2190-
3193.
691
Auflage mit englischem Text: Travels in Eqypte und Nubfa by Frederick
Lewis Norden. London 1757, gr. ful. Dieses iu zwei Bänden be-
stehende Werk enthält 158 radirte Blätter nach Nordems Zeichnungen.
Das allegorisehe Titelblatt und die Vignetten sind von Tuscher ge-
zeichnet. Das Bildniss Nordens hinterliess er unvollendet. Das dritte
Zeichen hat den Beisatz: fec. 1746. Das Blatt mit demselben stellt
eine Reispflauzung und ägyptische Wasserträgeriiinen vor, qu. fol. Es
gehört nicht in das Reiseiverk. Andere Blätter sind im Künstler-
Lexicon verzeichnet, sie trugen aber den Namen.
219i). Moses Thym, Zeichner und Formschneider. ist oben unter
v, dem hioiiugrtnnm No. 2187 eingeführt, und wir verweisen auf
E111?" jenen Artikel. Die Initialen findet man in dem Werke von
Löhneyss, welches bereits erwähnt ist. Die Holzschnitte stellen Ar-
beiten im ßergwverke vor.
2191. Melehior Tavernier, Geograph, Kupferstecher und Kunst-
NI T händler, soll 1594 zu Antwerpen geboren werden seyn, allein
' ' sein Vater Gabriel richtete 1573 zu Paris die erste Presse
zum Knpferdruck ein, und so muss Melchior in Paris geboren worden
seyn. Die Angabe im Künstler-Lexieon, dass M. 'I'avernier 1544 in
Antwerpen das Licht der Welt erblickt habe. beruht auf einem Irr-
thuin, indem diess das Geburtsjahr des Gabriel 'l'avernier ist. Diesen
Irrthum rügt Ch. Kramm, er schreibt aber selbst den Irrthum des
Malpe nach, welcher den M. Tavei-nier 1394 geboren werden lässt.
Iii diesem Jahre starb Gabriel, und Melchior war damals schon einige
Jahre alt. Im Jahre 1618 stellte ll1elchi0rTaveruiei' bei der Regierung
in Paris Klage wegen Beeinträchtigung durch die Buchdrucker, welche
ebenfalls Kupferplatten itbdruekten. Damals wurde eine jetzt äusserst
seltene Schrift gedruckt, in welcher Gabriel Taveruier als erster Kupfer-
druckei- in Paris bezeichnet wird: lllemoire pour Melchior Tavernier,
graveur-imprinzeur an taiIle-douce den! le päre Gäbriel Taoernier,
natvf ifAneers, aeoil apporlä Part de laelle-douce ä Paris en 1573 etc.
Melchitir 'I'averniei' starb 1641.
Im Kiinstler-Lexicoii haben wir Kupferstiche, Landkarten. Pläne
und Ansichten verzeichnet. Malve will ihm Kupferstiehe mit MT in
P. Girardk Les Peinlurcs sacräes de la Bible. Paris 16-56, zu-
schreiben, für dieses Werk kann aber 'l'avernier nicht gearbeitet haben.
Wir nennen hier einen Holzschnitt mit Christus am Kreuze von
zwei Platten mit M. T., gr. fol. Dieses Blatt will man dem Taveruier
zuschreiben.
Wenn ein alter Kujferstieh mit IVIT aus der Zeit von 1540-1543
vorkommt, so rührt er von hlartin Treu her, dessen Monogrumm oben
gegeben 151;.
2192. Unbekannter Elfenbeinarbeiter, welcher zu Anfang des
M: T '17. Jnhrlinnilerts thiitig War. In der k. Kiinstknmnier zu Berlin
i ist eine Schüssel von Elfenbein mit Hoehreliefs, welche Jagden,
Gruppen von Jägern und Tliieren vorstellen. Auf dem Relief der
Fuchsjagd hat der Hundefiilirer eine Seheere am Kniegürtel. auf welcher
die Buchstaben IVIT eingegraben sind. Die Schüssel mit der Giess-
kenne beschreibt Kugler S. 213.
2193. Citrl Marcus Tuscher, Zeichner, Maler und Architekt,
MT F 1738 ist oben N0. _2189 eiugefiihrt. Hier handelt es sich
M T N I ; um die Medaillen auf Philipp läaron von Stuss und
Frnucesco Valesio. M. G. Arbieu fertigte eine Me-
daille mit dem Bildnisse des M. Tuscher. 4,
j. {k