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IMM.
Dieses Blatt ist breit und geistreich radirt, und deutet der Technik
nach eher auf das Ende des 16. Jahrhunderts, als auf 1555. Man
kann auch annehmen, dass dieses Bildniss nicht aus dem Jahre der
Krönung des Papstes stammt, sondern später gefertigt wurde. Ein
gleichzeitiger römischer Künstler hätte es kaum gewagt, unter dem
päpstlichen Wappen sein Zeichen so auffallend hervorzuheben. Im
Cabinet zu Berlin liegt diese Radirung unter den Blättern deutscher
Meister.
4. J. M. Lerch, Kupferstecher, war in der zweiten Hälfte des
M 17. Jahrhunderts in Prag, und vielleicht auch in Polen
c?- thätig. Die Initialen seines Namens findet man auf
einem radirten und gestochenen Blatte, welches den König Michael
von Polen auf __dem Paradebette vorstellt. Unten steht: Trauriges
Todtenßüerüsl Uber- Herrn Michael Gekrönten König in Pohlen
1673. Darauf folgt ein Gedicht von zwölf Zeilen, und die
Adresse: Lerch ewc. H. 10 Z. 5 L. Br. 7 Z.
Lerch stach auch Bildnisse. Auf einem Blatte mit Apollo und
dem Pegasus steht: J. M. Lerch f. Prag, 8.
5- Unbekannter Kupferstecher, welcher um 1736 in Turin ge-
1 lebt haben dürfte. Die Initialen seines Namens
M'JCV?' mit dem Beisatze: Tavrin-i 1737, findet man
auf einem Blatte mit der Ansicht einer Strasse in Turin. Links im
Rande steht: Vve de la Rve do P0 avec Flllcmznatzon. l Ignalzus
Massonvs Archilecl. ornaoit, rechts: Vedula. della contrada del
P0 qc. Die Initialen LM. M. können sich nicht auf J. Massoni be-
ziehen. Es handelt sich vielleicht um eine Copie nach einem der 14
grossen Blätter in folgendem Werke: La sonluosa illuminazione della
cmä di Torino per la sposalizio dl Carlo Emmanuele ed Elisa-
belha da" L0reno--. Torino 1737, fol. Die Zeichnungen sind von
J. Massone, Vittone u. A. Nach dem Cataloge der Bibliothek des
Grafen Cicognara sind die Stiche mit Fleiss und Aufwand behandelt,
das Blatt mit LM. M. ist aber von mittelmässiger Arbeit.
6- Johaninwäiäelohiir Rrzäikofeä, Stempeilschneidler, geb. {du Bern
gßs- , "t w 6 m "t
I" M' M' seine; Zeit. Er ferfiztgr dezxil scäänenclvleäiiitiion 513312
Thaten des Königs Friedrich des Grossen von Preussen mit dessen
Brustbild im Harniseh. Auf demRevers schreibt die Geschichte seine
Thatell ällfi VßTitllii-9_Pqradoza. Morikofer oder Mörikofer zeichnete
auch I- M- MK- ES exlitlrt eine Zinnmedaille mit seinem Bildnisse 1'757.
7- Unbekannter Zeichner und Radirer, welcher gegen Ende
des 18. Jahrhunderts in Nürnberg oder Fürth thätig war.
JWMZ Die gegebenen Buchstaben findet man auf einem radirten
Jute Blatte mit der Schrift im Rande: Prospekt der Rednitz-
Mühle bey Fürth, in welcher M. M. der König und die Königin
von Preussen vom '16 bis 19 Juni 17.99 zur Revue Zeit logirt
haben. H. 3 Z. 1 L. Br. 7 Z. 5 L.
3. Johann Michael Mettenleiter, Zeichner und Kupferstecher,
der bayerische Godowiecki, behauptet unter dem Mo-
aM M 43 O0 nogramm IM III. N0. 2796 eine Stelle, und zu dieser be-
merken wir noch, dass auf etlichen Blättern die gegebenen Oursiven vor-
kommen. Das eine von zwei Blättern nach David Teniers hat den
Titel: Hewerey, das andere: Schatzgräberey, 12.