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2688-
2691.
Die Folge besteht aus 11 Holzschnitten mit breiten Bordüren. Ausser
den genannten Blättern kennen wir aber nur jene mit Christus auf
dem Oelberge, die Gefangennehmung Christi, Christus vor Caiphag,
Christus vor Pilatus, die Kreuztragung und die Himmelfahrt Christi,
Die drei letzten Blätter sind ohne Zeichen, und werden der Zeichnung
nach dem Bernhard van Orley zugeschrieben. Das Zeichen könnte
allerdings auf diesen Meister gedeutet werden, allein die Composition
spricht eher für Martin Heemskerk. H. 13 Z. 6 L. Br. 18 Z. mit
den Bordüren.
Es scheint auch eine Ausgabe mit spanischem Texte veranstaltet
worden zu seyn, wir wissen aber nur von dem Blatte mit Cllristng
im Oelgarten. Unten im Cartouche steht: Pasado el Torrente de
Cedron Judas le beta y a los Judios lo ltbra, que con nel armados
kam que te signa. Unter der verzierten Einfassung ist der Gegen-
stand angedeutet: Jesus en el monte de las Olivas etc. Durchmesser
der Höhe _9 Z. 6 L., jener der Breite 13 Z. 6 L. Mit der Bordüre
13 Z. 6 L. Br. 18 Z.
Eine weitere Folge von 6 Blättern enthält Vorstellungen aus dem
Leben des hl. Petrus, welche aber in Zeichnung und Schnitt geringer
sind. Einige Blätter tragen das Zeichen, auf dem letzten steht aber;
A Paris, par Marin Boussy, en ta rue de Montorgueil ä lllmage
de St. Pierre. Die Grösse der Blätter ist jene der Passion, sowohl
im Durchmesser, als mit den Bordüren.
Eine dritte Folge von 10 Blättern mit dem Monogramme gebgn
Scenen aus der Apostelgesehichte, alle diese Folgen gehören aber
vollständig zu den grossen Seltenheiten. Die Bilder aus der Apostel-
geschichte erscheinen ebenfalls in Bordüren, mit der Adresse von Marin
Boussy. H. 12 Z. Br. 17 Z.
Es scheint ebenfalls eine Ausgabe mit spanischem Text vorhanden
zu seyn, wir kennen aber nur ein Blatt dieser Art, jenes mit St. Jakob,
welcher auf dem Wege zu seiner Marter einen Lahmen heilt. Unten
sind zwei Täfelehen mit der Schrift, auf jenem links: Los Judäa;
viendo etc., rechts: Sieudo Santiago lleccado etc. Dieses Blatt ist
ohne Zeichen.
Unbekannter Maler, welcher im 16. Jahrhundert in München
gelebt zu haben scheint. Das Monogramm steht auf dem Bild-
nisse der Herzogin Elisabeth, Gemahlin Stephaiüs II. von Bayern.
Das Blatt gehört zur Series lmayinum Augustae Domus Boicae
von Joseph Anton Zimmermann. München 1770 HI, fol. I)er MOnQ.
grammist malte das Bildniss nicht gleichzeitig, sondern copirte nur
ein altes Gemälde. Er könnte erst im 17. Jahrhundert gelebt haben.
2689. Orazio Scarabelli, Radirer, war um 1587 in Florenz thätig.
Er radirte nach BontalentPs Zeichnungen die Festlich-
07132) 3c keiten und Decorationen bei der Vermählung des Grosg-
herzogs Ferdinand de Medicis, 12 Blätter von ungleicher
Grösse. H. 8-9 Z. Br. 12-13 Z. 1 L. Auf diesen Blättern steht:
oraz II, Orazio Sccarabelli Fiorn" Fec. und Omzio Schar Fiorentino,
2690. Nicolo Orazi, Kupferstecher, war um 1'760 in Florenz thätig,
ORAZ Er stach für das Werk über herkulanische Alterthümer,
' und Ornamente. Auf Blättern dieser Art kommt die
Abbreviatur vor.
2691.
Orazio
Schari
Fiorentino,
oben
oraz f.