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haben wir im Künstler-Lexicon erwähnt. Zur Literatur nennen wir:
Alcuni documenti artistici non mai stampatei (1455-1565). F5.
renze 1855. In diesem Werke ist neben anderen Meistern auch von
M. de Pastis die Rede. In einer Urkunde vom 17. December 1454 ist
von einer kleinen Medaille des Sigismondo Malatesta die Rede.
2558- Johann Nopomuk Ott, Landschaftsmaler. geb. zu München
1804, geüel sich anfangs in landschaftlichen Darstellungen aus
M dem bayerischen Oberlande, machte aber 1832 in Italien eifrige
Studien, und daher gehören die italienischen Ansichten zu
Land und zur See zu den schönsten Bildern des Künstlers. Auf meh-
reren kommt das Monogramm vor. Zuweilen bildet er ein aus 0.1
bestehendes Zeichen, doch nur auf Gemälden aus der früheren Zeit.
2659. Oswald Ong-hers, Maler von Mecheln, trat 1660 in Würz-
07, Jäa burg auf, und starb daselbst als bischötlicher Hofmaler
j 1706. Die Abbreviatur Enden wir auf einem Kupferstiche
von J. A. Böner mit dem Bildnisse des Bamberger Bischofs Philipp
von Dernbach. In den Kirchen zu Bamberg und Würzburg sind Ge-
mälde von ihm.
2669. Unbekannter Kupft-rstecher, welcher im ersten Deßennium
des 16. Jahrhunderts in Italien gelebt zu haben scheint.
Das Blatt mit diesem Zeichen stellt den Herkules mit der
Löwenhant vor, wie er beide Hände auf einen Felsen stützt,
und den Erdglobns trägt. Zwischen seinen Beinen liegt die Keule,
und in einem der beiden Bücher neben dem viereckigen Steine be-
merkt man das Monogramm. H.'4 Z. 6 L. Br. 3 Z. 3 L.
Passavant geht auf dieses Blatt nicht ein, macht aber V. p, 223
auf einen anderen Kupferstich nach dem Catalog Weber aufmerksaym
Dieses Blatt stellt Merkur und Argus vor. Der Wächter mit hundert
Augen schläft links auf dem Boden. Neben ihm steht Merkur mit
dem Hahn, und blast in die Trompete. Am Stamme eines Baumes be-
merkte Passavant ein Zeichen mit den verkehrten Buchstaben PT. Es
handelt sich also wahrscheinlich um unsern Monogrammisten. H. 1 Z_
6L. Br.2Z.7L.
2661. Unbekannter Kupferstecher, oger Zeiclhner, welcher um
1542 in Rom gelebt zu aben sc eint. Er stammt
O wahrscheinlich aus Venedig, wie man aus der Sylbe
VEN. schliessen kann. Das voranstehende I könnte Invenit bedeuten,
die anderen Buchstaben sind uns aber unerklärlich. Dass der Künst-
ler in Rom gelebt habe, dürfte die Adresse des Anton Salamanca ver-
muthen lassen. Im Stiche gibt sich die Schule des Marc Anton kund,
und er ist den schönen Arbeiten des Jacob Caraglio gleich zu achten.
Das Blatt mit den Initialen stellt die Leidenschaft der Eifersucht
vor. Ein junger nackter Mann sitzt auf einer Erderhöhung. Die
Schlange umringelt seinen linken Arm, und beisst ihn in die Brust,
während ihn ein Panther an der Seite zerfleischt. Hinter dem Erd-
hügel iiieht eine Figur mit erhobenen Händen, und links sendet der
auf Wolken stehende Amor einen Pfeil nach dem Manne. Gegen
rechts reicht ein Baum bis an den oberen Rand. Im unteren Rande
ist ein Cartonche mit einem Sonnet von i4 Versenr [Von da" Laocoonte
il duro esempio Es schildert die Verzweiflung eines von der
Geliebten verlassenen Mannes. Neben dem rechten Fnsse des Mannes
stehen die obigen Buchstaben, unten rechts die AÖFGSSE AM- Slll- vwc.
H. i3Z. 5 L. Br. 9 Z. 5 L.
Dieses Blatt gehört nicht zu den grossen Seltenheiten.