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Künstler an. Sie bilden eine Folge von sechs Blättern, welche im
Künstler-Lexicon beschrieben sind. Auch Blätter mit der Abbreviatur
M. Spil. und M. Spillen. kommen vor.
2145. Michael Schnitzler, Decorations- und Thiermaler, geb. zu
Neuburg a. d. Kaulach 1785, gest. zu München
m 1862, behauptet im Künstlcr-Lexicon eine ver-
diente Stelle, da. er sowohl als k. Hoftheater-
1 Landschaftsmaler, als im Fache, wie es Honde-
koeter piiegte, Vorzügliches leistete. Das Monogramm findet man auf
zart vollendeten Gemälden in Oel, welche todtes Geliügel. Vögel, Füchse,
Hasen und andere Jagdthiere vorstellen. Auch treffliche Aquarellen
und Zeichnungen in Deckfarben findet man. Sie stellen meist Wild
und Geflügel vor. Das erste Monogramm ist oft beigefügt.
2147. Mathias Schmidt oder Schmitt, Landschafts- und Thier-
Im); maler, war um 1773-1775 in Augsburg thiitig. Aus
1774 dieser Zeit stammen etliche radirte Blätter mit Pferden.
Ein solches mit drei Pferden auf der Weide in abwechselnderStellung
ist mit dem Monogramm bezeichnet, 12. Die übrigen schönen Radir-
ungen sind im Künstlcr-Lexicon beschrieben. Sie tragen den Namen.
2148. Martin Schwarz von Rothenburg an der Tauber Scheint
durch diese Buchstaben seinen Namen angedeutet
agil. zu haben. Ch. v. Mechel gibt in seiner Beschreib-
ung der k. k. Gallerie in Wien S. 381 die ersten
2 g Buchstaben, und schreibt die Gemälde mit den-
YE b selben dem Martin Schön zu. Das eine bildet einen
kleinen Altar mit Flügeln, und stellt im Mittel-
bilde Christus am Kreuze Ör. Maria umfasst knieend von Johannes
unterstützt das Kreuz, während die Stifter rechts und links in An-
betung knieen. Auf dem rechten Flügel steht liiagdalena mit dem
Salbengefassc, auf dem linken sieht man Veronica. mit dem Schweiss-
tuche. In der Luft zu den Seiten des Heilandes schweben Trauerengel.
H. 3 F. 2 Z. Br. 2 F. 2 Z. Dieses Gemälde ist auch in A. Kraifüs
Catalog dcr k. k. Gemälde-Gallerie dem Martin Schön zugeschrieben,
aber ohne hinreichenden Grund. Der genannte Meister bediente sich
auch der deutschen Buchstaben nie. Das zweite von Ch. v. Mechel
genannte Bild stellt den hl. Sebastian am Baume von Pfeilen durch-
bohrt vor. Der Catalog von Kraft betrachtet es als Copie nach Martin
Schön. In Schwabach bei Nürnberg kommen wir dem Illleister MS
näher auf die Spur. In der Pfarrkirche daselbst ist ein Gemälde mit
den zweiten Initialen, welches Christus am Kreuze mit mehreren l-lei-
ligen vorstellt. Dieses Bild ist meisterhaft gemalt, verräth aber nichts
weniger als eine Composition von Martin Schougauer. Dasselbe Zeichen
kommt auch auf dem Flügel eines Altares vor, welchen früher der
Fürst von Wallerstein, der ehemalige k. b. Minister, besass. Der Altar,
mit einer grossen Mitteltafel und vier Flügeln, war in der Dominikaner-
Kirche zu Rothenburg. wo Schwarz als Ordenshruder lebte. Unter
dem Mittelbilde war die Inschrift: Frater [Martinas Schwarjtz die
S. Mariae Magdalenae complevit. Die Documenta hierüber machte
E. Harzen in Naumannis Archiv VI. S. 30 bekannt. Der Altar kam
wahrscheinlich erst 1813 bei der Säkularisation des Klosters aus der
Kirche. und dann in den Besitz des Fürsten von Wallerstein, welcher
den grössten Theil seiner Gemälde dem k. bayerischen Staate überliess.
Die Wallersteinlsche Sammlung blieb aber nicht beisammen; ein Theil
der Gemälde wurde in der Pinakothek zu München Älzgilbewuhrt, ein