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wir finden ihn aber auch Nikolaus von Ried genannt, welcher
in Bern seine Kunst geübt haben soll. Zeichnungen mit dem M0n0-'
gramme sahen wir in München, und darunter stellt eine von 1587 den
Bären in Rüstung mit der Hellebarde dar, eine auf Bern anspielende
heraldische Figur in architektonischer Einfassung mit Schildhaltern.
Diese Zeichnung ist mit der Feder umrissen und ansgetuscht. Nikolaus
Rippel könnte mit Nikolaus von Ried Eine Person seyn, so dass er
sich auch nach seinem Heimathsorte nannte. Und wenn diess auch
nicht der Fall ist, so wird N. von Ried hier wenigstens zum ersten Mal
genannt. Ein um 1587 in Basel lebender N. Rippel ist im Künstler-
Lexicon nur kurz erwähnt. Es scheinen sich noch viele Zeichnungen
mit dem Monogramme erhalten zu haben. Zwei Zeichnungen von 1586
und 1587 besitzt Herr Baron v. Pfaffenhoden in Donauescliingen. Auf
der einen sind unter der Jahrzahl 1586 die Buchstaben CMLOTMG
beigefügt, welche wir nicht deuten können. Auf dieser Zeichnung
kommt auch der Dolch vor, aus welchem Passavant auf einen Lands-
knecht schliesst. Brulliot I. N0. 2629 sagt, dass man das Monogrnmm
einem N. Ringly zuschreiben wollte. In Basel lebte kein Künstler
dieses Namens, nur ein L. Ringlcr.
2444. Nicoletto da. Modena, mit seinem Familiennamen Rosex,
i begegnet uns zu wiederholten Malen, da Bartscb
, N 17 Zeichen registrlrt, und darunter ist das erste
' 5 ' der gegebenen Monogramme nicht. Ebenso com-
plicirt als dieses ist jenes, welches wir No. 1000
einreihten, zugleich mit näherer I-Iinweisung auf
den alten Nicoleto. Im obigen Tafelchen stehen
die nndeutlichen Buchstaben NI. B. M, hier mit Andeutung des Namens
"Rosex" und der Geburtsstadt "Modena". Die zweiten Buchstaben sind
leicht zu erklären.
Bartsch XIII. p. 252 verzeichnet 68 Kupferstiehe, darunter sind
aber Blätter, welche unbekannten tlorentinisehen Meistern angehören.
Passavant V. p. 92 hat das Verzeichniss des A. v. Bartsch bereinigt,
und im Ganzen 116 Stiche beschrieben. Wir gehen nur auf jene mit
dem Monogramme ein.
I) Die Sibylle von Cuma mit dem Siebe in beiden Händen: fast
nackt und nach rechts gewandt. Von ihrem Haupte fallt der Schleier
auf den rechten Arm herab. Hinter ihr bemerkt man Schilf und Wasser-
pflanzen. Oben bangt das oben gegebene Täfelchen mit dem Mono-
gramm. H. 4 Z. 11 L. Br. 3 Z. 4 L.
Brulliot I. N0. 2898 vermuthet unter der Figur die Vestalin Tucia,
Passavant erkennt die Sibylle Cumana. Das Blatt ist sehr Selten. In
München, Dresden, Paris, Amsterdam, und bei Wellesley in Oxford
sind Exemplare.
2) [P. 69] David mit dem Haupte des Goliath stehend in einer
Landschaft. Links oben NI. RO., und an der Säule DAVIT. B.
H.4Z.1L. Br.2Z.8L.
3) [P. 89] Mars mit Trophäen an der Lanze nach rechts. Links
am Sockel MARTE, und auf dem Tafelchen am Baurne NI. B0.
H. 2 Z. 10 L. Br. i Z. lt L.
4) [P. 90] Merkur mit dem Helm auf dem Haupte, mit Flöte und
Gaduceus nach rechts. Im landschaftlichen Grunde ist ein Triumph-
bogen. Rechts unten MERCVRIVS, und am Säulenschaft NI. R0.
H.äZ. Br.3Z.6L.