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wohl sicher, dass er damals in Münster gelebt hat. Daraus erklärt
sich auch das weitere Zeichen des Meisters, welches aus N WM be-
steht. Auch die Initialen N W, und ein aus diesen bestehendes MORD-
gramm fügte er bei.
Das Blatt mit dem ersten Zeichen (1533) stellt den Planeten Vellug
vor. Die Göttin sitzt auf dem Wagen, hält mit der rechten Hand den
Apfel, und mit der linken einen Pfeil. Oben ist das Zeichen der Waage
und der Name VENVS. H. 1 Z. 7 L. Br. 2 Z. 7 L. Das Blatt mit
dem zweiten Zeichen stellt einen Bauer mit Eiern im Kerbe vor. E1-
trägt Hahnenfedern auf dem Hute, und einen Stock. H. 2 Z. 2 L,
Br. 1 Z. 5 L.
Diese beiden Blätter kannte Bartsch nicht.
2287. Zeichen der Porzellan-Manufaktur in Capo di Mßntg
bei Neapel. Im Jahre 1750 gegründet, producirte sie
eine grosse Anzahl von bemalten Gefassen und kleinen
Q1? Figuren. Letztere sind miniaturartig decorirt, und in
N n den Fleischtheilen punktirt. Im Jahre 1799 wurde der
, Betrieb eingestellt. Ueber die Majolica von Castelli
und die Manufaktur in Neapel gibt Diego Bonghi Aufschluss: La figu-
lina di Castelli. Interna alle majoliche di Castellz" Napoli 1856,
2283. Unbekannter Faience-Maler, welcher in der zweiten Hälfte
des 16. Jahrhunderts in Nevers lebte. In dieser Stadt wurde
um 1550 eine Fabrik gegründet, aus welcher bemalte Gefäsgg
nach Art jener iii Faenza hervorgingen. A. Demmiu (Guide
de Pamaleur de Faiences et Porcelaines p. 99) gibt Nach-
richt über diese Fabrikate, und erklärt das Monogramm auf einen
unbekannten Maler N 1'. Brongnart nimmt es als Fabrikzeichen aus
der Zeit vom 17. auf das 18. Jahrhundert. Aus dieser Zeit stammen
Gefässe mit Figuren im chinesischen Style. Die alten Faieucen mit
diesem Zeichen stammen aus dem 16. Jahrhundert.
In der Raccolta. Correr zu Venedig ist eine Platte mit der Jahr-
zahl 1535 und einem ähnlichen Zeichen, welche Jupiter und Ganymgd
in der Landschaft vorstellt. Auch in der Collection Soulages sind
Gefässe mit diesem Zeichen, in welchem Robinson, der Veriei-tiger
des Cataloges der Sammlung, die Buchstaben V1 N erkennen will. E1-
vermuthet darunter den Namen des Vincenzo Andreoli, des Sohnes
des Giorgio Andreoli von Gubbio, welcher 1538 auftritt. In der Manii_
faktur zu Nevers wurden die alten italienischen Faieiicen nachgeahmt.
2289. Engen Neureuther, Maler und Radirer in München, be-
J 8 45 hauptetnm zweiten Bande No._1697 einen
ausführlichen Artikel, indem wir ein Veln
ä ggär ß zeichniss seiner Blätter geliefert haben. Das
Im! Monogramm des Künstlers besteht gewöhn-
lich aus den gothischen Buchstaben EN, und nur selten fügte er N
allein bei. Das radirte Blatt mit N 1043 stellt drei Kinder vor, welche
im Brustbilde einen Tisch umstehen, auf welchem drei roh gearbeitete
Wägelchen von einer Lokomotive gezogen werden. Links vorn peitscht
ein Knabe sein hölzernes Pferd, links hinter den Kindern sitzt die
strickende Mutter, und rechts im Schatten der Vater. H. 2 Z. 2
Br. 4 Z. 11 L. Mehrere andere Blätter sind II. No. 1697 verzeichnet,
229i). Michael Naher, Architekturnialer in München, ist bereits
unter M N eingeführt, und unter dem Moiiogramin N M kommen
N wir auf ihn zurück. Der Buchstabe N steht auf Federzeichnungen
mit Scenen aus dem römischen und neapolitanischen Volksleben,