NHV-NI.
2427-2429.
755
2427. Nikolaus van der Horst, Bilduiss- und Historienmaler,
geb. zu Antwerpen 1587, gest. zu Brüssel
1646, zählt zur Schule des Rubens, und
JKMWM, zu den ersten Künstlern seiner Zeit,
besonders als Portraitmaler. Auf Gemälden kommt das erste Zeichen
vor, dann ein zweites Monogramm, welches deutlich N VH zu lesen
ist, indem V in N steht. Viele Bildnisse, und auch historische Com-
positionen sind durch Kupferstiche bekannt, und daher kommt das
Monogramm auch auf solchen Blättern vor. Das zweite abweichende
Zeichen finden wir auf dem Titelblatte zu dem Werke von Chrisostomus
Henriquez: Fasciculus Sanctorum Ordinis Cisterciensis. Bruxellae
1624, fol. Auf einem Postamente ist ein Wappen mit Stab und Inful
von einer Glorie überstrahlt. Zu den Seiten stehen die Heiligen Mar-
tinus und Robertus. Der Stecher zeichnete I. S. Auf Kupferstichen
von Cornel Galle findet man das dritte Zeichen. Sie bilden mit jenen
nach A. Sallaert eine Folge von Darstellungen aus der Passion. N. van
der Horst scheint das Monogramm auf Zeichnungen beigefügt zu haben.
Gornel Galle stach auch Bildnisse dz-c.
2428. Unbekannter Kupferstecher, welcher in der zweiten Hälfte
des 16. Jahrhunderts in Deutschland thätig war. Er radirte
Hi die Platten vor, und übcrging sie dann mit dem Stiche].
Diese Blätter sind selten, aber von geringem Kunstwerth.
1) Die Anbetung der Könige. Maria sitzt mit dem Kinde links
vor dem alten Könige, welcher ein Kästchen opfert. Rechts steht der
Mohr vor zwei Männern, an welche sich mehrere Landskuechte schliessen.
Oben leuchtet der Stern, und in der Ferne verkünden Engel den Hirten
die Erscheinung. Vorn knieen drei Mönche, der eine mit dem Kelch.
Zu ihren Füssen ist das Schildchen mit der Rose, und unten das Mono-
gramm. H. 4 Z. 6 L. Br. 2 Z. 10 L.
Dieses Blatt kommt gewöhnlich roth gedruckt vor.
2) Christus am Kreuze zwischen Maria und Johannes. In den
vier Ecken sind Medaillons mit den Symbolen der Evangelisten. Unten
gegen liInks das Monogramni, ohne Schildchen. H. 7 Z. 2 L. Br.
5 Z. i
Im unbeschuittenen Zustande stehen rechts unten im breiten Rande
die verkehrten Buchstaben f.J. f
2429. Nicolatto da Modena. nennt sich ein Goldschmied und
x im, Kupferstecher, dessen Blätter in die Zeit von 1500 bis
"m I 1512 fallen. Auf einem Kupferstiche mit dem Urtheil
des Paris steht: OPVS NICOLETI MODENEJVSIS ROSELX, und
somit heisst der Künstler Niccolo Rosew. Daraus erklärt sich die
weitere Bezeichnung NR, NI. 130., NI R111.
Bartseh XIII. p. 252 beschreibt 68 Blätter dieses Meisters, Passavant
V. p. 92 ü. fügt aber viele Bemerkungen bei, und bringt das Verzeich-
niss auf 116 Nummern. Wir kommen zu wiederholten Malen auf die-
sen Meister zu sprechen. Er wechselte häuiig mit der Bezeichnung.
Das Blatt mit dem ersten Monogramme stellt den hl. Sebastian
an eine Säule gebunden vor. Links oben auf der Tafel steht: ORA
PRO NOBIS SANCTE SEBASTIANE. Dieses Blatt ist mit der kalten
Nadel behandelt, und gleicht einer feinen Radiruug. H. 10 Z. Br. 6 Z.
9 L. Ottley p. 541, Passavant No. '78.
Das zweite Monogramm findet man auf einem Blatte mit dem
Heilende in langer Tunica mit dem Mantel, welcher in der linken
Hand die Weltkugel hält, und die rechte zum Segenäegigliebt. Zu den