798
OE
2610-
Otto Erdmann, Genremaler, war um 1853-1858 in München
-1 thätig, und brachte im Lokale des Kunstvereins
O 11A 1857 mehrere Bilder zur Ausstellung. Jenes mit den
' Initialen stellt einen jungen Bauer im Stalle vor,
wie er im Sonntagsgewande der jungen Dirne den Spiegel verhält,
in welchem sie das Halstuch ordnet.
2611. Christian Daniel Oexlein, Medailleur und Edelstein-
Ö F schneider von Nürnberg, war von 1737-1781 in Reggug-
1 burg thätig. Auf Geprägen dieses Künstlers kommen die
obigen Buchstaben vor.
2612. Friedrich Adam Oeser, liialer und Direktor der Alfademie
0m dcL in Leipzig, gely1717, gest. 1799, ist hier
Oe del B so äls Zleichneler eiäiäeführtbbert: läuchstabeß
ezie t SlCl an ause, au xeyser und
06- m" G- sc- 1 J die letzten Buchstaben auf Charlette von
Üe. I. V. B. n. d. Barckhaus, geb, vonnVelthelm. Die Buch-
staben kommen auf radirten und gestochenen Blattern vor.
2613. Oetinger heisst ein Zeichner und Radirgr, welräher um 1790
in Bayern thätiv war dessen Je ensverlältnisse wir
0d" Pm' swlp aber nicht Ikeillzißl]. yEr rudirte kleine Landschaften
mit Thieren. Auf einem leicht radirten Blatte mit einem „Az0r"
betitelten Hunde stehtl: Oelinger 1790, 4. Oetlnger 1st zu der Klasse
der Dilettanten zu zäilen.
2614. Woldemar Friedrich von 0Livier, Historienmaler, geb,
zu Dessau 1791, behauptet im Künstler-Lexicon einen aus-
führlichen Artikel, aus welchem der Bildungsgang des Künst-
lers zu ersehen ist. Er folgte der Richtung der altdeutschen
Schule, und suchte dem Jan van Eyck nachzuahmen. Seine Bilder
sind mit äusserstem Fleisse vollendet, und erscheinen in unsern
realistischen Kreisen als fremde Produkte. Auf einigen Gemälden aus
der Zeit seines Aufenthaltes in Wien und München kommt das Mono-
gramm vor. Ein Altarwerk mit Flügelbildern hat er selbst lithographirt
unter dem Titel: Der Hausallar. Er stellt die Geburt Christi, die
Verkündigung und Axibetung der Hirten, und den guten Hirten dar,
4 Blätter, qu. fol. u. 4. Folgendes Werk betrachtete er als die Auf-
gabe seines Lebens: Vollrs-Bilderbibel in 50 Darstellungen aus
dem neuen Testamente von F. e. OLivier. Mit Text von G. H.
Schubert. Gotha 1836 gr. 8. Die Blätter sind von 'I'häter, Merz
u. A. gestochen.
W. F. von OLivier verweilte bis 1849 in München, und starb
10 Jahre später.
2615. Heinrich von 0Livier, Historienmaler, geb. zu Dessau 1783,
machte seine Studien in Dresden und in Paris, folgte aber, wie
w sein Bruder Ferdinand, der Richtung der ältern deutschen Schule,
wie aus den Altarbildern der gothischen Kirche in Wörlitz zu
ersehen ist, welche er mit seinem Bruder ansführte. Auch in Dessau
sind mehrere Gemälde von seiner Hand. In Wien wendete er sein
Augenmerk mehr auf die Werke der italienischen Schule des 16. Jahr-
hunderts, und copirte auch solche. Darunter nennen wir das Bild
von Pordenone, welches die hl. Justina mit dem Herzog Ercole von
Ferrara als Magus vorstellt. Auf diesem Gemälde (1838) steht das
Mouogramm. Der Künstler fügte es aber auch auf früheren Ge-
mälden bei. Er starb zu Berlin 1848.