Volltext: IMM - SH (Bd. 4)

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Kupferstich mit dem Monogramme, sondern scheint nur einer älteren 
Tradition gefolgt zu seyn. Das Monogramm GIV I. N0. 643 wird er 
kaum im Sinne gehabt haben. 
Nikolaus Glockeudon oder Glockenthon gehört einer alten Künstler- 
familie in Nürnberg an, deren Mitglieder in diesem Werke Stellen 
behaupten. Er befasste sich mit der Miniaturmalerei, und gehört dem- 
nach zu der Olasse der Illuministen. Sein Hanptverdienst besteht in 
einem sehr ausgebildeten und vielseitigen technischen Geschick, sowohl 
in den eigentlichen Bildern, als in den Randverzierungen. Die Zeich- 
nung der Figuren lässt aber viel zu wünschen übrig, obgleich er sie 
aus Kupferstichen und Holzschnitten von A. Dürer und Lukas Cranach 
entlehnte. Doch war er auch in eigener Erfindung nicht immer un- 
glücklich, und besonders meisterlich sind seine landschaftlichen Hinter- 
gründe. Auf der k. Bibliothek in Aschaffenburg ist ein Missale mit 
reichem Bilderschmucke. Am Ende gibt sich der Illuminator kund; 
Ich Nicklas Glockeudon zu Nurenberg hab diesses Bhuch illuminirt 
und vollendt im Jar 1524. Dieses Missale liess der Churfürst von 
Mainz, Cardinal Albrecht von Brandenburg, fertigen, wie wir aus 
einem Briefe des Albrecht Dürer an denselben, Kunstblatt 1842 N0. 38, 
ersehen. Das Missale beschreibt Dr. Waagen, Kunstwerke und Künstler 
in Deutschland I. S. 382. Ueber die Miniaturen und Mauuscripte der 
Hofbibliothek in Aschaffenburg ist aber das Werk des Prof. J. Merkel 
1836 zu Rath zu ziehen. 
Auf der Bibliothek ist auch das Gebetbnch des Cardinal Albrecht 
von 1531, in welchem Passavant 11 Miniaturen dem Glockeudon vindicirt, 
Gleichzeitig ist das von Hans Sebald Beham verzierte Gebetbuch des 
Cardinals. Zwei Bilder sind mit dem Monogramme des N. Glockeudon 
bezeichnet.  
In einem Heberläschen Oataloge 1855 finden wir 10 Kilpferstiche 
mit allegorisch-moralischen Darstellungen auf den Tod, den Menschen, 
die Sünde 8m. angegeben. Auf dem ersten Blatte ist ein aus 1V G 
bestehendes Monogramm, welches muthmasslich dem N. Glockeudon 
zugeschrieben wird. Wir haben diese Blätter nicht gesehen, und müssen 
es bei der einfachen Anzeige lassen. 
2396. Johann Nepomuk Glogger, Maler, war um 1835 in München 
' thätig. Wir kennen ein sehr schönes Gemälde mit der 
Büste des hl. Johannes, wie er in Begeisterung den 
Griffel ergreift, um die göttliche Eingebung niederzu- 
schreiben. Dieses Bild, welches das Monogramm trägt, 
erwarb der Erzbischof Graf von Reisach, der jetzige Cardinal. Die 
späteren Verhältnisse des Malers kennen wir nicht. 
2397. Unbekannter Radirer, welcher gegen Ende des 17. Jahr- 
JM] hunderts thätig war. Ein schön radirtes Blatt mit dem Mono- 
G gramme stellt den an den Baum gebundenen Satyr dar, wie ihn 
ein Liebesgott züchtigt, 4. Die Composition ist von Annibale Carracci. 
 Nikolaus Gabler, Gerber in Nürnberg, war ein geschickter 
Zeichner, malte in Wasserfarben, und radirte in 
Kupfer. Blätter von seiner Hand kennen wir 
nicht, sie werden aber wohl in Büchern zu suchen 
seyn. Gabler starb um 1770. Er ist der Vater 
  des bekannten Malers und Kupferstechers Ambros 
Gabler, von welchem sich ebenfalls schöne Minia- 
turen finden.
	        
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