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Monographie und Untersuchung der Holzschnitte des Meisters mit den
sogenannten Pilgerstäben beschäftigt war, hat ebenfalls gefunden, dass
einige dieser schönen Helldunkelblätter in verschiedenen Abdrücken
vorkommen, mit und ohne Einfassungen, sowie diese in den Druckereien
von Johann Schott und von Hans Knoblauch sich vorfanden. Mit den
Passionsvorstellungen des Johannes Vuechtelin haben diese Helldunkel
nichts gemein, und daher können die Initialen Iv V nicht wohl auf
diesen Meister gedeutet werden. H. Loedel hat einige Blätter genau
copirt, darunter Maria mit dem Kinde im Garten B. N0. 2, und die
halbe Figur der hl. Jungfrau B. N0. 3. Seine Arbeit unterbrach der
Tod, J. C. Loedel, der Sohn des genannten tretflichen Künstlers,
Kupferstecher in Leipzig, wird die Monographie über den Meister mit
den Pilgerstäben vollenden und sie mit den Copien dem Drucke übergeben.
1) Christus am Kreuze mit Maria, Johannes und Magdalena. Links
unten das Tätfelehen mit dem Zeichen. H. 7 Z. Br. 4 Z. 11 L.
Dieser Holzschnitt ist gewöhnlich von vier Zierleisten mit Blätter-
werk eingefasst, welche von andercrllaiul geschnitten zu seyn scheinen.
II. 10 Z. Br. 7 Z.
2) Die hl. Jungfrau im Garten mit dem Kinde auf dem Schoosse,
welches im Buche blättert. Links unten das Tafelchen mit den Ini-
tialen. H. 10 Z. Br. (i Z. 7 L.
3) Die hl. Jungfrau in halber Figur mit dem Kinde in den Armen.
In einer Einfassung, oben links mit dem Tafelchen I0 V. H. 7 Z.
Br. 4 Z. 8 L.
Dieses Bild kommt in derselben Bordüre vor, wie N0. 1, nur dass
die Breite um 2 L. geringer ist.
4) St. Hieronymus in der Wüste mit dem Buche in der linken,
und dem Steine in der rechten Hand. In der Mitte oben das Tafelehen
mit dem Zeichen. H. 7 Z. Br. 4 Z. 8 L.
Man findet Exemplare mit der Bordüre N0. 1. Sie ist 10 Z.
hoch, und 6 Z. 10 L. breit.
5) Der hl. Sebastian am Baume. Rechts unten das Täfelchen mit
dem Zeichen. H. 7 Z. Br. 4 Z. 9 L.
Diese Vorstellung kommt ebenfalls in einer Bordüre von vier
Leisten vor. Bartseh hatte ein unten beschnittenes Enemplar, und
daher gibt er nur die obere und die Seitenleisten an. Die volle Höhe
beträgt 10 Z. die Breite 6 Z. 10 L.
6) Ein Todtenkopf in einer Nische. Unten steht: Mundanae
foelicitalis gloria. Links unten ist das Täfelchen mit den Stäben
ohne I0 V. H. 9 Z. [0 L. Br. G Z. 8 L.
7) Thisbe vor dem auf dem Boden liegenden Pyramus mit dem
Dolche in der Brust. Am Baume in Mitte des Grundes hängt ein
Täfelchen mit der Schrift: Quid Venus in oenis passe"! etc. Die
Tablette mit dem Künstlerzeichen ist 'links unten. H. 10 Z. 1 L.
Br. 6 Z. 9 L.
8) Orpheus von wilden Thiereu umgeben. In .der Mitte oben:
ORPHEVS VATES. Links unten ist ein ovales 'l'äfelehen mit I" V.
9) Alcon tödtet auf Creta die monströse Schlange, welche seinen
Sohn umwunden hält, mit dem Pfeile. Links nach unten das Zeichen
im Täfelchen. Die Schrifttafel in der Mitte oben erklärt in lateini-
scher Sprache den Vorfall. H. 10 Z. Br. 6 Z. 8 L.
10) Ein geharnisehter Ritter zu Pferd mit dem Schwerte 1n_der
rechten Hand. Ihm folgt von rechts her ein Hellebardler. Links
unten das Täfelchen mit I0 V. H. 10 Z. Br. 6 Z. 9 L.