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seligen Sohn, jetzt gesessen zu Bern auch für a-inmal in
Jahresfrist Zweilmndert Pfund Schilling freyburger währung.
Von da an erlischt jede fernere Kunde über den Maler Hans Fries,
dagegen geben uns sechs Gemälde mit Darstellungen aus dem Leben
der hl. Maria in der öffentlichen Sammlung zu Basel Zeugniss seines
Schaffens in der neuen Heimath. Auf dem Gemälde der Geburt der
Maria befindet sich das Zeichen HF III. N0. 915, und die Abbildung
der Berner Münze unter dem Handzeichen zwischen den Initialen lasst
wohl mit Sicherheit annehmen, dass diese Gemälde in und für Bern
ausgeführt wurden. Wir haben an der angezeigten Stelle die Bilder
nicht beschrieben, und gehen daher durch Hrn. His-Heusler in den
Stand gesetzt, darauf näher ein.
i) Joachim und Anna in züchtigcr Umarmung unter der goldenen
Pforte, hier ein gewölbter Bogen.
2) Die Geburt der hl. Maria. Die Mutter, in einem prächtigen
Bette unter dem Betthimmel, reicht dem Kindlein die Brust, während
Zubereitungen für ein Mahl getroffen werden.
3) Die Vorbereitung zum Opfer des Joachim. Ein knieender Mann
in ärmlicher Kleidung überbringt einem sitzenden Manne mit Heiligen-
schein ein Lamm, und eine dabei stehende ältliche Frau, ebenfalls mit
Heiligenschein, deutet mit dem Finger nach dem Lamme. Im Hinter-
grunde ist ein anderer armer Mann mit dem Lamme auf dem Arm.
An eine ähnliche Begebenheit, wie diejenige, welche Dürer in seiner
Holzschnittfolge darstellt, ist nicht zu denken. Letzterer lässt den
Joachim vom hohen Priester zurückweisen.
4) Der Besuch der Maria bei Elisabeth. Zacharias grüsst die
Ankommende höflich aus dem Fenster des Hauses. Im Hintergründe
sind Mägde, welches das Gepäck nachtragen, und das Gebirge im
Grunde ist mit Schnee belegt.
ä) Die Rückkehr von der Flucht nach Aegypten. Maria und der
Jesusknabe sitzen auf dem Esel, welchen Joseph vor das Thor von
Nazareth geleitet hat, wo wachthabende Soldaten höflich den Hut ab-
ziehen, um sie wie alte Bekannte zu begrüssen. Die Landschaft ist
schweizerisch.
6) Der zwölfjährige Jesus unter den Scbriftgelehrten im Tempel,
lauter würdigen Männern, deren Gesichtszüge Staunen und Bewunderung
ausdrücken. Der vorderste hat eine Brille auf der Nase.
Damit haben wir einen Künstler eingeführt, dessen Name Jahr-
hunderte der Vergessenheit anheimgefallen war. Auch in neuester
Zeit schien es noch angethan, dass ein anderer an seine Stelle treten
sollte, nämlich Heinrich Fassner III. N0. 915. Wir haben ihn zwar
nur muthmasslich hingestellt, die Vermuthung wäre aber geblieben
ohne die glücklichen Bemühungen des Herrn His-Heusler. Wer jener
Heinrich Fassner ist, und wie er unter die Künstler gekommen, ist
im Nachtrage zum dritten Bande N0. 2934 gesagt.
149. Johann Hogenberg, Kupferstecher in Cöln, war um 1590-
1610 thäti und wir haben ihm schon unter einem
IOJZCE am aus HB Hghestehenden Monogramme III. N0. 730
eine Stelle gewidmet. Er hinterliess neben andern eine Folge von
zwölf Blättern mit Vögeln und anderen Thieren, welche theils mit dem
Monogramme, theils I. H. , I0 H Fe et es: und 10h. H. f. bezeichnet
sind. H. 3 Z. 4 L. Br. 4 Z. 7 L.
150. Johann Haag, Stempelschneider in Tettnang 17404763,
HA_ zeichnete Stempel mit der Abbreviatur des Namens.