Nzj.
2846-2851.
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so können sie nicht von P. Bordone herrühren, denn dieser Meister
starb den 19. Januar 1570, nicht 1595, wie Brulliot angibt.
2846. Unbekannter Kupferstecher, welcher gegen Ende des
15. Jahrhunderts in Deutschland thätig war. Das Blatt
mit diesem Zeichen stellt die hl. Jungfrau mit dem Kinde
auf dem Halbmond stehend dar. Sie trägt es auf dem
rechten Arme, und reicht ihm zwei Nelken. Die Krone der Heiligen
besteht aus zwei Reihen von Sternen, und ist von einer Flammen-
glorie umgeben. Die oberen Ecken sind durch gothische Ornamente
ausgefüllt. Rechts unten ist das Täfelchen mit Pb H, links stehen
die Buchstaben MK oder MR. H. 4 Z. Br. 2 Z. 10 L.
Dieses mittelmässige Blatt ist in der Weise des Martin Schon-
gauer behandelt. Heinecken, Nachrichten 8m. S. 381, nennt es zuerst.
2847. Pierre Brebiette, Maler und Radirer, ist oben unter P. B.
P Breb eingeführt, und es wird nicht schwer halten,
' die Abbreviatur auf ihn zu erklären. Man
P. Breb. fig. findet sie anti radirten Blättern des Meisters.
P. Breb. in fecit.
2843. Unbekannter Maler, dessen Lebenszeit die beigefügte
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' den Tod der l1l. Jungfrau vorstellt. Man hielt es für ein
Werk der alten holländischen Schule, wir wissen aber nicht,
ob sich diese Ansicht. bestätigt hat. An den alten Peter
Claeyssens ist wohl nicht zu denken.
2349. Unbekannter Glasmaler, welcher in England thätig war.
H. Walpole, Anecdotes of Painting m England.
London 1786, II. pag. 27, sah in der Capelle zu
Warwick Malereien mit diesem Zeichen, konnte es
aber nicht deuten.
2850. Raphael gustos, Kupferstecher von Augsburg, bediente
sie zur Bezeichnung seiner Blätter öfter eines
IUIß-ßüjf- deutlich aus B C bestehenden Monogramms, das
gegebene Zeichen wird man eher PC lesen. Man tindet es in dem
Werke: Cabala, Spiegel der Kunst und Natur in Alchemie. Augs-
burg 1616, lt. Eine astrologisch-alchemistische Darstellung mit dem
Monogramme hat den Titel: Mittel Conjunctäon. Auf andern Blättern
steht R C. Dasselbe Monogrnmm findet man auch auf architektonischen
Blättern nach Joseph Furtenbach. Das zweite Niontigrztmm steht auf
der schönen Titeleinfnssuxig zu: Kriegs-Discours vber Julii Caesaris
VIII. Bücher vom fivzncösischen Krieg, Herrn Julii Caesaris Bran-
catii Francofurti 1620, fol. Die Architektur, welche den Titel
einschliesst, wird gekrönt von der Büste des französischen Königs.
Links und rechts von der Schrift steht ein Feldherr in römischer
Rüstung, und unten schauen drei Gefangene aus dem Gewölbe hervor.
Das Monogramm MK bezieht sich auf Mathias Kager.
2851. Simone Gantarini, genannt Pesarese, geb. 1612, gest. zu
Verona 1648, hinterliess historisrhe Gemälde mit diesem
Zeichen. Seine radirten Blätter beschreibt Bartsch XIX.
p. 119. Sie sind nicht mit dem Monogramme bezeichnet.