Nr. 2047-
2049.
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Peter de Molyn, der Aeltere, Landschaftsmaler und Radirer,
geb. zu Haarlom um 1600, ist weniger durch Gemälde
Ä Ä als durch Radirungen und Kupferstiche bekannt. Auf
x einer Landschaft in J. van Goyen's Weise findet man
das zweite Zeichen mit der Jahrzahl 1649. In Sammlungen werden
auch Zeichnungen von ihm aufbewahrt. Sie sind mit Kreide und
Tusch, Tusch und Bister, und mit der Feder trefflich behandelt, und
auch in Aquarell wusste er eine schöne Wirkung zu erzielen. Auf
solchen Zeichnungen kommt das Monogramm allein selten vor, es ist
meist mit dem Namen verbunden. Auf Raclirungen und Kupferstichen
von Jan van (le Velde und H. Spilman findet man das Monogramm
allein. Auch C. Kittenstein und Weirotter bildeten Zeichnungen nach.
Eine Imitation von W. Baillie trägt die Jahrznhl 1654.
Bartsch IV. p. 7 beschreibt vier eigenhändige Radirungen von 1626,
welche auch im Künstler-Lexicon angezeigt sind. Eines trägt den Namen
Pieter de Molyn fecit et ez-cudit 1626. Im ersten Drucke fehlen die
Nummern, im. zweiten kommen die Nummern 2, 3 und 4 vor. Der
Cartonche mit der Schrift ist noch vorhanden, im dritten Drucke aber
ausgoklopft. N0. 1, 2 und 3 wurden dem folgenden Werke beigegeben:
Spiegel der Namur en School ter Tekenkunde. Amsterdam by van
Esveldt-Hollrop, qu. 4. Ueber eine zweite Folge von Landschaften
mit Figuren handeln wir unter PM inve. Diese Blätter sind nicht
von Molyn.
Den von Bartsch erwähnten Blättern können wir ein fünftes bei-
fügen:
Ein Bauer zu Pferd. gefolgt von zwei anderen Pferden über einen
Hügel reitend. Vor und neben ihm geht eine Bäuerin, und links im
Hintergrunde ist_eine Baumgruppe. Rechts oben in der Ecke: PMolyn
ina, qu. 8.
Dieses Blatt ist sehr selten.
2048. Peter Molyn der Jüngere, genannt P. de Mulieribus
und Gav. Tempesta, wurde um 1637 in Harlem geboren,
lebte lange in Italien, und fand als Künstler den grössteu
m Beifall. Er malte Seestürme, woher er den Beinamen
, Tempesta erhielt. Weniger ehrenvoll ist der Beiname P.
de Mulieribus. Er soll seine Gattin umgebracht haben, um die Ge-
liebte zu heirathen, was aber wohl nicht direkt auf sein Gewissen fällt,
da er wohl verhaftet, aber wieder freigelassen wurde. Nach diesem
ärgerlichen Handel soll er sich Pietro Muller oder Mulier genannt haben,
woraus de Mulieribus entstand. Unter dem Namen Tempesta ist er
in weiten Kreisen bekannt. In seiner früheren Zeit malte er Thiere
und Jagden in der Weise des Franz Snyders, in Italien aber meistens
Marinen, Landschaften mit Figuren und Schlachten. Auf solchen Ge-
mälden kommt das Monogramm vor. Auch die Buchstaben PT fügte
er auf Gemälden bei. Man ündet auch Zeichnungen, welche mit der
Feder umrissen und ausgetuscht, theils auch mit Weise gehöht sind.
Cav. Tempesta starb 1704.
2049. Matthäus Pössenbucher, Historienmaler von München,
lag um 1854 in Rom seiner Ausbildung ob, und brachte
mehrere Skizzen in Oel mit nach seiner Vaterstadt. Auf
solchen Studienbildern kommt das Monogramm mit dem
. Beisatze Iiomae 1054- vor. Auch die Cursiven M P. fügte
er bei. Pössenbacher malt auch Portraitepnd Genrebilder.