2534. Unbekannter Formschneider, welcher in der zweiten
Hälfte des 15. Jahrhunderts lebte, noch vor der Erfindung der
v Buchdruckerkilnst. In WeigePs Aehrenlese auf dem Felde der
Kunst II. No. 2029'ist eine lateinische Ausgabe der Biblia
Pauperum in 40 Tafeln oder 20 Doppelblättern erwähnt. Der Text
ist mit der Ausgabe in Heineckens Idee gänerale p. 295-304 gleich-
lautend. Die Signatur des ersten Alphabets ist ohne Punkt, die des
zweiten mit Punkten vor und hinter dem Buchstaben, mit Ausnahme
der Buchstaben n, 0, r, f, die keine Punkte haben. Die Blätter sind
durchgängig mit dem gegebenen Zeichen links über den Säulen ver-
sehen, es trägt sich aber, 0b es den Buchstaben 0 enthält, und ob
dadurch der Formschneider angedeutet ist. H. 9 Z. 6 L. bis 9 Z. 9 L.
Br. 7 Z. bis 7 Z. 2 L.
2585. Unbekannter Faieneemaler, welcher um die Mitte des
16. Jahrhunderts unter Heinrich II. in Frankreich gelebt
haben dürfte. Im bayerischen Nationalmuseum zu München
sind blau emnillirte Teller und Schüsseln, und in der
O Mitte mit Amoretten geziert. Die Ornamente der Ränder
sind meist geradlinig, weiss und blau aufgetragen. Auf
der Rückseite ist das Zeichen schwarz eingeschmolzen.
Es kann dadurch der Maler oder der Töpfer den Namen
angedeutet haben, wenn es sich nicht um ein Fabrik-
zeicheu handelt.
2585. Omzio Fontana, Majolicamaler von Urbino, soll der Ver-
fertiger der lvräehtigen Scheibe mit dem Kindermorde nach
O Rafael im Louvre seyn. Es diente der Stich des Marc
4 4 Anton zum Vorbilde, und die Compositioil erscheint in
i- metallischem Farbenglanze. Lazari, Raccolta. Correr p. 67,
gibt das auf dieser Scheibe vorkommende Zeichen wie folgt an: Una
Ofra due punti triangolari entre an quadrato. Ueber O. Fontana
handeln wir unter O. F. V. F.
2587- Orontius Fineus, Mathematiker und Zeichner in Paris,
gest. 1552, findet unter den Buchstaben 0 F eine ausführliche
C). Stelle, und wir verweisen darauf. Der Initial O kommt in
einer Zierleiste mit Arabesken in dem Werke des Orontius vor.
2588. Ferdinand von Olivier, Landschaftsmaler, geb. zu Dessau
den 1. April 1785, gest. zu München den 11. Februar 1841,
behauptet schon im Künstler-Lexicon eine ausführliche Stelle,
und im April 1841 widmete ihm die Allgemeine Zeitung einen
umfassenden Nekrolog. Olivier lebte von 1811-1830 in Wien,