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4953.
1943. Martin Köber, Maler von Breslau, gehört zu denjenigen
Künstlern des 16. Jahrhunderts, deren Namen in Vergessen-
heit gerietheu. Der Historienmaler Alexander Lesser in
Warschau berichtet uns von einem schön und sorgfältig
1585. behandelten Bildnisse des Königs Sigmund III. Wasa von
Polen auf Kupfer, mit in Gold aufgetragenen Verzierungen. Es ist die
Schrift beigefügt: Martinas Iföber- Rö. lfez": Mai: undertltänigster
befreiter Maler von Breslau, nerfertiget zu Warschau den 30. April!
15.91. Bei den Missionaren in Krakau ist ein lebensgrosses Bildniss
des Königs Stephan Batory auf Leinwand mit dem Mouogramme be-
zeichnet. Man erkennt es ebenfalls als Köbefs Werk.
1949. Unbekannter Bildhauer, welcher den bayerischen Meistern
f 9 zuzuzählen ist. In der Kirche zu Jakobsberg bei Aibling
ist ein ausdrucksvolles Basrelief in gebranntem Thon, wel-
M ches die Kreuzigung Christi vorstellt. Links steht Maria
mit Johannes und den heiligen Frauen in tiefem Schmerze, rechts er-
scheint Pilatus zu Pferd, und neben ihm würfeln die Soldaten um das
Kleid des l-Ierrn. Unten bemerkt man das Monogramm mit der Jahr-
zahl. Das Relief ist F. hoch, und 2 F. breit.
1951). Johann Michael von Knapp, k. Hofarchitekt in Stuttgart,
K lebte mehrere Jahre in Rom, und arbeitete da mit J. G. Gutensohn
ein Werk aus: Denlcmale der christlichen Religion oder
Sammlung der ältesten christlichen lüfrcheaz Rom 1822, gr.
fol. Auf Blättern dieses Werkes kommt das Monogramm vor. Man
findet es aber auch auf Zeichnungen des Meisters. J. M. v. Knapp
starb zu Stuttgart 1861 im 71. Jahre.
1951. Johann Caspar Mörikofer, Medailleur, geb zu Bern 1733,
K gest. 1790, hinterliess mehrere schöne Gepräge mit Bildnisscn,
auf welchen das Monogramm vorkommt. Auch I. C. M. 1{. zeich-
PKF netc der Künstler.
1952. Marcus Krafter, Kunstliebhaber in Augsburg um 1390,
m besass eine reiche Sammlung von Kupferstichen, und copirte mit
K Vorliebe Blätter von A. Dürer mit der Feder. Hier handelt es
sich um eine Copie im Kupferstich nach dem Blatte, welches Bartsch
N0. 93 unter dem Titel: Les olfres d'amour, beschreibt. Es stellt
einen alten bärtigen Mann vor, welcher ein junges Mädchen um den
Leib fasst, und in die Tasche greift, um sich durch Geld den abge-
wandten Blick zuzuwenden. Man glaubt, Dürer habe den alten Bert-
hold Tucher und die Anna Plinzixig im Sinne gehabt. Das Blatt ist von
der Gegenseite copirt, es fehlt aber ein Theil der Landschaft. H. 4 Z.
9 L. Br. 3 Z. 7 L. Heller beschreibt diese Copie nicht.
1953. Moriz Kellerhoven, Historien- und Bildnissmaler, geb. zu
Altenrath im Berg'schen 17338, gest. als Pro-
ÄK fessor an der Akademie in München 1830, hinter-
, liess mehrere radirte, und dann auch in Aqua-
tinta geatzte Blätter, welche Beachtung ver-
Lt dienen. Im Künstler-Lexicon haben wir 23 Blätter
verzeichnet, doch ist nur ein Theil mit dem Mo-
nogramme versehen. Eines der schönsten Blätter, das Brustbild eines
Kapuziners mit dem Stocke nach R. ilrlengs, erschien anonym. H. 8 Z.
Br. 5 Z. 7 L.
Weiter nennen wir:
1) Das Bildniss des Wolfgang Dillis. Rechts in der Ecke das
Monogramm mit der Nadel geritzt und 1'794. H. 8 Z. Br. 1 Z. 3 L.