Volltext: IMM - SH (Bd. 4)

1947. 
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Kager war ein Künstler von Talent, welcher die frühere deutsche 
Manier mit der italienischen vertauschte. Das erste Zeichen findet 
man auf Gemälden und Zeichnungen des Meisters. Es kommt daher 
auch auf Kupferstichen vor, wie in zweiter Form auf einem Blatte 
mit der halben Figur des hl. Hieronymus aus dem Verlage des Christoph 
Greuter in Augsburg, kl. fol. Das dritte Monogramm steht auf Holz- 
schnitten von Christoph van Sichem in dessen Bibelwerk, welches 1646 
bei P. J. Paets zu Amsterdam in zweiter Auflage erschien. Wir haben 
es II. N0. 803 näher beschrieben. Das vierte und das fünfte Zeichen 
finden wir auf Titelblättern, das vierte mit Inue. aufjenem zu: Zween 
Ifriegs-Discurs. I. aber Julii Caesaris VIII. Bücher vom französi- 
schen Krieg Herrn Julii Caesaris Brancatii. II. Herrn Francisci 
Mariae Herzogen von Vrbin   Ifrancofurti 1620, fol. Die 
Architektur, welche den Titel einschliesst, ist von derBüste des fran- 
zösischen Königs gekrönt, über welchen zwei Genien einen Lorbeer- 
kranz halten. Links und rechts steht ein römischer Feldherr, und 
unten sind drei Barbaren im Gefängnisse. Es ist auch ein aus PC 
bestehendes Zeichen als jenes des Stechers beigefügt. Auf Vignetten 
in Albizii Princzpum Christianorum Stemmata. Aug. Vind. 1608, 
fol., kommt das fünfte Zeichen vor. Die beigefügten Buchstaben B. C. 
beziehen sich auf Raphael Oustos. Ein ähnliches Zeichen mit Invent. 
steht auf dem Titelblatte zu StengePs Passionis D. N. Jesu Christi 
Historia. Augustae Vind. 1622, 4. Auf einem runden, mit den 
evangelistischen Figuren gezierten Sockel sitzt der Heiland mit dem 
Kreuze. Engel unterstützen ihn, und andere schweben mit den Pas- 
sionswerkzeugen. Zu den Seiten stehen die allegorischen Figuren 
des Glaubens und der Liebe. Unten links ist das Monogramm, und 
rechts beziehen sich die Buchstaben R. C. F. auf Raphael Cnstos. 
Das sechste und das-siebente Monogramm mit der Jahrzahl 1603 
kommt auf eigenhändigen Rndirungen des Meisters vor. Sie bilden 
eine Folge von vier Blättern mit den Heiligen Catbarina, Ursula, 
Dorothca und Cäcilia, alle in halben Figuren zart radirt und mit der 
Schneidnadel übergangen. Im späteren Drucke steht links unten: 
CG. er, d. i. Christoph Greuler ezcudit. H. 3 Z: 9 L. Br. 2 Z. 
7 L. Im Künstler-Lexicon haben wir andere Radirungen des Meisters 
beschrieben. 
J. M. Kager bildete zuweilen das Monogramm in der Art, dass 
man JMK lesen muss. Diese Zeichen haben wir III. N0. 2873 ge- 
geben, und wir verweisen zur Ergänzung auf Jenen Artikel. 
1947. Jlathias Kager, der vorhergehende Meister, scheint die 
jyK  Zeichnungen zu den Ornamententen geliefert zu haben, 
"w" welche der Monogrammist RC sehr leicht und geistreich 
K, F geätzt hat. Brulliot I. N0. 1244 vermuthet einen italienischen 
Meister des 16. Jahrhunderts, die Blätter sind aber nur im italienischen 
Style componirt, und zwar gegen 1620. Diese Zeit spricht für M." 
Kager, und das Monogramm 12.0. F. kann sich auf Raphael Custos 
beziehen, welcher auch noch andere Blätter nach Mathias Kager 
radirt und gestochen hat. Beide lebten in Augsburg. Brulliot sagt, 
die Folge der Goldschmiedsverzierungen bestehe in fünf Blättern, sie 
belaufen sich aber auf 13, und enthalten ornamentirte Friese mit 
Chimären, lüsternen Satyren und anderen Gebilden der Phantasie. 
Iäersliagirer zeichnete auch R. C. Fec. und F. B. C. Höhe 3 Z. 
r.  Z.
	        
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