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Ungarn, welche Wolfgang Lazius entworfen hat. Dann gab er auch
eine Folge von Holzscbnitten mit Mustern für Schreinerarbeiten. Auf
diesen Blättern kommt dns Monogramm vor, 4. und qu. fol. Auch in
den Werken von W. Lazius sind Holzschnitte von Zimmermann.
2231- Unbekannter Formsehneider, welcher zu Ende des 15. Jahr-
M hunderts thtitig war. Er gehört der oberrheinischen Schule
an, und bediente sich der Metallstöclte statt des Holzes. Sie
sind in der Art des M. Zasinger behandelt, der Buchstabe Z deutet
aber wohl nicht auf einen Künstler aus dessen Familie. Ein Blatt
mit dem Zeichen stellt Männer und Frauen vor. In der Mitte fasst
ein junger Mann eine reich gekleidete Jungfrau zärtlich bei der Hand.
Rechts reicht eine junge Mutter dem Kinde die Brust, und vor dem
Sladtthore kämpft ein altes Weib mit einem ansehnlichen lllanne. Links
dicht ein Lnndsknecht mit dem Pfeifcr und 'I'nmbour vor einem wei-
nenden Weihe. In der Ferne zeigt sichein Seehafen. Links unten
ist das Zeichen. H. 4 Z. 5 L. Br. ö Z. 6 L.
Der Stock wurde 1518 auch für eine deutsche Ausgabe des T. Livius
verwendet. Nach der Erklärung stellt das Blatt den Sabinerraub vor.
Man findet auch noch ähnliche liletallschnitte in Basler Druckwerken,
sie sind ziber tinbezeichnet. Im Cabinet zu München ist ein Exemplar
mit dem Monogramme.
2232. Unbekannter Zeichner oder Formsohneider, welcher zn
Anfang des l6. Jahrhunderts in Freiburg oder in Strass-
burg gelebt hat. Von ihm ist das allegorische Titelblatt
zur Jliargarita philosophiert von Georg Reisch. Dieses
Buch enthält eine grosse Anzahl von Abbildungen, welche
theils in weiches Metall geschnitten zu seyn scheinen,
worauf die Nachschrift deutet: Chalcographalum primiciali hac pres-
sura. Friburgi p. Joaüä Schotiü ArgeTt M. CCCCCJIL, lt. Das
allegorische Titelblatt, welches wohl dasselbe wie in der früheren Aus-
gabe ist, stellt in der Mitte eine weibliche Figur mit drei Köpfen und
mit Flügeln im Costüme der Zeit vor. Um sie gruppiren sich stehend
und sitzend die Musen, ebenfalls Costümfignrcn. Das Bild ist in einem
Runde gegeben, die Ecken des Blattes sind aber mit Figuren ausge-
füllt. H. 6 Z. 2 L. Br. 4 Z. 10 L. Der Zeichner des allegorischen
Titelblattes ist auch jener der übrigen bildlichen Vorstellungen. Er
könnte durch das gegebene Monogramm seinen Namen angedeutet haben,
er dürfte aber zugleich auch der Formschneider seyn. An ein Buch-
druckerzeichen ist nicht zu denken.
2233. Unbekannter Zeichner, welcher in der zweiten Hälfte des
16. Jahrhunderts in Bayern thätig war. Brulliot l. No.2973
W spricht von Tuschzcichnungen mit allegorischen und emblc-
matischen Vorstellungen, üxirt aber keine Zeit. Im bayeri-
schen National-Museum zu München ist eine Zeichnung mit der Jahr-
zabl 13195. Sie stellt einen stehenden französischen König mit dem
Schilde vor, ginll. Eine zweite Zeichnung ohne Monogramm gibt eine
allegorische Figur. Diese Figuren sind in der Weise des Jobst Amman
leicht umrissen und bläulich ausgetnscht. An Wolfgang Muelich in
München kann nicht ga-tlacbt werden. Diesei-Ktinstlcr war 1561 schon
ein bejahrter Mann, und hatte daher 1595 nicht mehr gelebt.
2234. Wolfgang Mielich oder Muelioh scheint durch dieses
Zeichen seinen Namen angedeutet zu haben. Er lebte in
München neben dem bekannten Haus Mielicb, und trat
1540 als freier Meister auf. Man ündet Zeichnungen mit