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Eine ähnliche Vorstellung ist auch durch einen Holzschnitt von
A. Dürer bekannt.
11) Pirgoteles. Er steht nackt nach links gewandt mit dem Schilde,
auf welchem sein Name steht. In der rechten Hand trägt er einen
Winkelmesser, welcher auf einen (Jubus mit dem Zirkel fällt. Im
Grunde ist Schilf, und am Ilorizont bemerkt man Wolken. I-Ielldixnkel,
ohne Zeichen. H. 6 Z. 3 L. Br. 7 Z.?
Dieses Blatt beschreibt Passavant nach dem Exemplare im Museum
zu Berlin, wo es wohl mit Recht dem Meister I0 V zugeschrieben wird.
12) Die Titeleinfassung mit Kindern und Trophäen in Helldunkel.
Sie ist aber vor N0. l erwähnt.
13) Titeleinfassung in Form eines verzierten Portals, oder einer
Fensteröünung. In der oberen (i Z. 3 L. breiten, und "i Z. 7. L.
hohen Leiste bemerkt man inmitten eines inuschelartigen Frontons
eine Vase, und rechts und links neben den Postamenten, an welchen
die Schilde mit den zweiten Zeichen angebracht sind, je zwei Kinder,
wovon die nach der Wölbung geneigten auf dem im Laubwerk aus-
gehenden Horne blasen. Jede Seitenleiste enthält eine bauchige Säule
corinthischer Art, an welcher ebenfalls Kinder klettern. H. 5 Z. 2 L.
Br. 1 Z. 2 L. Die untere Leiste bildet ein vorziertcs Gesims, an
welchem links ein Kind sich festhält, rechts ein anderes daran sich
hinanfschlingt. Dr. (i Z. 3 L. H. i Z. 6 L.
Diese Bordüre dient zur Titelverzierung von Ottonis Phrisingi
Episcopi Berum ab origine mundi geslarzmz libri VIII. Argento-
rate", ex aedibus M. Schureri 1515, fel. Ferner zu: Concordantviae
majores sacrae scriplztrae, omnibus retro actvfs el ememlaliores et
locupletiores Erz- libera Argentivza per Georgium Vlrächerznn.
Anno M. D. XXIX, fol.
Die obere und die untere Seitenleiste wurde auch angewandt zu:
Concordantiae minores sacrae scripturae Argentina, G. Vlrich
1529, fol. Die Seitenleisten sind nicht die oben beschriebenen, da
sie breiter sind, als das in der oberen Leiste rechts und links ange-
deutete Capitäl mit Akanthusblättern.
14) Die Titeleinfassung mit der Sirene, von Passavant N0. 61
erwähnt. Die obere Leiste enthält dieselbe Verzierung, wie oben
No. 13 beschrieben, und somit auch die beiden Schilde mit den Zeichen
des Künstlers. Sie ist 6 Z. 11 L. breit, und bis zum Abschnitt des
Capitäls 1 Z. 10 L. hoch. Die untere von Passavant genannte Leiste
ist in der Mitte mit einem in Laubwerk ausgehenden Meerweibchen
geziert, in der Breite der oberen, und 1 Z. 8 L. hoch. Die beiden
säulenartigen Seitentheile passen zu den anderen Leisten nicht. Die
eine rechts ist mit dem Zeichen des Ursus Graf versehen. Diese im
Ganzen 11 Z. 1 L. hohe 'l'itelbordure ist angewandt zu: Aulii Gelldi
Noctium Atlicarum librd undeviginti. Argevztinae in Aedibus Joannils-
Knoblouclzi M. D. XVII. Ductu IiIatth-iae Sclmtrerzlj, fel. dann zu:
Ambrosii CalepiTn-i Bergamatis Dictionar-ium copvfosissimum etc.
15) Die Titeleinfassung mit Kindern, P N0. 60. Je zwei sich
kreuzende Biiumc mit Weinlaub tragen einen Bogen mit zwei Affen
und einem Vogel. Unten halten zwei nackte Kinder einen leeren
Schild, und oben in den Ecken sind zwei andere Kinder. Jenes rechts
schiesst einen Pfeil ab, und das links stehende Kind hält einen run-
den Schild vor sioh hin. Diese bogenförmige Bordure dient zu: In-
ventoriü eorum ue in tribus primis partibus uperü Joünnis Gersonzlc
continelur seduio sludio concinnatum. Auf der Rückseite ist das
Bild des Gerson als Pilger mit dem Hute und aufgeschürztem Gewande.