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2150-2151.
Copie nach dem Meister ES 1466, mit dem letzten Zeichen. Durch.
mcsser 2 Z. 5 L.
Ottley gibt eine Copie.
10) [B.App.15.] Drei halbe Figuren mit turbanartig um den Kopf
geschlungenen Tüchern. Links wendet sich ein in Profil gesehenes
Weib gegen einen karrikirten Mann. dessen Rock mit Pelz ausge-
schlagen ist. Rechts steht ein Landjunker mit dem Schwertgrifle in
der Rechten. Das vorletzte Zeichen ist rechts unten in der Ecke.
n. 41-2 .z. Br. s z. 9 L.
Ottley gibt eine Copie. Es existiren aber auch neuere Abdrücke.
Die Platte war im Cabinet Praun.
215i). Martin Schongauer, der vorhergehende Meister, scheint
M 9? durch diese Buchstaben als Zeichner angedeutet zu seym Man
" findet sie auf einem Kupferstiche, welcher den oberen Theil
eines Reliquarixims vorstellt. Es bildet einen Cylinder von Krystal],
welcher in gothischeFialen ausgeht. Auf der mittleren ist ein Blumen-
ornament. Auch zwei kleine Thiere sind angebracht, die aus dem
Wasser saufen. Zu den Seiten bemerkt man die Buchstaben MS_
H. 9 Z. 11 L., die Spitze ist 4 Z. hoch. Dieses Blatt ist äusserst
selten, es ist aber nicht von Schongauer gestochen. Passavant sah
im brittischen Museum einen Abdruck.
2151. Melchior Schwarzenberg, Zeichner und Formschneidpr,
4 5 kommt bereits unter dem Monogramm MS N0. 2131
MS MS vor, und wir gehen hier weiter auf diesen Meister pim
X532 3 m Woher er stamme, ist unhekannt,_ Wiechmann-Kadow
r (Die mecklenburgischen Formschneider S. 4) vermuthet
15.39. M- S- aber, dass er mit. Dr. Nikolaus Marschalk nach Mecklen-
burg gekommen sei, und dass ihn dieser in seiner Druckerei zu Rosmck
verwendet habe. Nach einer Rechnung von 1516 erhielt Mclcher, docger
Mnrsckalgks Imecht, für einen Titelholzschnitt mit dem Wappen des
Herzogs Heinrich zwei Gulden. Wiechmann-Kadoiv fand im Archive
zu Schwerin einen Holzschnitt mit dem mecklenburgischen Wappen
dem gekrönten Stierkopf mit Nasenriug, er ist aber unbezeichnet. H. 7 Z:
4 L. Br. 6 Z. 6 L. Auch in Marschalk's Inslilutiones reipublipae
mililaris 151-5 ist dieses Wnppcn ohne Zeichen. H. 2 Z. 8 L. Br. 2 Z_
1 L. Wiccbmauu nennt mehrere Holzschnitte. welche in Druckwerken
des N. Marschalk und L. Dictz von 1515-1519 vorkommen, auf keinem
kommen aber die Initialen vor.
Im Jahre 1532 arbeitete Schwarzcnberg für Hans Lufft in Witten-
berg. Lufft besorgte den Druck der ersten vollständigen deutschen Bibel
von Dr. M. Luther. welche 1534 erschien, und 1535. 1539. 1541, 1543
1544, 1545, 1546 ff. wieder aufgelegt wurde. In dieser Bibel findet max;
Holzschnitte von M. Schwurzenberg mit MS 15.22, MS und M.S Ohne
Jahrznhl. Die meisten Darstellungen sind Copien nach Haus Brosamr-r
aber schön geschnitten. H. s z. n L. In. s z. a 1.. In dieser nmeif
ausgahe sind auch grosse Initialen mit Kindern auf diagonal über.
arheitetem Grunde. Sie sind, wie schon bemerkt, mit dem Monogramm
versehen. Die Holzschnitte der Bibel schreibt Panzer dem Itlartin
Schön zu, und scheint den schon viel früher verstorbenen M. Schon-
gaucr im Sinne gehabt zu haben. Christ spricht ebenfalls von einem
Martin Schön, welcher um 1550 zu Nürnberg gearbeitet haben soll,
er meint aber den folgenden hleister. Christ will indessen die Buch.
staben MS noch eher auf Matthäus Schatfnaburgeusis deuten, d. h. auf
M. Grunewald von Aschaffenburg, von welchem keine Rede seyn kann.