Nr. 2767-2770.
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2767. Francois Andre Durlet, Bildhauer, geb. zu Antwerpen den
11. Juli 1816, war Schüler von Laenen und
F. Berkmans. Er ist auch als Maler und
Architekt erfahren, und drang besonders tief
in den Geist der Kunst des 15. Jahrhunderts
5 ein. Meisterwerke des gothischen Styls sind
die Chorstühle in der Cathedrale zu Antwer-
pen, zu deren Herstellung 1839 ein Concurs eröffnet wurde. Durlet
errang mit seinen Zeichnungen den Sieg, und ging dann mit Gerets an
die Ausführung in Holz. Die Stühle sind mit Basreliefs und zahlrei-
chen phantastischen Figuren geziert. Durlet fertigte auch viele andere
Werke in Holz, da er in Arbeiten dieser Art grossen Ruf geniesst.
Auf Zeichnungen des Meisters kommt der oben gegebene Buchstabe
vor. Durlet wollte F. D. ausdrücken, man wird eher p lesen.
Man findet auch radirte Blätter von der Hand dieses Meisters. "Es
dienten ihm dazu seine Architekturstudien.
1) Sitzende weibliche Figur mit einem Schriftband an einer
Kirche, 8.
Es kommen Aezdrücke vor.
2) Croquis mit Figuren, vorn Schnupfer und Raucher.
2753. Unbekannter Maler, welcher in der zweiten Hälfte des
17. Jahrhunderts in München oder in Augsburg thätig war.
16k57 In der Sammlung des Kunsthandlers Felix Halm in Mün-
chen (1818) war eine Zeichnung mit diesem Monogramme.
2769. Johann Gottlieb (Amadeus) Prestel, Maler und Kupfer-
stecher, ist schon im ersten Bande Nr. 1108 eingeführt, indem
das Monogramm gewöhnlich AP zu lesen ist. Hier erscheint
dasselbe verkehrt, und zwar auf einer Copie nach Albrecht
Dürer, B. Nr. 85. Dieses radirte Blatt stellt einen Orientalen mit
seiner Frau von der Gegenseite vor. Der Mann mit dem Turban steht
rechts, und trägt Bogen und Pfeil. Die Frau mit dem Kinde ist eben-
falls mit einem Turban bedeckt. Von dieser Copie hat man zweierlei
Abdrücke von ungleicher Grösse.
I. Mit dem grossen Monogramm Dürer's und der Nr. 8 oben
rechts. Die Einfassnngslinien sind vorhanden. Höhe des Stiches 4 Z.
5 L., der Platte 4 Z. 7 L. Breite des Stiches 2 Z. 10 L., der
Platte 3 Z.
II. Ohne Einfassung und ohne Nr. 8. Unten rechts das obige
Zeichen. H. 4 Z. 6 L. Br. 3 Z.
Bartsch IX. p. 576 schreibt diese Copie einem Meister des 16.
Jahrhunderts zu, Heller hat aber diesen Irrthum längst berichtigt.
Passavant glaubt, Prestel habe mit diesem Zeichen täuschen wollen,
allein man kann Amadeus Prestel lesen, und somit liegt wenigstens
die Täuschung nicht im Namen.
2771). Mathias Diernhofer nannten wir den Träger des aus MD
bestehenden Monogramms IV. Nr. 1728, welches auf dem
R15 7171 Holzschnitte der alten Capelle in Regensburg vorkommt,
nämlich in dem Büchlein: Wunderliche czaychen vergangen Jars be-
schehen jn Regenspurg tzw der schönen Maria Das obige Mo-
nogramm ist rechts unten neben dem Piedestal der Säule, und etwas
links bemerkt man die Jahrzahl 1522. Das Monogramm besteht wahr-
scheinlich aus BA, und bedeutet wohl nur Ratisbona. Näheres s. IV.
Nr. 1'728 und 2024. S. 641 N0. 19.