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2253-2256.
2) Das Bildniss des Philipp Melanchton in ähnlicher Einfassung,
und Gegenstück zu obigem Blatte. Mit dem zweiten Monogramme
und der Adresse: Lipsiae Excudebat Wolff Meyerpeck.
' 3) Dr. Martin Luther in starker Büste mit den Händen. Um das
Oval die Schrift in Majnskeln: Pestis eram vivus moriens ero mors
tua papa. In der verzierten Einfassung sind oben rechts und links
die allegorischen Figuren der Religion und der Hoffnung, unten rechts
in Verzweiflung Duns Scotus und Thomas von Aquin, links der Papst,
ein Bischof und ein Cardinal in Trauer. Im Cartouche in der Mine
unten ist ein Mönch, wie er dem Papst die Tiara vom Kopfe geworfen
und nun mit dem Stricke auf ihn schlägt. Unter dem Bildnisse ist
das zweite Zeichen. H. 10 Z. 5 L. Br. 7 Z. 10 L.
Holzschnitte.
4) Darstellungen aus dem Leben Jesu in ornamentirten Runden
mit ausgefüllten Ecken. Durchmesser der Rundung 3 Z. 8 L. In den
Ecken sind Medaillons mit biblischen Figuren. H. 3 Z. 11 L. Bp,
5 Z. 3 L.
Das Blatt mit der Anbetung des Jesuskindes durch die Hirten
finden wir in der Postille von G. Munt. Freyburg 161i.
2253. Unbekannter Formschneider, welcher in Wittenberg ge-
a lebt zu haben scheint. Blätter mit seinem Zeichen findet
man in der illustrirten Bibel, welche 1555, 1557 und 1558
bei Hans Luift in Wittenberg erschien. Christ wollte das Monogramm
dem Anton von Worms zuschreiben, die Holzschnitte haben aber mit
jenen dieses Meisters keine Analogie, und sind geringer. Das Blatt
mit dem Zeichen stellt die Beerdigung des Jakob vor. Auf dem Sarge
steht: IACOB, und auch das Künstlerzelchen kommt darauf vor. Links
sind zwei Grabsteine mit den Namen des Abraham und Isaak. H. 4Z_
4'L. Br. 5 Z. i L.
2254. Unbekannter Maler, welcher in der zweiten Hälfte des
17. Jahrhunderts thätig war. Er gehört der Schule
Maß] des Johann Baptist Weenix an , denn man findet Ge-
mälde in der Weise dieses Meisters. Vielleicht handelt
es sich um ein unbekanntes Mitglied der Familie desselben.
2255. Unbekannter Maler, welcher der alten fränkischen Schule
angehört. Vor ungefähr 36 Jahren kamen
V in München Gemälde mit religiösen Dar-
stellungen zum Vorschein, in welchen
der Einiinss des Michael Wohlgemnth
fj!x unverkennbar ist. Man wollte die Bilder
diesem Meister zuschreiben, musste aber
gestehen, dass sie höchstens einem Schüler desselben angehören könnten.
Wir möchten glauben, dass der Meister M W mit Michael Winter, dem
Monogrammisten M W N0. 2239 Eine Person sei. Wo sich jetzt die
Bilder mit dem gegebenen Zeichen befinden, wissen wir nicht.
2256. Unbekannter Zeichner, und wohl auch Formschneider,
welcher vermuthlich in Nürnberg thätig
K. x war, und zwar um 1560. Holzschnitte
i L I mit M W erschienen bei Hans Weygel in
Nürnberg. Auch die Adresse des Martin
Weygel in Augsburg kommt vor, wir
1 können aber nicht annehmen, dass sich