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Oppenheim behandelte aber nicht einzig altbiblische Stoffe; er
wandte sich auch unsern classischen Dichtern zu, und malte selbst
Scenen aus dem Alltagsleben. Drei grosse Liihogrnphieen stellen Shake-
Speere und Goethe in ganzer Figur mit szenischen Randbildern vor;
Goethe's Harfuer und Mignon wurde nach seinem Gemälde von F_
Jouarlin für den Hannoverkchen Kunstverein 1851 in Mezzotinto gg-
stechen, gr. fol. Ein anderes Gemälde, die Ringe nach Lessingk
Parabel. hat C. Hahn lithographirt, gr. fol. ln früherer Zeit, bald navh
der Rückkehr aus Italien, entwarf Oppenheim Zeichnungen nach Goethe's
Hermann und llorothea, welche durch die Lithographie bekannt wurden ;
Umrisse zu Goelhels Hermann und Dorolhea. Erfunden von M,
Oppmheim, auf Slein gezeichnet von A. Lucas. I0 Blätter. Franc-k-
furt 1821!, qu. fol. Auf einem Blntte kommt das zweite Monogramm
vor Auch eines seiner früheren Genrebilder ist durch F. Jentzeiüs
Lithographie bekannt, die Rückkehr desjüdischen Freiwilligen zu seiner
Familie, gr fol. Das Gemälde besitzt Dr. Biesser in Hamburg. Oppexi-
heim's Werke sind zahlreich. Er malte auch Bildnisse, darunter jenes
von Goethe, wie auf der erwähnten Lithographie, Die Bildnisse von
L. Börne und H. Heine sind von F. C. Vogel lithographirt, fol. Auf
Zeichnungen kommt ebenfalls das Monogramm vor.
2028. Matthias Oesterreieh, Maler und Radirer, geb. zu Hamburg
1716, gest. zu Berlin 1778, hinterliess mehrere
radirto Blätter, auf welchen das Monogramm
vorkommt. Das erste Zeichen findet man auf
, einem Blatte, welches den Kopf des Alexander
in Abbildung gibt: Unten steht: P. Bracci fiorentino in marmo feciL
In Rom radirte er eine Folge von Carrikaturen, welche aber erst in
Deutschland erschienen: Baccolta de van" Diseyni del. Cao. P, L_
Ghezzi Rom. e di G. B. lnternarz" Rom. e di alcuni allri Maeslri
incise in Rame da M. Oeslerreich. 42 Blätter nebst der Erklärung
der Namen der Dargestellten. Potsdam 1766, gr. fol. Auf Blättern
dieser Sammlung kommt das zweite Monogramm vor, theils mit dem
Beisatz Romae, und den beiden verschobenen Dreiecken. Wir ver-
danken ihm auch ein Zeichnungs-Ixnitationswerk: Recueil de quelques
Dessaus de plusieurs habiles mailres tiräs du Cabinet de S. E, M_
le Prem. Ministre Comle Brühl, graues par M. Oesterreich. 40 Blätter.
Dresde 1752, gr. fol. Auch in diesem Werke kommen Blätter mit
dem Monogramm vor.
ZÜZQ. Marco Ottini, Maler und Radirer, soll in derzweiten Hälfte
des 17. Jahrhunderts in Verona thätig gewesen seyn, und somit;
M, könnte man einen Nachkömmling des Pasqnalntto Omtini ver-
muthen. Das Monogramm mit demBeisatz: incidit Veronae, findet
man auf einem radirten Blutte mit der hl. Familie. hiaria sitzt mit
dem Kinde im Schoosse in Mitte des Blattes neben einem Baume, und
St. Joseph legt rechts beide Hände auf den Stock. Halbe Figuren,
unten im Rande das Zeichen. H. 10 Z. 9 L. Br. 8 Z. 8 L.
2030. Fermntes Rosatti a. Polimartio, Zeichner und Radirer
M um 1648, wird von Bartsch XXI. p. 154 eingeführt, obgleich
er nur zu den Dilettanten gehört. Das gegebene Zeichen mit
der nirht erklärten Sylbe dran findet man auf einem Blatte mit der
Geburt Christi, B. N0. 2. Unten im Rande steht: Pein! pur Augustin
Carraccaj, und dann folgt das Zeichen. H. 5 Z. ä L. mit 2 L. Rand,
Br. 7 Z. 1 L. Bartsch beschreibt noch fünf andere Blätter.