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2430.
Seiten des Hauptes stehen die Mouogramme
9 L. Br. 3 Z. 11 L. Passavant N0. 77.
Diese beiden Blätter kannte Bartsch nicht.
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2430. Johann Nel oder Nell soll die Holzschnitte mit den ge-
gebenen Zeichen gefertigt haben. P. van Stetten spricht
TLLNW in seiner Kunst- und Handwerksgeschichte der Reichsstadt
Augsburg S. 499 von einem Medailleur dieses Namens, welcher eine
Medaille mit dem Bildnisse des Kaisers Carl V. gefertigt habe. E1-
war vermuthlich Goldschmied, und mag als solcher auch das Schneid-
messer führen gelernt haben, ein positiver Beweis kann aber nicht;
gefunden werden. Der Monogrammist scheint in Augsburg gelebt zu
haben, es kommen aber auch in Münchener Druckwerken Blätter von
ihm vor. Lipowski ist der Erste, welcher den Graveur J. Nell zum
"Formschneider macht, er spricht aber nur eine Vermuthung aus,
1) Das Bildniss des Herzogs Wilhelm V. von Bayern in Medaillon
mit allegorischer Einfassung 1573, fol.
Dieses Blatt gehört zum Werke des Orlando di Lasso: Cantionum
quas motetas oocant opus nooum. Monachii, Adam Berg 1573, fql,
Auch das Titelblatt wird von diesem Meister herrühren.
2) Chronicon Andecense. Von dem Vrsprung, Herkommen
auffnemen im Geistlichen so wol als Weltlichen und herrliche;
Stifflungen der Grauen von Andechs, Deren alten gräcenlichen Sitz
und Schloss Andechs in Ober Bayern Augsburger Bissthumbs der
heilig Berg genannt etc. etc. München, A. Berg 1595, 4., dann
München durch Nicolaum Henricum M.DC.XI., 4. Dieses Buch ist
mit vielen Holzschnitten geziert. Auf der Rückseite des Blattes mit
der Ansicht von Andex ist das Innere der alten durch Brand zu Grunde
gegangenen Kirche vorgestellt. Auf dem Altare steht die MOnStranze
mit den drei hl. Hostien von vier Heiligen umgeben. Zwei Engel
halten einen Baldachin darüber. Unten links ist das schief gestellte
Zeichen. H. ä Z. Br. 3 Z. 11 L.
Die Zeichnung schreibt man dem L. Cranach zu.
3) Johann Rasseids Postilla Dilingen 1601, fol.
Die Titeleinfnssung stellt oben die 'I'aufe Christi, unten die Ver-
klärung auf dem Tabor vor. In der linken Leiste ist die Geburt und
die Auferstehung Christi, in der rechten das Pfingstfest und die Himmel-
fahrt Christi vorgestellt. Dieses Blatt ist mit dem ersten Zeichen ver-
sehen, sowie das Wappen des Bischofs Johann Christoph von Basel
auf der Rückseite des Titels.
4) Ornatus Ecclesiasticus Kirchen Geschmüclr. Das ist;
lfurtz-er Begriff der fürnembsten Dingen, damit ein jede recht und
wol z-ugerichte Kirchen geziert und auffgebutzt seyn solle
Durch Herrn Jacob Müllern Lat. und Deutsch. München, A. Berg
1591 4.
Dieses Werk enthält viele gute Holzschnitte mit dem Zeichen,
Es steht auch auf der Titelvignette mit dem Wappen des Bischofs
und Pfalzgrafen Philipp von Regensburg in allegorischer Einfassung
mit Figuren.
5) Darstellungen aus der Leidensgeschichte des Heilandes, nach
Zeichnungen von Virgil Solis. Sie gehören in ein Werk, dessen
Titel uns unbekannt ist. In der Sammlung zu München liegen sie
einzeln vor.