.,
als Grösse der Platte. Im tranzösischen Museum ist ein Abdruck. Das