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2161.
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2160. Moriz von Schwind, der berühmte Maler und Professor
' an der Akademie in München, ist im dritten Bande
2:16 62b ' M S N0. 1060 unter einem fingirten Zeichen eingeführt,
1.15.1856. wir haben uns aber über ihn so weit verbreitet,
dass hier nur ein Nachtrag zu dem früheren Artikel folgt. Die ersten
Initialen ünden wir auf einem von Heinrich Neuer geschnittenen Blatte,
welches den Eulenspiegel zu Pferd vorstellt. Die Zeichnung stammt
aus dem Jahre l832. Die zweiten Buchstaben stehen auf einem schönen
Bilderbogen im Verlage von Schneider und Braun in München. Schwind
illustrirte das Gedicht: Der Einsiedel, fol. Auf einem sehr schönen
Bilderbogen, der gestiefelte Kater laetitelt, fügte der Künstler den
Namen mit der Jahrzahl 1850 bei. Die dritten Initialen findet man auf
einem Holzschnitte in GeringswalcPs Deutscher Geschichte in Bildern.
Dieses Blatt stellt die Krönung des Kaisers Carl des Grossen vor.
2161. Medailleure und Itlünzmeister, welche auf Stempeln die
M_ S. M S_ l Initialen des Namens beifügten. Die Buchstaben können
M S 'F SlCh aber auch auf lliünzstande beziehen, und den Werth
' l andeuten. Schlickeysen geht darauf ein, ist aber nicht
erschöpfend.
Matthäus Schaifer, Medailleur, war um 1580-1590 in Nürnberg
thätig. Die Medaillen mit den Bildnissen von Sebastian Weiser, Martin
Piintzing, Gabriel Nützel, Sebastian Haller von Ilallerstein, Caspar
Zimmer u. A. sind M. S. gezeichnet. Auch eine Portraitmedaille des
Itlarkgrafen Georg Friedrich von Bayreuth trägt die Initialen. Wenn
Schalfer noch 1599 gelebt hat, ist von ihm auch die einseitige Medaille
mit dem Bildnisse der Anna Maria Carlin, deren Imhof erwähnt. Sie
ist M. S. 1599 gezeichnet.
Ein gleichnamiger Stempel- und Siegelschneider starb 1655 in Nürn-
berg. Gepräge mit seinen Initialen kennen wir nicht. Sie sollen von
1622 an datiren.
Michael Schalenberger, Stempelschneider in Nürnberg 1601-1608.
Von ihm oder von einem Unbekannten ist die schöne M. S. ge-
zeichnete Medaillo auf die Krönung des Kaisers Mathias zum König
von Ungarn 1008. Auf dem Avers ist das Bildniss, und den Revers
zieren zehn Wappenschilde. In zweiter Prägung wurde ein Revers
mit der Abundantia genommen.
Manual Sattler, Münz-Eisenschneider in München, stand von
1600 an in Diensten des Herzogs Maximilian I., und behauptete seine
Stelle auch nach dessen Erhebung zur Churwürde. Es existirt ein
sehr schöner und seltener Doppelthaler mit dem Bildnisse des Herzogs
Maximilian und dem bayerischen Wappen. Die Buchstaben M S. be-
ziehen sich vielleicht auf Mauuel Sattler.
Um 1612 fertigte aber auch C. Maler eine ovale Medaille mit dem
Bildnisse des Herzogs. Auf dem Revers ist ein Schwert im Lorbeer-
kranze. Die Buchstaben MS könnten daher auch Maler Sculpsit be-
deuten, da im Verzeichnisse der vom Hofe beschäftigten Künstler nicht
Mauuel, sondern Emanuel Sattler steht. Doch ist auch der Name
Mannel gebräuchlich gewesen. Im Jahre 1606 erscheint auch ein Eisen-
schneider Haus Sattler mit 320 fl. Gehalt. Wir glauben, dass von
dem einen oder dem anderen Sattler der schöne Thaler herrühre. Der
Buchstabe M möchte die Münzstatte München, S den Namen Sattler
andeuten.
Massimiliano Soldani, Stempelschneider in Florenz, arbeitete von
1677 an, und starb 1742. Er hinterliess grosse Medaillons, welche
gegossen und ciselirt sind. Drei Zoll gross ist jener mit dem Bild-