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2097-
-2098.A
In Dresden sind zehn Gemälde von M. Ricci. Auch in Turin und in
englischen Gallerien ist der Künstler stark vertreten. Auf einigen
Gemälden ist ein dem ersten ähnliches Zeichen. Die amkren Mono-
gramme, auch verkehrt, kommen auf den radirten Blä ern dieses
Meisters vor. Bartsch XXI. p. 313 beschreibt eine Folge von 20 Blät-
tern, wozu das von A. Faldoni gestochene Bildniss Ricci's gehört.
Nach Bartsch findet sich nur auf N0. 1, 17, 18, 19 u. 20 das Mono-
gramm, es steht aber auf allen Blättern. Burtsch müsste nur Probe-
drücke ohne Monogramm gesehen haben. Die Dedication ist nur auf
Blatt N0. 10 im Bilde beigefügt, den übrigen Blättern ist sie durch
12 bis 13 Linien breite eigene Platten aufgedruckt, wovon Bartsch
nichts sagt. Es ist wohl nicht denkbar, dass die Platte unten abge-
nommen wurde, nachdem sie bereits die Dedication hatte. Die mit
Staffage versehenen Landschaften sind im Formate ungleich. Acht der-
selben sind 10 Z. 6-9 L. hoch, und 15 Z. 9 L. breit. Dann folgen
zwei Blätter von 14 Z. 6-8 L. Höhe und 15 Z. 9 L. Breite. Zehn
andere Landschaften sind 9 Z. hoch, und 13 Z. breit. Der Titel der
Gesammtausgabe lautet: Varia Marcz" Ricci pictoris praestanlissimi
ewperimenta ab ipsomet aulore inventa, delineala et incisa, et a me
Carlo Orsolini in lucem edita. Anno D. D. CC. ÄÄXX Venetiis. Das
Titelblatt ist von Orsolini gestochen.
2097. Matthäus Rembold, Kupferstecher zu Ulm um 1630, hinter-
liess architektonische Blätter nach Joseph Furtenbach u. A. Das
i-VR) Monogramm findet man auf einem Kupferstiche mit der Ansicht
des Berges Sinai, fol. Auf anderen Blättern stehen die Initialen M R,
Sie gehören in Furtenbach's Architectura universalis. Ulm 1638.
2098. Moriz Rugendas, Maler und Zeichner, geb. zu Augsburg
m 1799, malte in seiner frühen Zeit Landschaften
IVR 1 mit Thieren, besonders Pferden, dann auch solche
f, ) mit Figuren und Architektur, und fügte auf den-
78 J 7, X, selben das Monogramm bei. Auf andern Bildern
steht Mauro Escudero als Künstlername. Sein Urgrossvater Georg
Philipp Rugendas hatte in der Schilderbent zu Rom den Namen Elias
Schild, und Moriz übersetzte den deutschen Schild in Escudero. Ueber
seine Reise nach Brasilien, und das Werk, welches als Resultat der-
selben von 1827-1835 bei Engelmann in Paris erschien, haben wir
schon im Künstler-Lexicon berichtet. Auf einer zweiten Reise in Süd-
Amerika sammelte er eine Menge Zeichnungen aus der Menschen-,
Thier- und Piianzenwelt in jenen Länderstrecken, konnte sie aber
nicht zur Publikation bringen. Nach der Rückkehr aus Amerika ver-
lebte M. Rugendas mehrere Jahre in München, wo es ihm 1848 gelang,
gegen seine Zeichnungen von dem Staate eine Leibrente zu erlangen.
Sie werden jetzt in der k. Handzeichnungs-Sammlung aufbewahrt. Das
erste Monogramm findet man auf einem Gemälde mit der Ansicht eines
amerikanischen Urwaldes. Dasselbe Bild ist auch durch eine grosse
Original-Lithographie bekannt. Das zweite Monogramm, auch schief
gestellt, kommt auf Zeichnungen vor. Das letzte Werk des Künstlers,
ein grosses Gemälde für das Maximilianeum in München, welches die
Entdeckung von Amerika vorstellt, bereitete dem Künstler Unannehm-
lichkeiten, indem er eines Gehülfen bedurfte, welcher in der Technik
erfahrner war als er. Rugendas verliess dann München, undliess sich
zuletzt zu Weilheim an der Teck nieder, wo er Ruhe und Erholung
suchte, und 1858 starb. In der Allgemeinen Zeitung N0. 188 ist ihm
ein Nekrolog gewidmet.