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2405-2408.
2405. Nikolaus Hampel, Buchdrucker in Giessen, bediente sich
eines Signets, wovonrjenes mit dem zweiten Zeichen
Brulliot im Appendix No. 286 erwähnt. Die Vignette
stellt einen Mann im römischen Costüm auf einem
von vier Pferden bespannten Wagen vor. Das Oval
, mit dem Bilde ist in einem Viereck mit vier Genien.
Oben steht IN VIDIAE, unten AMVLETVM. Unten im Festen ist das
Zeichen. H. u. Br. 4 Z. 4 L.
Das erste Zeichen findet man auf einer reichen geatzten Titel-
einfassung, welche oben die Schöpfung, die Sündfluth und das Opfer
Abrahams, rechts und links halbe Figuren, und unten Moses, den
guten Hirten und die Religion vorstellt. Diese Einfassung dient zum
Werke des Christian Helricus: Theatrum historicum Giessae
Hessorum. Typis Nicolai Ha-mpelii MDXIIX, fol. Brulliot kennt
den Namen des Verlegers nicht.
2406. Unbekannter Kupferstecher, welcher in der ersten Hälfte
M des 16. Jahrhunderts thätig war. Bartsch VII. pag, 543;
beschreibt mit diesem Zeichen ein Blatt, geht aber auf
224:) den Verfertiger nicht ein. Er gehört zu den Nachahmern
des H. S. Beham, doch führte er den Grabstichel nicht so fein, als
jener Meister.
Die hl. Jungfrau mit dem Kinde auf dem rechten Arme und dem
Scepter in der linken Hand auf dem Halbmonde stehend. Das Kind
hält eine Traube auf dem Schoosse, und verkostet eine Beere. Die
ganze Figur umgibt eine Strahlenglorie. Rechts unten ist das Zeichen
mit dem Dolche. H. 5 Z. 2 L. Br. 4 Z. 6 L.
Passavant III. pag. 444 zählt diesen Meister zur oberrheinischen
Schule, und vermuthet, dass der auchbei anderen Meistern vorkom-
mende Dolch auf solche Künstler deute, welche als Landsknechte in
fremde Kriegsdienste traten. Der Dolch kommt auf Zeichnungen und
Holzschnitten vor, meist auf solchen von Schweizern, deren als Lands-
knechte bekannt sind. Den Dolch führte auch Jobst Amman, er war
aber kein Nürnberger Landsknecht.
2467. Unbekannter Kupferstecher, welcher in der ersten Hälfte
des 16. Jahrhunderts "thätig war. Bartsch VII. p, 547
zählt ihn zu den deutschen Meistern, und beschreibt
seine Blätter unter den Initialen N H, welche Passavant III. p. 442
einem niederländischen Meister vindicirt. Das Monogramm steht auf
einem Kupferstiche mit dem leidenden Heiland an der Säule, welchen
wir unter N H näher beschreiben. Ueber dem Monogrammc ist die
römische Ziffer XXIII (1523). Q
Der Formschneider mit dem folgenden eichen ist mit diesem
Kupferstecher nicht Eine Person, wie Bartsch und Brulliot glauben.
2408. Unbekannter Formschneider, welcher um 1522 thatig war,
152.2. Er gehört der oberrheinischen Schule, anscheinlich jener
des Hans Holbein an, und ist mit dem Meister HN
ll III. No. 1292 Eine Person. Das Blatt mit den ver-
kehrten Buchstaben NH stellt eine groteske Banernschlacht im Walde
vor, und ist III. No. 1292 beschrieben. Man ündet Abdrücke mit dem
Namen des Hans Lützelburger, und daher haben wir auch unter HL F
III. No. 1241 ausführlich darüber gehandelt, Der Holzschnitt mit dem
ersten Monogramme stellt die Apostel in einer weiten Landschaft vor.
Sie sind in Gruppen vertheilt, da der Künstler den Moment wählte, wie
sie in alle Welt ausgehen. Links am Steine 1st das Monogramm mit